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Unter Brüdern (German Edition)

Unter Brüdern (German Edition)

Titel: Unter Brüdern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Casey Kingsley
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er morgens plötzlich neben ihr her gejoggt als gäbe es nichts Normaleres auf der Welt, so wie er es seitdem an zwei weiteren Morgenden getan hatte. Kein einziges Mal hatte er ein Wort mit ihr gesprochen, hatte getan als würde er sie gar nicht bemerken.
    Sie hatte keine Ahnung was in ihm vorging, sie hätte alles gegeben um einmal seine Gedanken lesen zu können, um zu wissen was in diesem Kopf vorging.
    Die ganze Zeit, seit sie ihn als kleines Kind zum ersten Mal gesehen hatte, war sie der festen Überzeugung gewesen, dass er sie hasste und jetzt, achtzehn Jahre später, hatte er plötzlich die unglaublichste Nacht mit ihr verbracht, die man sich nur vorstellen konnte.
    War sie achtzehn Jahre lang falsch gelegen? Aber man versuchte doch nicht, jemanden umzubringen, den man mochte? Sie nahm an, dass die Jungs als Kinder einfach Spaß daran gehabt hatten, sie zu ärgern und zu sehen, wie weit sie damit gehen konnten. Aber hatte es irgendwann einen Wendepunkt gegeben?
    Man schlief ja nicht einfach mit jemandem, den man so sehr hasste, wie sie an genommen hatte, dass er es tat. Und sie war sich sicher, dass er nicht nur mit ihr geschlafen hatte um sie zu erniedrigen. Dafür war zu viel Gefühl in seinen sonst so wilden Augen gewesen, zu viel Sehnsucht in seinen Küssen.
     
    Als Charlie und Hank mit Charlies Buick in die Straße bogen und vor dem Haus hielten, folgte Jake ihr mit leichtem Abstand zum Auto der Männer.
    „Hey Jungs“ begrüßte er die beiden und sie begrüßten ihn, ohne verwundert zu sein, also nahm Megan an, dass sie telefoniert hatten und Jake seinen Job auf Hinsley's Ranch wieder bekommen hatte.
    Sie brauchten dort jeden verfügbaren Mann, in den letzten Monaten hatte auch sie selbst oft mit angepackt und hatte dafür eine beträchtliche Sonderzahlung erhalten, weil sie bei allem geholfen hatte, zu dem sie laut Hinsley nicht verpflichtet gewesen wäre und er ihr dankbar war, dass sie genauso gearbeitet hatte wie die Männer, wenn sie im Büro nicht viel zu tun hatte und man sie auf dem Feld brauchte.
    Jake rutschte neben sie auf die Rückbank des Buick.
    Er starrte aus seinem Fenster, Megan starrte aus ihrem. So verharrten sie, bis sie den Hof erreichten.
     
    Jake konnte nicht schnell genug aus dem Auto kommen. Als hätte er während der Fahrt die Luft angehalten, weil er ihre Nähe nicht ertrug. Er öffnete die Türe als das Auto noch in voller Fahrt war und war bereits mit seiner typischen Lässigkeit aus dem Auto gesprungen, bevor Charlie hatte bremsen können.
    Hinsley trat aus den Stallungen ins Freie und entblößte seine Zähne zu einem zufrieden Lächeln.
    „Jake Daniels! Wie schön dich zu sehen! Du glaubst nicht, wie dringend wir hier deine Hilfe gebrauchen können!“
    Jake kam ihm lachend entgegen. Auf halbem Wege trafen sie aufeinander, umarmten sich herzlich.
    „Wie geht’s dir, mein Guter?“ fragte Hinsley und klopfte ihm auf die Schulter. Seine Lachfalten schienen tiefer denn je.
    „Bestens. Ich hatte ein Jahr Zeit mich auszuruhen, ich bin voller Energie, also, wo kann ich anfangen?“
    Hinsley lachte schallend auf. „So kenn ich meinen besten Mann!“
     
    Megan lächelte.
    Auch wenn Jake sie oft herunterma chte und sie ständig auf dem Kicker hatte, so hatte sie dennoch immer mit ihm mitgefühlt. Hier war einer der wenigen Orte, an dem er mit freundschaftlichem Respekt und mit Freude erwartete wurde, hier konnte er ganz er selbst sein.
    Natürlich konnte er das auch im Kreise seiner Freunde, aber hier lebte er erst richtig auf. Er liebte es sich zu verausgaben, er liebte es wie wahnsinnig mit einem der Pferde über die Felder zu preschen und wenn er versuchte dem zahmen Bullen Rodeo beizubringen und auf dessen Rücken herumzuhüpfen und „wooohooo!“ zu grölen, lachte Megan hinter den Gardinen des Büros bis ihr der Bauch schmerzte.
    Zuhause wirkte er oft abwesend, vor allem seit er aus dem Knast zurückgekommen war.
    Während er jedoch keine Probleme damit hatte mit den Jungs über diese Zeit große Töne zu spucken („Du kommst nirgends leichter an Drogen, als im Knast!“ oder „Wir hatten Tittenhefte ohne Ende, aber wenn du ein Jahr nur Bilder hast, ist es doch besser du ignorierst die Sache komplett.“ oder „Wir haben den ganzen Tag Gewichte gehoben und Fußball gespielt. Ich bin fit wie nie, Leute!“), schwieg er eisern über den Vorfall wie er überhaupt erst hinein gekommen war und was genau passiert war.
    Wenn die Jungs ihn darauf ansprachen, warf er Ken

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