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Unter Brüdern (German Edition)

Unter Brüdern (German Edition)

Titel: Unter Brüdern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Casey Kingsley
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lange?
    Er sagt e kein Wort, sie hört seinen Atem, den er an ihr atmen angepasst hatte, drei mal ein, drei mal aus. Drei mal ein, drei mal aus.
    Sie liefen fast eine Stunde nebeneinander her. Eine Stunde in der sie schwiegen und sich der Gegenwart des anderen nur zu bewusst waren.
    Megan schaffte es nicht sich zu entspannen. Während sie die Feldwege entlangliefen und ein Stück durch den Wald rannten, beobachtete sie ihn immer wieder aus den Augenwinkeln. Er schien entspannt, zumindest entspannter als sie, was nicht gerade schwer war, da sie sich in seiner Nähe grundsätzlich wie ein nervöses Wrack vorkam. 
    Als sie an eine Weggabelung kamen, an der er nicht wusste welchen Weg sie einschlagen würde, zögerte er tatsächlich kurz und beobachtete wohin sie lief , bevor er ihr folgte.
    Auf dem Rückweg zog sie das Tempo wie gewöhnlich ein wenig an, heute ein wenig mehr als sonst, weil sie das Gefühl hatte Jake zeigen zu müssen, dass sie mit ihm mithalten konnte und wie fit sie war.
    Als sie am Ende wieder in die Straße einbogen, in der sie wohnten, sah Megan auf die Uhr. Ihr Puls war ins Unermessliche geschossen, ihre Uhr piepste wieder zur Warnung, immerhin war sie schneller denn je gewesen. An guten Tagen und wenn sie zügig lief brauchte sie für diese Strecke über eine Stunde, heute waren sie gerade einmal 55 Minuten unterwegs gewesen.
    Kurz bevor sie das Haus erreichten, lief Jake in eine andere Richtung. Sie sah ihm nach, bewunderte seine Ausdauer. Nachdem sie so schnell und lange gelaufen waren, verlängerte er die Tour sogar noch.
    Erst als er außer Hörweite war, begann sie zu keuchen. Den letzten Kilometer war sie viel zu schnell gelaufen, nur um ihm zu imponieren. Sie schloss die Haustüre auf und drückte sie hinter sich zu, bevor sie sich an die Wand lehnte und krümmte und nach Atem rang.
    Sie hatt en fast eine Stunde lang kein Wort gesprochen, obwohl sie nebeneinander her gelaufen waren. Sie fragte sich, was er damit bezweckte. Suchte er ihre Nähe? Oder war es wieder eines seiner „Ich habe dich voll im Griff“- Spielchen?
     
     
    Als Jake beim Kiosk um die Ecke bog, warf er einen kurzen Blick zurück. Er wartete ab, bis sich die Türe hinter ihr geschlossen hatte, dann ging er keuchend in die Knie. Er rang nach Luft, ließ sich langsam nieder und rollte sich auf den Rücken.
    Joey k am nach draußen gerannt, sah besorgt auf Jake herunter, der mitten auf dem Gehweg lag und wie ein Sterbender keuchte und hustete. „Alles okay, Jake?“
    „Wasser!“ keucht e er. „Ich brauch Wasser!“
    Joey erfasste die Situation, lachte auf, ging nach drinnen und kam mit einer Flasche eisgekühltem Wasser wieder.
    Jake t rank die Flasche fast komplett leer, schüttete sich den Rest ins Gesicht.
    „Ich schwöre dir, ich höre auf zu rauchen.“ Japste er.

 
    13
     
     
    Donnerstag , 10. Juni 2010
    Zurück in seiner Welt
    Megan 23, Ken 30, Jake 27
     
    Megan zog sich für die Arbeit an. Nachdem sie geduscht hatte, war Jake ins Badezimmer gegangen, er hatte sie nicht gedrängt und keinen Kommentar von sich hören lassen. Er hatte einfach nur gewartet, bis sie fertig war und war dann ganz ruhig nach ihr unter die Dusche gegangen.
    Sollte es von jetzt an immer so reibungslos laufen?
    Megan traute all dem noch nicht, es kam ihr vor wie die Ruhe vor dem Sturm.
    Als sie Make Up aufgetragen und sich umgezogen hatte, wollte sie gerade das Haus verlassen, als Jake ebenfalls die Treppe herunter gelaufen kam.
    Er blieb in der Auffahrt neben ihr stehen, als wartete er ebenfalls auf ein Auto, das ihn abholen würde.
    Sie stellte ihm keine Frage, das würde sie sich wahrscheinlich niemals trauen, nicht in diesem Leben. Sie verschränkte die Arme vor der Brust um sich nicht nackt vorzukommen.
    Ständig waren ihr die Bilder ihrer gemeinsamen Nacht im Kopf. Es schien ihr so unrealistisch, fast so, als hätte sie nur einen Film gesehen in dieser Nacht, aber sie spürte noch immer seinen Atem an ihrem Hals, seine Hände auf ihrem Körper und die Hitze stieg in ihr auf, wenn sie nur daran dachte.
    Dachte er auch ab und zu daran? Hatte er die gleichen Bilder in seinem Kopf? Zumindest stieg ihm nicht ständig die Röte ins Gesicht, so wie ihr.
     
    Sie war sich unklar darüber, was Jake vorhatte. Am Tag nach der Nacht, in der sie sich geliebt hatten, war er wieder ganz der Alte gewesen, hatte sie schikaniert und erniedrigt wo es nur ging. Anschließend war er ihr beim Grillen aus dem Weg gegangen und zwei Tage später war

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