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Unter Brüdern (German Edition)

Unter Brüdern (German Edition)

Titel: Unter Brüdern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Casey Kingsley
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    24
     
     
    Donnerstag, 01.Juli 2010
    Annäherungen im Schutzkeller
    Megan 23, Ken 30, Jake 27
     
    Ken sah sonst nie während seinen Schichten zuhause vorbei. Wahrscheinlich wollte er sehen, ob das Haus noch stand.
    Jake sah da bei zu, wie sein Bruder sich von seinem Streifenwagen zur Haustüre durchkämpfte.
    Es war noch immer stürmisch, hatte gerade für einen Moment nachgelassen, war nicht mehr so schlimm wie noch vor zwei Stunden, aber man konnte sich nie sicher sein, ob der Twister schon vorbei war.
    Der Morgen dämmerte bereits.
    Er fragte sich, was Megan machte, ob sie sehr aufgewühlt war, wegen ihm, weil er sie allein zurück gelassen hatte.
    An der Türe hatte er so lange gewartet, bis sie es mit eigener Kraft zurück in den Schutzkeller geschafft hatte und die Klappe hinter ihr zugefallen war, dann hatte er erleichtert ausgeatmet und sich seinen eigenen Gedanken hingegeben.
    So sehr er es auch versuchte, er konnte sich nicht so verhalten, wie er es gerne wollte. Sie hatte angefangen Fragen zu stellen über die Nacht, in der der Schuss gefallen war, in der Nacht in der sie betäubt worden war und dieser Cowboy vorgehabt hatte sich an ihr zu vergehen. In der Nacht, in der er sie zum ersten Mal küssen wollte.
    Er wusste, dass sie keine Ruhe geben würde, wenn er ihr nicht ausdrücklich klar machte, dass er nicht mit ihr reden wollte, sie würde nachhaken, so lange bis er schwach wurde und er seinen Bruder verriet.
    Und sie würde es ihm ja doch nicht glauben! Für sie würde die Situation eindeutig sein: er stand auf sie, das hatte er ihr nicht nur gezeigt, sondern vor ein paar Tagen auch gestanden und würde nun seinen eigenen Bruder schlecht machen, nur um sie rumzukriegen. Genau so würde das in ihren Augen aussehen. Sie würde Jake kein Wort glauben und sie würde ihn nicht einmal mehr ansehen, nachdem er Ken diese furchtbaren Dinge vorgeworfen hatte.
    Was blieb ihm also anderes übrig?
    Er sehnte sich nach ihr. Er war ein ganzes Jahr von ihr getrennt gewesen. Ein Jahr und drei Monate, um genau zu sein. Und es war die Hölle für ihn gewesen, sie nicht wenigstens ansehen zu können. Er hatte sich geschworen, dass alles anders werden würde, wenn er zurückkam und endlich wieder in ihrer Nähe sein konnte. Und nun, da er die Möglichkeit hatte, ließ er sie alleine im Schutzkeller zurück und machte ihr weiterhin das Leben schwer.
    Nur weil Charlie ihm ohne Punkt und Komma klargemacht hatte, dass sie sich niemals gegen Ken entscheiden würde.
    Jake wollte nicht nur ihr Liebhaber sein oder ihre Affäre, er wollte sie ganz für sich gewinnen und es machte ihn innerlich fertig nicht zu wissen, wie er das tun sollte.
    Und er hasste sich dafür, was er ihr antat.
     
    „Was für ne Nacht.“ Ken zog sich seine Windjacke aus und warf sie auf die Couch.
    Mit seinen schmutzigen Polizeistiefeln latschte er in die Küche und sah in den Kühlschrank. „Stromausfall…da werden die Leute zu nervenden Kleinkindern.“
    Er nahm sich ein Bier und ging zurück zur Türe.
    „Willst du nicht wissen wie es deiner Freundin geht?“ wollte Jake fragen, doch er unterließ es. Zu offensichtlich, er setzte sich niemals für Megan ein.
    „Hast du jemals mit dem Gedanken gespielt die Wahrheit zu sagen?“ fragte Jake stattdessen. Ken war bereits wieder auf dem Weg nach draußen.
    „Ich weiß nicht wovon du redest.“ Er grinste schief.
    „In dem ganzen Jahr nicht?“ Jake blieb ernst.
    „Nicht wirklich.“ Ken lachte gehässig auf und zog die Türe hinter sich zu.
    Jake wartete, bis Ken und sein Kollege sich mit d em Polizeiwagen entfernt hatten, dann ließ er sich auf die Couch sinken. Eine halbe Ewigkeit saß er dort, den Kopf in die Hände gestützt, nachdenkend.
     
     
    Die Sonne ging noch nicht auf, aber es war bereits heller als vor vier Stunden, als sie sich auf den Weg in den Schutzkeller gemacht hatten.
    Jake kämpfte sich durch den heulenden Wind, hielt sich schützend die Unterarme vor die Augen, weil ihm der aufgewirbelte Sand und kleine Zweige oder Blätter entgegen geweht wurden.
    Es wurde langsam ruhiger, aber er musste sich immer noch mit aller Kraft gegen den Wind stemmen um die Luke zu erreichen.
    Er zog die Holzplatte am Griff nach oben und stieg die Stufen hinab. Über sich ließ er die Platte zufallen.
    Er sah Megan an, dass sie sich nicht entscheiden konnte, ob sie

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