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Unter Brüdern (German Edition)

Unter Brüdern (German Edition)

Titel: Unter Brüdern (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Casey Kingsley
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die Männer sich über Kartoffeln, Fleisch und Gemüse hermachten, welches sie in der letzten Stunde zubereitet hatte, sah Megan sich nach Jake um. Er war nicht mit den anderen erschienen.
    Sie ging unbemerkt nach draußen, die Männer waren zu beschäftigt zu essen. Megan sah hinüber zu den Feldern, fragte sich, ob ihm etwas passiert sein könnte, aber andererseits war sie sich sicher, dass das nicht der Fall war, die Männer achteten ständig aufeinander und vor allem Hank und Charlie hatten immer ein Auge auf Jake. Manchmal hatte sie das Gefühl die beiden wären so etwas wie Ersatzväter für ihn, auch wenn sie wie gute Kumpels miteinander umgingen.
    Megan schlenderte über den Hof hinüber zu den Stallungen.
    Ob er nicht zum Essen kam, weil er ihr aus dem Weg gehen wollte? Wegen gestern?
    Nachdem sie die Nacht im Schutzkeller verbracht und sich am nächsten Morgen so innig geküsst hatten, war er ihr bei der Arbeit wieder den ganzen Tag aus dem Weg gegangen. Als sie nach Feierabend nachhause fahren wollten, hatte er beschlossen zu Fuß zu gehen. Hank und Charlie hatten ihn zwar mit großen Augen angesehen, aber nichts dagegen eingewendet.
    Er war so unglaublich nachdenklich seit dem Sturm.
    Megan hatte auf der Heimfahrt die Blicke von beiden im Rückspiegel gespürt, aber sie wusste ja selbst nicht, was mit Jake los war. Im einen Moment war sie sich seiner so sicher, im nächsten zweifelte sie fast daran, dass all das wirklich passiert war und hielt es eher für einen Tagtraum. Real fühlte es sich jedenfalls nicht an.
     
    Die Türe der Scheune stand halb offen, sie ging hinein und sofort trat ihr der intensive Geruch von frischem Heu in die Nase.
    Ihre Augen mussten sich erst an das Halbdunkel gewöhnen. Hier in der Scheune war es angenehm kühl, so kühl, dass ihr sofort die feinen Härchen an ihren Armen abstanden. Ein weiterer wohliger Schauer ergriff ihren Körper als sie ihn entdeckte, seine Shilouette im schummrigen Licht, das nur durch ein paar Risse in der Holzwand fiel und die Scheune gespenstig erscheinen ließ.
    Jake saß mit gesenktem Kopf auf einem der Heuballen und sah nachdenklich aus.
    „Keinen Hunger?“ fragte sie, langsam auf ihn zugehend. Das Kribbeln tief in ihrem Magen begann, wie immer in letzter Zeit, wenn sie ihm näher war als gewohnt.
    Er schüttelte den Kopf.
    „Gehst du mir aus dem Weg?“ Sie erreichte ihn, blieb nah an seiner Seite stehen. Sie erwartete eine Abfuhr von ihm, eine Reaktion wie sie sie nur allzu gut von ihm kannte, doch stattdessen schob er seine Hand um ihre Hüfte und zog sie an sich, ohne aufzusehen.
    Er legte seinen weißen Cowboyhut zur Seite und lehnte seinen Kopf an ihre Brust.
    Megan strich ihm durchs Haar, wartete einen Moment, genoss die feste Umarmung seines starken Armes. In ihrem Innern tobte es jedes Mal wenn er sie berührte.
    Er konnte bestimmt ihr Herz klopfen hören. Sie war garantiert ganz leicht zu durchschauen. Sie begann zu zittern, wenn er sie küsste, wurde sogar schon unsicher, wenn er in ihre Richtung sah, fragte sich ununterbrochen, was er von ihr hielt.
    Er dagegen war nicht so leicht durchschaubar. Sie hatte wirklich keine Ahnung, was er dachte, was er als nächstes tun oder sagen würde. Meist tat er genau das Gegenteil von dem, was sie erwartete. Jedenfalls in letzter Zeit.
     
    Langsam ließ sie sich rittlings auf seinen Schoß gleiten, er öffnete bereitwillig seine Arme und zog sie an sich.
    Sie war seit den gestrigen Vorkommnissen noch heißer auf ihn als ohnehin schon. Sie hatte sehr wohl gemerkt, dass er zurückgerudert hatte um alles langsam anzugehen, um ihr zu zeigen, dass er mehr wollte als eine Affäre.
    Und es hatte ihr gefallen. Er hatte sich nicht abweisend verhalten, so wie Ken manchmal, sondern versuchte seine Erregung zu unterdrücken. Und oh, war er erregt gewesen! Sie hatte es gespürt, aber versucht zu ignorieren. Er hatte sich nur ihr gewidmet, hatte sie umarmt, gestreichelt, geküsst, angesehen.
    Dennoch… nach dem gestrigen Sturm, nach der Gefahr die um sie herum geherrscht hatte, war sie immer noch so voller Adrenalin und sehnte sich noch stärker nach ihm als sonst.
    Seine starken Hände fuhren über ihren Rücken, verursachten wohlige Schauer bei ihr. Wenn sie heute in sein nachdenkliches Gesicht sah, fiel ihr eine Veränderung auf. So hatte er sie noch nie angesehen. Seine sonst so wilden Augen, versprühten heute nicht so viel Lebensfreude wie sonst, sondern strahlten eine Melancholie aus, die sie weich

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