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Unter deinem Stern

Unter deinem Stern

Titel: Unter deinem Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Connelly
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sie sich das nicht vorstellen, doch sein Angebot rührte sie.
    »Nein, danke«, sagte sie. »Das ist sehr nett von Ihnen, aber ich komme schon zurecht. Wir sehen uns dann morgen früh.«
    Mr Woo wirkte nicht überzeugt. »Einen Augenblick«, sagte er und holte etwas aus einer seiner Taschen, die keinen Boden zu haben schienen. »Hier, nimm das. Leg es dir unters Kopfkissen, damit du gut schläfst und etwas Schönes träumst.«
    »Danke.« Claudie nahm das Tütchen entgegen und steckte es in ihre Tasche, und als sie wieder aufblickte, war Mr Woo verschwunden.
     
    Der arme Mr Woo, dachte Claudie, als sie an dem Pub vorbeiging, wo sie den Mann gesehen hatte, der ihr beinahe das Judy-Garland-Buch vor der Nase weggeschnappt hätte. Laute Musik und ausgelassenes Gelächter drangen nach draußen.
    Sie verlangsamte ihre Schritte und lugte durch das Fenster. Allein traute sie sich nicht hinein, aber einen Blick konnte sie ruhig riskieren. Von der Stelle aus, an der sie stand, konnte sie den Billardtisch nicht sehen, doch der Laden war brechend voll. Die Leute unterhielten sich lebhaft, und die Luft war voller Zigarettenqualm. Diese Menschen wussten nichts von einsamen Abenden mit MGM-Musicals.
    Claudie schaute den Fremden eine Weile zu, betrachtete ihre Gesichter, bis ihr Blick an einem hängen blieb. Dort, in einer ruhigen Ecke saß eine schwarzhaarige Frau mit einem Minirock und einem engen, tief ausgeschnittenen T-Shirt. Claudie kniff die Augen zusammen und beobachtete ihren koketten Augenaufschlag und die Art, wie sie ihre knallrot geschminkten Lippen schürzte. Aber es war gar nicht die Frau, die ihre Aufmerksamkeit in Anspruch nahm. Es war der hünenhafte Mann mit den langen dunklen Haaren, der neben ihr saß.
    Aha, dachte Claudie, Daniel hat Whitby also doch nicht verlassen.

21
    »Arme Kristen«, sagte Simon und zerzauste ihr frisch mit Henna gefärbtes Haar.
    »Ich meine, das ist doch nicht zu viel verlangt, oder?« Sie schaute ihn mit großen, feuchten Augen an.
    »Selbstverständlich nicht«, sagte er. Dieses Gespräch hatten sie schon tausendmal geführt.
    »Immerhin war es unser zweiter Jahrestag.«
    »Ja.« Simon nickte.
    »Da hättest du dir doch bestimmt ein bisschen mehr Mühe gegeben?«
    Simon schluckte. Das war gefährliches Terrain. Wenn sie sein Leben einmal genauer unter die Lupe nähme, dann würde sie sehen, wie sehr er es verpfuscht hatte. Doch daran war Kristen gerade nicht interessiert.
    Er holte tief Luft. »Aber es war doch sicherlich irgendwie romantisch, oder?«
    »Soll das ein Witz sein? Er hat mich zu einem Schaufenster geschleppt, in dem seine bescheuerten Schiffsmodelle ausgestellt waren! Anschließend haben wir uns eine Tüte Fritten geholt und sie unterwegs auf der Straße gegessen. Wir waren noch nicht mal in einem Restaurant!«
    »Schsch!« Obwohl der Fernseher lief, bestand die Gefahr, dass Jimmy sie hörte, und Simon hatte keine Lust, sich mit ihm anzulegen.
    »Manche Männer sind einfach nicht besonders romantisch veranlagt. Ich fürchte, Jimmy ist einer davon.«
    »Und ich muss natürlich ausgerechnet an so einen geraten! Er hätte doch mindestens einen Tisch in einem schönen Restaurant für uns reservieren können, oder? Ich hab mich total aufgedonnert für eine verdammte Tüte Fritten!« Kristen stöhnte. »Glaubst du, er wird sich jemals ändern?«
    Simon runzelte die Stirn. Er wollte jetzt wirklich nicht mit ihr darüber diskutieren, warum Frauen die Männer wechselten. »Hör zu«, sagte er. »Ich bin weiß Gott nicht der ideale Ratgeber in Beziehungsfragen, das müsstest du doch eigentlich wissen.«
    »Ach, Simon! Es tut mir Leid«, sagte Kristen.
    »Ist schon gut.« Er lächelte schwach. »Aber erzähl mal, war die Ausstellung denn sehenswert?«
    Kristen presste die Lippen zusammen und tat so, als wollte sie ihn ohrfeigen.
    »War ja nur ’ne Frage!«
    »Ach Gott, Simon«, stöhnte sie.
    Simon drückte ihre Hand. »Eigentlich solltest du dich glücklich schätzen, Kris. Jimmy ist ein anständiger Kerl.«
    Kristen rang sich ein Lächeln ab. »Ich weiß«, sagte sie und wandte sich wieder ihrer Pizza zu. »Jetzt haben wir genug über mich geredet. Erzähl mir, was du in letzter Zeit getrieben hast. Irgendeine neue Frau in Sicht?«
    Simon zuckte bei der Frage leicht zusammen, das Bild von Miss Mondschein vor Augen.
    »Nur wenn ein Goldfisch auch zählt. Dabei weiß ich noch nicht mal, ob es sich wirklich um ein Weibchen handelt.«
    »Meine Güte, Simon! Fängst du jetzt schon

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