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Unter deinem Stern

Unter deinem Stern

Titel: Unter deinem Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Connelly
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gedacht«, sagte Claudie aufrichtig.
    »Ja, genau!«, fügte Mary hinzu. »Meinst du vielleicht, es macht Spaß, bis in alle Ewigkeit rumzusitzen und Däumchen zu drehen?«
    Claudie kicherte. »Wie erklärt ihr dann bitte das, was ihr gerade tut?«
    »Das ist kein Däumchendrehen«, sagte Lily. »Wir leisten dir Gesellschaft.«
    »Wir bringen dich zum Lachen«, fügte Bert hinzu und zog eine alberne Grimasse.
    »Und wir unterhalten dich«, flötete Jalisa und legte eine flotte Stepptanznummer hin. »Oder bist du etwa nicht mit uns zufrieden?«
    »Doch, doch! Natürlich! Ich habe euch alle ins Herz geschlossen!«
    »Das hört sich ganz so an, als käme jetzt noch ein Aber« ,meinte Mary.
    »Es ist einfach – ich weiß so wenig über das, was ihr tut und warum ihr hier seid.«
    »Dann frag uns doch«, forderte Jalisa sie auf. »Ich muss dich allerdings darauf hinweisen, dass –«
    »Ja, ich weiß! Ihr dürft nicht über alles reden«, sagte Claudie.
    Jalisa nickte. »Tut mir Leid.«
    Claudie stieß einen tiefen Seufzer aus und musterte die kleine Schar nachdenklich. »Gibt es vielleicht auch irgendwelche berühmten Engel?«, fragte sie schließlich. »Kriegt zum Beispiel irgendjemand Marilyn Monroe?« Claudie lächelte und überlegte nicht zum ersten Mal, wie es wohl wäre, wenn ein Mini-Gene-Kelly oder eine Mini-Judy-Garland auf ihrem Schreibtisch herumtanzte, und ob sie so etwas vielleicht beantragen könnte.
    »Sicher, es gibt auch berühmte Engel«, sagte Jalisa vorsichtig, »doch die sind nicht sonderlich beliebt. Die meisten haben noch mit den Komplexen zu tun, die sie in ihrem Leben als Berühmtheiten entwickelt haben, und für einen Kunden kann es ziemlich anstrengend werden, mit ihnen zurechtzukommen. Glaub mir, eine Miniprimadonna ist das Letzte, was du auf deinem Schreibtisch haben willst.«
    »Mit uns bist du wesentlich besser bedient«, bemerkte Bert.
    »Ganz bestimmt.« Claudie nickte.
    »Warum fragst du?«, wollte Jalisa wissen. »Du hast doch hoffentlich nicht vor, uns gegen andere Engel einzutauschen, oder?«
    »Um Himmels willen, nein! Warum sollte ich das tun? Ich wusste ja nicht mal, dass es möglich ist!«
    »Es ist jedenfalls nicht ratsam«, meinte Mr Woo.
    »Man sollte sich also lieber an die Engel halten, die man kennt?«, scherzte Claudie.
    »Absolut!« Bert lachte.
    »Wird denn eigentlich jeder ein Engel?«, erkundigte sich Claudie.
    »Nein, keineswegs!«, antwortete Jalisa. »Das ist ein Topjob und äußerst begehrt. Die meisten von uns sind in der Verwaltung tätig. Du glaubst ja gar nicht, was für einen Papierkram der Tod verursacht. Auf der anderen Seite, meine ich.«
    Claudie blies die Backen auf. Das konnte sie sich gut vorstellen, und wahrscheinlich würde sie irgendwann das Pech haben, bis in alle Ewigkeit Briefe tippen und Akten sortieren zu müssen.
    »Euch macht der Job Spaß?«
    »Na klar!«, riefen die Engel im Chor.
    »Werdet ihr auch bezahlt?«
    Die fünf schauten sie verdutzt an.
    »Nicht direkt«, sagte Bert dann.
    »Es gibt andere Methoden der Entlohnung«, erklärte Mr Woo.
    »Zum Beispiel?«, fragte Claudie.
    »Das ist geheim«, sagte Jalisa kopfschüttelnd.
    »Soll das heißen, um das zu erfahren, muss ich warten, bis ich tot bin?«
    Jalisa nickte. »Ja.«
    »Lohnt sich denn die lange Wartezeit?«, wollte Claudie wissen.
    Lily und Mary kicherten, und Mr Woo errötete.
    »Wie bei allem, was man gerne hätte«, sagte Jalisa, »ist es das Warten wert.«

36
    Simon konnte sich kaum mehr vorstellen, dass er sich noch vor einer Woche wie der glücklichste Mann der Welt gefühlt hatte: Endlich machte er in seinem selbst gewählten Metier Fortschritte, er hatte eine Reise nach Paris gewonnen, und er hatte Claudie kennen gelernt. Warum warf ihm das Schicksal nun Knüppel in Gestalt von Felicity zwischen die Beine?
    Ganz zu Anfang ihrer Beziehung hatten sie einen kleinen Disput gehabt. Zumindest aus Simons Sicht war der Streit ziemlich nichtig gewesen. Inzwischen konnte er sich nicht einmal daran erinnern, worum es eigentlich gegangen war, aber Felicity war ganz hysterisch geworden und hatte ihn verlassen. Und er hatte nichts dagegen gehabt.
    Doch ehe er wusste, wie ihm geschah, hatte Marjorie Maddox ihn angerufen, um ihm zu schildern, wie schlecht es ihrer Tochter ging, und ihn zu fragen, was er in dieser Sache zu tun gedenke. Er konnte sich noch gut erinnern, wie einschüchternd sie geklungen hatte und wie er dem Himmel dankbar gewesen war, dass er nicht das Pech hatte, zu den

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