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Unter deinem Stern

Unter deinem Stern

Titel: Unter deinem Stern Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Victoria Connelly
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sie unbedingt brauchten, damit es hier halbwegs präsentabel aussah. Simon ließ sie quasseln und nickte nur hin und wieder. Er widmete sich seinem Essen, während er Felicitys pinkfarbene Lippen beobachtete, die keine Sekunde lang stillstanden.
    Wie kann jemand nur so leidenschaftlich über Vorhänge und Sofakissen referieren, fragte er sich. War das etwas typisch Weibliches? Nein, wahrscheinlich nicht. Kristen hatte er noch nie über Vorhangleisten und Volants schwadronieren hören, und er konnte sich nicht vorstellen, dass Claudie über Fransen und Troddeln in Verzückung ausbrach. Wahrscheinlich war es eher typisch für Felicity. Früher hätte er sich auf Diskussionen mit ihr eingelassen, hätte versucht, sie davon zu überzeugen, dass es wenig sinnvoll war, hunderte von Pfund für teuren Chintz zum Fenster hinauszuwerfen, aber heute Abend war ihm nicht danach. Außerdem, dachte er, wird mein Sofa sowieso niemals Bekanntschaft mit irgendwelchen Designerkissen machen.
    »Was würdest du vorziehen?«, fragte sie und riss ihn aus seinen Gedanken.
    »Hä?«
    »Welche Farbe? Weinrot oder Violett?«
    »Äh, Violett natürlich.«
    »Meinst du wirklich?«
    Simon nickte. »Absolut.« Am liebsten hätte er laut gelacht.
    »Irgendwie kann ich mich immer noch nicht so recht entscheiden.«
    Er lächelte in sich hinein. Sie hatte die Angewohnheit, ihn um seine Meinung zu bitten, ja ihn regelrecht zu einer Meinung zu drängen, nur um sie anschließend völlig zu ignorieren. Doch das störte ihn nicht im Geringsten, denn es war bereits zehn vor acht.
    »Violett passt eigentlich nicht so recht zu dem Sofaüberwurf, den ich mir vorstelle«, sagte sie und betrachtete das Sofa, das sie wahrscheinlich ebenfalls mitgenommen hätte, als sie ihn verlassen hatte, wenn es in ihren Koffer gepasst hätte.
    »Na ja«, sagte er, »Weinrot ist schließlich auch eine schöne Farbe.«
    Er konnte sehen, wie ihre grauen Zellen arbeiteten. »Gott, du bringst mich ganz durcheinander.«
    »Mach dich nicht verrückt. Das wird sich schon alles von selbst ergeben. Da bin ich mir ganz sicher.«
    Sie wandte sich ihm wieder zu und lächelte. »Du bist wirklich süß«, sagte sie, langte über den Tisch und drückte seine Hand.
    »Nein, bin ich nicht.«
    »Doch«, beharrte sie und trank einen Schluck Wein. Simon wollte gerade aufstehen, um eine neue Flasche zu holen, als er ein Auto vorfahren hörte. Er zögerte einen Augenblick, und wie auf Bestellung klingelte es an der Tür.
    »Erwartest du jemanden?«, fragte Felicity.
    Simon schaute sie über den Tisch hinweg an. Ihr Gesicht wirkte so entspannt, dass er beinahe hätte vergessen können, wie anders es aussehen konnte.
    »Ja«, antwortete er. »Ich erwarte Besuch.«
    »Wen denn?«
    Er ging in den Flur und öffnete die Tür.
    »Ah, Simon!«, rief eine weibliche Stimme.
    »Kommen Sie doch rein«, sagte er. »Wie schön, Sie zu sehen.«
    »Von schön kann keine Rede sein.« Die Frau, deren Busen ihr vorauszueilen schien, schob sich an ihm vorbei, blieb mitten im Flur stehen und blickte wütend ins Wohnzimmer. »Felicity.«
    Es war nur ein Wort, aber es genügte, um Felicity wie von der Tarantel gestochen aufspringen zu lassen.
     
    Kristen trat vom Kleiderschrank zurück und begutachtete den Inhalt. »Ziemlich viel Grau«, lautete ihr knapper Kommentar.
    Claudie nickte. »Grau steht mir nun mal.«
    Kristen schaute sie skeptisch an. »Grau steht niemandem«, sagte sie. »Also, du brauchst wirklich eine ordentliche Ladung Farbe.«
    »Farbe«, wiederholte Claudie. Sie wusste genau, dass ihre Vorstellung von Farbe sich von Kristens deutlich unterschied. Wo Claudie Weinrot bevorzugen würde, entschied Kristen sich für Knallrot. Claudies Farben flüsterten, während Kristens Farben schrien.
    »Ja«, sinnierte Kristen, »Farbe. Jede Menge davon. Du kannst unmöglich wie dein eigener Schatten in Paris rumlaufen. Das müsstest du als Halbfranzösin eigentlich wissen.«
    »Wahrscheinlich«, meinte Claudie und setzte sich auf die Bettkante. »Aber in letzter Zeit hatte ich kein großes Bedürfnis nach bunten Farben.«
    Kristen setzte sich neben sie und legte einen Arm um ihre Schultern. »Du solltest versuchen, ein bisschen von der bunten Pracht in deinen geliebten Musicals auf dich abfärben zu lassen. Stell dir bloß mal vor – Blusen so gelb wie die gelbe Ziegelsteinstraße, Pullover so rot wie die roten Zauberschuhe –«
    »Iihhh!«
    »Oder Hosen in Glinda-Pink.«
    »Kris!«
    »Na ja, das wäre vielleicht

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