Unter dem Banner von Dorsai
innerlich, denn er kam nun auf genau den Punkt zu sprechen, auf den ich ihn vor drei Jahren zudirigiert hatte – mit dem einen Unterschied, daß ich geplant hatte, er solle es mir sagen und nicht ich ihm.
„Stimmt das nicht?“ fragte ich und gab mich erstaunt.
„Nein“, sagte Piers heftig. „Es ist genau das Gegenteil. Der Strahlende und sein Konzil werden keinen Finger rühren, um ihr Expeditionskorps vor der Gefangennahme oder Massakrierung zu bewahren – vorzugsweise der Massakrierung. Und das Resultat wird genau das sein, was Sie in der Öffentlichkeit aller Welten geltend gemacht haben. Daß das Prinzip, nach dem jede Welt für die Schulden haftbar gemacht werden kann, die von ihren Einwohnern eingegangen wurden, ein existenzieller – wenn auch nicht rechtlich abgesicherter – Bestandteil des interstellaren Finanzverkehrs ist. Doch die Exoten verletzen dieses Prinzip, indem sie gegen die Quäker auf Santa Maria antreten. Die Tatsache, daß die Exoten an ihren Pakt gebunden sind und Santa Marias Ersuchen um Beistand nachkommen müssen, ändert überhaupt nichts. Der Strahlende wird sich nur auf Ceta und Newton und den anderen Festvertragswelten nach Unterstützung umsehen müssen, um ein Bündnis zu schaffen, das die Exoten auf die Knie zwingt.“
Er brach ab und starrte mich an.
„Verstehen Sie jetzt“, fragte er, „auf was ich hinauswill? Verstehen Sie nun, warum ich sagte, Sie hätten zugleich recht – mit Ihrer Prophezeiung eines direkten Waffengangs zwischen Exoten und Quäkern – und unrecht? Erkennen Sie jetzt , wie sehr Sie sich irrten?“
Mit Absicht erwiderte ich seinen starren Blick eine Zeitlang, bevor ich antwortete.
„Ja“, sagte ich und nickte. „Ich verstehe jetzt. Nicht die Exoten sind darauf aus, den Quäkern den Garaus zu machen. Es sind die Quäker, die die Exoten fertigmachen wollen.“
„Genau!“ sagte Piers. „Der Reichtum und das spezialisierte Wissen der Exoten haben den Angelpunkt der Verbindung von Lockervertragswelten gebildet, mit dem sie das offensichtliche Übergewicht der von den geschäftserfahrenen Handelsagenten angebotenen Weizensäcke ausgleichen konnten, auf die sich die Macht der Festvertragswelten gründet. Wird der Einfluß der Exoten gebrochen, dann wird auch das Machtgleichgewicht zwischen diesen beiden Planetengruppen zerstört. Und nur dieses Gleichgewicht hat es unserer Alten Welt Erde möglich gemacht, abseits beider Gruppen zu stehen. Jetzt wird sie von der einen oder anderen Gruppe einverleibt – und wer immer sie auch bekommt, er wird unsere Gilde beherrschen und damit auch die bisherige Unparteilichkeit unserer Nachrichtendienste.“
Er hielt inne und sackte wie erschöpft in sich zusammen. Dann richtete er sich wieder auf.
„Wir wissen, welche Gruppe die Erde bekommt, wenn die Quäker siegen“, sagte er. „Der Festvertragszusammenschluß. Also … welche Position nehmen wir, wir in der Gilde, jetzt ein, Tam?“
Ich erwiderte seinen Blick und gab ihm Zeit, den Eindruck zu gewinnen, ich würde über seine Worte nachdenken. In Wirklichkeit jedoch kostete ich den ersten Hauch des Aromas meiner Rache. Hier saß er nun und hatte endlich den Punkt erreicht, auf den ich ihn zugesteuert hatte. Ein Punkt, an dem die Gilde offenbar der Zerstörung ihres hohen Prinzips der Objektivität gegenüberstand und gezwungen wurde, gegen die Quäkerwelten Partei zu ergreifen – wenn sie nicht am Ende durch die Partisanengruppe von Welten eingefangen werden wollte, zu der die Festvertragsplaneten der Quäker gehörten. Ich ließ ihn eine Zeitlang warte« und tiefer in seine gedankliche Hilflosigkeit versinken. Dann antwortete ich ihm langsam und
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