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Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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wor­den wa­ren – der sinn­lo­se und zwar be­rück­sich­tig­te, aber doch nur sta­tis­tisch ge­se­hen für mög­lich er­ach­te­te, ver­häng­nis­vol­le Zu­fall, der Mark Tor­re schließ­lich ein­ge­holt hat­te. Der Bau der Letz­ten En­zy­klo­pä­die hat­te di­rekt von An­fang an la­ten­te Ängs­te in je­dem la­bi­len Be­wußt­sein auf den vier­zehn zi­vi­li­sier­ten Wel­ten der Mensch­heit frei­ge­setzt. Denn der Zweck der En­zy­klo­pä­die war die Er­for­schung je­nes Mys­te­ri­ums, das we­der ge­nau de­fi­niert noch mit ein­fa­chen Wor­ten be­schrie­ben wer­den konn­te – und das hat­te Angst und Schre­cken un­ter den Psy­cho­pa­then der Er­de und den an­de­ren Pla­ne­ten her­vor­ge­ru­fen.
    Und ei­ner die­ser Psy­cho­pa­then war schließ­lich bis zu Mark Tor­re vor­ge­drun­gen – ein arm­se­li­ger Pa­ra­noi­ker, der sei­ne Krank­heit so­gar vor sei­nen ei­ge­nen Fa­mi­li­en­an­ge­hö­ri­gen hat­te ver­ber­gen kön­nen und in sei­nem Be­wußt­sein den Wahn ge­hegt und ge­nährt hat­te, die Letz­te En­zy­klo­pä­die stel­le ein Su­per­hirn dar, das die gan­ze Mensch­heit wil­len­los mach­te. Wir schrit­ten an sei­ner vor dem Bü­ro auf dem Bo­den lie­gen­den Lei­che vor­bei, als Li­sa und ich schließ­lich dort an­ka­men: ein ha­ge­rer, weiß­haa­ri­ger Mann mit freund­li­chem Ge­sicht, auf des­sen Stirn Blut kleb­te.
    Man hat­te ihn, wie Li­sa mir sag­te, irr­tüm­li­cher­wei­se her­ein­ge­las­sen. Für die­sen Nach­mit­tag war ein neu­er Arzt zu ei­nem Vor­stel­lungs­ter­min bei Mark Tor­re er­war­tet wor­den. Statt des­sen hat­te man durch ir­gend­ein Ver­se­hen die­sem äl­te­ren, gut­ge­klei­de­ten und so sym­pa­thisch und lie­bens­wür­dig wir­ken­den Mann Zu­gang ge­stat­tet. Er hat­te zwei­mal auf Mark ge­schos­sen und dann ein­mal auf sich selbst: Er war so­fort tot ge­we­sen. Mark, in des­sen Lun­gen die Split­ter zwei­er Schrap­nell­ge­schos­se steck­ten, leb­te noch.
    Li­sa brach­te mich schließ­lich zu ihm. Er lag re­gungs­los auf dem Rücken, auf der blut­durch­tränk­ten Stepp­de­cke des großen Bet­tes in dem Schlaf­zim­mer, das sich di­rekt ne­ben dem Bü­ro be­fand. Man hat­te sei­nen Ober­kör­per ent­klei­det, und ein großer wei­ßer Ver­band zog sich wie ein Schul­ter­rie­men oder Pa­tro­nen­gurt über sei­ne Brust. Sei­ne Au­gen wa­ren ge­schlos­sen und tief­lie­gend, so daß sich sei­ne her­vor­ste­hen­de Na­se und das vor­sprin­gen­de Kinn nach oben zu re­cken schie­nen – fast so, als trot­ze er wü­tend und ent­schlos­sen dem Tod, der sei­nen hart rin­gen­den Geist lang­sam und für im­mer un­ter die schwar­zen Was­ser des Nichts zerr­te.
    Aber es war nicht sein Ge­sicht, das mei­ne Auf­merk­sam­keit fes­sel­te. Mir fie­len die über­ra­schen­de Brei­te sei­ner Brust und der Schul­tern und die Län­ge sei­ner nack­ten Ar­me auf, als er dort so vor mir lag. Plötz­lich stieg aus, dem vie­le Jah­re zu­rück­lie­gen­den und fast ver­ges­se­nen Ge­schichts­un­ter­richt mei­ner Kind­heit ein Er­in­ne­rungs­bild zu mir em­por: Ich sah den Zeu­gen des At­ten­tats auf Abra­ham Lin­coln, der schwer ver­letzt und ster­bend auf der Couch lag; und ich sah die Ver­wun­de­rung in den Zü­gen die­ses Zeu­gen, als er die Kraft von Mus­keln und Seh­nen be­merk­te, die ihm der ent­klei­de­te Ober­kör­per des Prä­si­den­ten of­fen­bar­te.
    So war es auch mit Mark Tor­re. In sei­nem Fall hat­ten sich die Mus­keln durch lan­ge Krank­heit und man­geln­den Ge­brauch zu­rück­ge­bil­det, aber Brei­te und Um­fang sei­nes Ober­kör­pers mach­ten die phy­si­sche Kraft deut­lich, die er als jun­ger Mann ge­habt ha­ben muß­te. Es hiel­ten sich noch an­de­re Per­so­nen in dem Zim­mer auf, und ei­ni­ge von ih­nen wa­ren Ärz­te. Doch sie mach­ten uns be­reit­wil­lig Platz, als Li­sa mich ans Bett führ­te.
    Sie beug­te sich zu ihm her­ab und sprach ihn mit lei­ser Stim­me an.
    „Mark“, sag­te sie. „Mark!“
    Ei­ni­ge Se­kun­den lang hat­te es den An­schein, als wür­de er nicht ant­wor­ten. Ich er­in­ne­re mich dar­an, daß ich so­gar glaub­te, er sei be­reits tot. Aber dann öff­ne­ten sich

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