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Unter dem Banner von Dorsai

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Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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mit ru­hi­ger Stim­me.
    „Wenn die Quä­ker die Exo­ten schla­gen kön­nen“, sag­te ich, „dann kön­nen die Exo­ten wahr­schein­lich auch die Quä­ker be­sie­gen. Je­de der­ar­ti­ge Si­tua­ti­on hat das Po­ten­ti­al, sich ge­nau in ihr Ge­gen­teil um­zu­keh­ren. Nun, ich könn­te nach San­ta Ma­ria flie­gen, wenn die Früh­jahr­sof­fen­si­ve be­ginnt. Und viel­leicht kann mei­ne Fä­hig­keit, einen tiefe­ren Ein­blick in die Si­tua­ti­on zu ge­win­nen als an­de­re, zu die­ser Um­keh­rung bei­tra­gen – na­tür­lich oh­ne un­ser Prin­zip der Un­par­tei­lich­keit zu ver­let­zen.“
    Piers starr­te mich an; sein Ge­sicht war ein we­nig blaß.
    „Was mei­nen Sie da­mit?“ frag­te er schließ­lich. „Sie kön­nen sich nicht öf­fent­lich auf die Sei­te der Exo­ten schla­gen – das wol­len Sie da­mit doch nicht sa­gen?“
    „Na­tür­lich nicht“, ant­wor­te­te ich. „Aber es ist durch­aus denk­bar, daß ich et­was ent­de­cke, aus dem sie ih­ren Nut­zen zie­hen und so einen Aus­weg aus ih­rer schwie­ri­gen La­ge fin­den könn­ten. Ist das der Fall, so kann ich da­für sor­gen, daß sie die­sen Aus­weg auch se­hen. Ich kann Ih­nen kei­ne Er­folgs­ga­ran­tie ge­ben. Doch an­de­rer­seits, wie Sie selbst sag­ten … wel­che Po­si­ti­on neh­men wir nun ein?“
    Er zö­ger­te. Es er­for­der­te kei­nen Ex­tra­sinn, um zu wis­sen, was er dach­te. Was ich vor­schlug, war ei­ne Ver­let­zung des Geis­tes un­se­res Un­par­tei­lich­keit­prin­zips der Gil­de, wenn nicht so­gar der Buch­sta­ben selbst. Wir wür­den Par­tei er­grei­fen – doch Piers glaub­te, daß dies mög­li­cher­wei­se um der Gil­de selbst wil­len er­for­der­lich war, da­mit wir auch wei­ter­hin un­ab­hän­gig blie­ben.
    „Ha­ben Sie ir­gend­ei­nen un­um­stöß­li­chen Be­weis da­für, daß der Äl­tes­te Strah­len­de be­ab­sich­tigt, sei­ne Be­sat­zungs­trup­pen ih­rem Schick­sal zu über­las­sen?“ frag­te ich, als er nicht ant­wor­te­te. „Kön­nen wir ganz si­cher sein, daß er kei­ne Ver­stär­kung schickt?“
    „Ich ha­be Kon­takt­per­so­nen auf Har­mo­nie, die sich in die­sem Au­gen­blick be­mü­hen, sol­che Be­wei­se zu …“ Sei­ne Er­wi­de­rung wur­de von dem Sum­men des Tisch­vi­si­fons un­ter­bro­chen. Er be­tä­tig­te ei­ne Tas­te, und auf dem Bild­schirm er­schi­en das Ge­sicht von Tom Las­si­ri, sei­nem Se­kre­tär.
    „Sir“, sag­te Tom. „Ich ha­be hier einen An­ruf von der Letz­ten En­zy­klo­pä­die. Für Be­richt­er­stat­ter Olyn. Von ei­ner Miss Li­sa Kent. Sie sagt, es sei ei­ne An­ge­le­gen­heit von äu­ßers­ter Dring­lich­keit.“
    „Ich neh­me das Ge­spräch an“, sag­te ich, als Piers ge­ra­de erst nick­te. Denn aus ir­gend­ei­nem Grund, den ich so rasch nicht zu er­fas­sen ver­moch­te, be­gann das Herz in mei­ner Brust hef­tig zu klop­fen. Das Bild auf dem Schirm wech­sel­te, und Li­sas Ge­sicht nahm Kon­tu­ren an.
    „Tam!“ sag­te sie oh­ne ir­gend­ei­nen Gruß. „Tam, komm so­fort hier­her. Mark Tor­re ist von ei­nem Kil­ler nie­der­ge­schos­sen wor­den. Er stirbt, trotz al­ler Be­mü­hun­gen der Ärz­te. Und er will mit dir spre­chen – mit dir, Tam, be­vor es zu spät ist! Oh, Tam, be­eil dich! Komm so schnell du kannst!“
    „Bin un­ter­wegs“, sag­te ich.
    Und ich mach­te mich auf den Weg. Ich hat­te kei­ne Zeit, dar­über nach­zu­den­ken, warum ich ih­rer Auf­for­de­rung nach­kom­men soll­te. Der Klang ih­rer Stim­me zerr­te mich aus mei­nem Ses­sel und schob mich aus Piers Bü­ro hin­aus, wie ei­ne kräf­ti­ge Hand, die mich bei den Schul­tern ge­packt hat­te. Ich mach­te mich auf den Weg.
     

21
     
    Li­sa er­war­te­te mich am Hal­len­ein­gang zur Letz­ten En­zy­klo­pä­die, wo ich sie vor Jah­ren zum ers­ten­mal ge­trof­fen hat­te. Sie führ­te mich durch das ei­gen­ar­ti­ge La­by­rinth und den Dreh­raum, durch den sie mich auch da­mals ge­führt hat­te, und brach­te mich rasch zu Mark Tor­res Un­ter­kunft. Und un­ter­wegs er­zähl­te sie mir, was ge­sche­hen war.
    Es war die un­ver­meid­ba­re Ge­fahr ge­we­sen, zu de­ren Er­grün­dung der Irr­gar­ten und al­les an­de­re ur­sprüng­lich ge­schaf­fen

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