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Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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Doch dann stell­te es sich her­aus, daß Trup­pen und Aus­rüs­tun­gen der Quä­ker die Re­vo­lu­ti­on der Blau­en Front auf San­ta Ma­ria un­ter­stütz­ten, di­rekt im vom Pro­ky­on-Licht er­hell­ten Hin­ter­hof der Exo­ten. Und ich muß­te ein­ge­ste­hen, daß es den An­schein hat­te, als gin­ge et­was vor zwi­schen den Quä­kern und Exo­ten.“ Er hielt in­ne und sah mich an.
    „Dan­ke“, sag­te ich.
    „Aber die Blaue Front blieb nicht an der Macht“, fuhr er fort.
    „Es sah zu­nächst da­nach aus, als wür­de sie von ei­nem großen Teil der Be­völ­ke­rung un­ter­stützt“, wand­te ich ein.
    „Ja, ja.“ Piers wisch­te mei­nen Ein­wand bei­sei­te. „Aber Sie wis­sen ja, wie es mit sol­chen Si­tua­tio­nen ist. So et­was ist im­mer zum Schei­tern ver­ur­teilt, wenn die In­ter­es­sen ei­nes grö­ße­ren und rei­che­ren Nach­barn be­rührt wer­den – an der nächs­ten Tür oder auf der nächs­ten Welt, wo auch im­mer. Die Sa­che ist die, daß die San­ta Ma­ria­ner die Blaue Front über kurz oder lang durch­schau­en und stür­zen und sie zu ei­ner il­le­ga­len Par­tei ma­chen muß­ten, was nun der Fall ist. Da­zu muß­te es ein­fach kom­men. Die­se Leu­te von der Blau­en Front wa­ren oh­ne­hin nur ei­ne Hand­voll und die meis­ten da­von ver­rückt. Au­ßer­dem ist San­ta Ma­ria gar nicht da­zu in der La­ge, im Schat­ten zwei­er so rei­cher Wel­ten wie Ma­ra und Kul­tis sei­nen ei­ge­nen Weg zu ge­hen, ob nun in fi­nan­zi­el­ler oder in je­der an­de­ren Hin­sicht. Die­se Sa­che mit der Blau­en Front muß­te fehl­schla­gen, das konn­te je­der se­hen, der Ab­stand ge­nug hat­te, sich einen Über­blick zu ver­schaf­fen.“
    „Ich neh­me es an“, sag­te ich.
    „Sie wis­sen es!“ gab Piers zu­rück. „Er­zäh­len Sie mir nicht, je­mand mit dem von Ih­nen de­mons­trier­ten Ein­blick in den Ab­lauf von Ge­scheh­nis­sen hät­te das nicht von An­fang an er­kannt, Tam.
    Ich ha­be es eben­falls vor­aus­ge­se­hen. Doch ei­ne un­aus­weich­li­che Kon­se­quenz ha­be ich nicht er­kannt – und Sie of­fen­bar eben­falls nicht: Als die Blaue Front zer­schmet­tert wur­de, sta­tio­nier­ten die Quä­ker so­fort ei­ne Be­sat­zungs­trup­pe auf San­ta Ma­ria, um so ih­rer For­de­rung Nach­druck zu ver­lei­hen, von der recht­mä­ßi­gen Re­gie­rung für die der Blau­en Front ge­währ­te Hil­fe be­zahlt zu wer­den. Und auf­grund des bei­der­sei­ti­gen Bei­stands­pakts, der zwi­schen den Exo­ten und der recht­mä­ßi­gen Re­gie­rung von San­ta Ma­ria im­mer be­stan­den hat, muß­ten die Exo­ten dem Er­su­chen der San­ta Ma­ria­ner nach­kom­men, als sie um Hil­fe bei der Ver­trei­bung der Quä­ker-Be­sat­zungs­trup­pe ba­ten – denn San­ta Ma­ria konn­te die Art von Rech­nung nicht be­zah­len, die von den Quä­kern vor­ge­legt wur­de.“
    „Ja“, sag­te ich. „Das ha­be ich eben­falls vor­aus­ge­se­hen.“
    Er warf mir einen schar­fen Blick zu.
    „Tat­säch­lich?“ mein­te er. „Wie konn­ten Sie dann an­neh­men, daß …“ Plötz­lich nach­denk­lich ge­wor­den brach er ab.
    „Die Sa­che ist die“, sag­te ich leicht­hin. „Den exo­ti­schen Ex­pe­di­ti­ons­korps konn­te es nicht all­zu schwer­fal­len, die Streit­kräf­te der Quä­ker zu­rück­zu­wer­fen, sie zu stel­len und zu schla­gen. Für die Dau­er des Win­ters sind die Kampf­hand­lun­gen nun ein­ge­stellt wor­den. Doch wenn der Äl­tes­te Strah­len­de und sein Kon­zil kei­ne Ver­stär­kung ent­sen­den, dann wer­den sich die Quä­ker­sol­da­ten auf San­ta Ma­ria im nächs­ten Früh­jahr wahr­schein­lich den exo­ti­schen Streit­kräf­ten er­ge­ben müs­sen. Sie kön­nen es sich nicht leis­ten, Ver­stär­kung zu schi­cken, aber sie müs­sen es trotz­dem …“
    „Nein“, sag­te Piers, „das wer­den sie nicht.“ Er ver­sah mich mit ei­nem ei­gen­tüm­li­chen Blick. „Sie wol­len ver­mut­lich be­haup­ten, die­se gan­ze Sa­che sei ein Ma­nö­ver der Exo­ten, um die Quä­ker gleich in zwei­fa­cher Hin­sicht zu schröp­fen – ei­ner­seits durch die Hil­fe, die sie der Blau­en Front ge­währ­ten, und an­de­rer­seits durch die Kos­ten der Ent­sen­dung von Ver­stär­kung.“
    Ich lä­chel­te

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