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Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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und kurz­ge­schnit­te­nem wei­ßen Haar.
    „Tre­ten Sie nä­her, Mr. Olyn“, sag­te er und er­hob sich. „Und kom­men Sie mit mir.“
    Er wand­te sich um und wan­der­te durch einen Bo­gen­gang aus pur­pur­nen Kle­ma­tis­blü­ten. Ich folg­te ihm und ge­lang­te auf einen klei­nen Hof, auf dem nur die el­lip­tisch ge­form­te Li­mou­si­ne ei­nes Luft­wa­gens stand. Pad­ma klet­ter­te be­reits in einen der Sit­ze vor den Kon­trol­len. Er hielt mir die Lu­ke auf.
    „Wo­hin flie­gen wir?“ frag­te ich, als ich ein­stieg.
    Er be­tä­tig­te die Kon­trol­len des Au­to­pi­lo­ten, und das Fahr­zeug hob sich vom Bo­den. Er über­ließ es ganz der Au­to­ma­tik und dreh­te sei­nen Sitz, so daß er mich di­rekt an­bli­cken konn­te.
    „Zum Be­fehls­stand von Kom­man­deur Grae­me“, ant­wor­te­te er.
    Wir stie­gen hö­her und flo­gen dann in ho­ri­zon­ta­ler Rich­tung wei­ter. Sei­ne Au­gen wa­ren so hell­braun, wie ich sie in Er­in­ne­rung hat­te. Doch jetzt, in die­ser Hö­he, schie­nen sie das durch die trans­pa­ren­te Kan­zel her­ein­si­ckern­de Son­nen­licht zu kon­zen­trie­ren und dar­in zu er­glü­hen. Ich konn­te we­der die­sen Blick noch sei­nen Ge­sichts­aus­druck deu­ten.
    „Ich ver­ste­he“, sag­te ich. „Ich weiß na­tür­lich, daß ein An­ruf von Grae­mes HQ Sie schnel­ler er­reicht, als ich es vom glei­chen Aus­gangs­punkt mit ei­nem Bo­den­wa­gen ver­mag. Aber ich hof­fe, Sie ha­ben nicht vor, mich ihm aus­zu­lie­fern, oder et­was in der Art. Ich ver­fü­ge über Be­glau­bi­gun­gen der Un­par­tei­lich­keit, die mir als Be­richt­er­stat­ter Im­mu­ni­tät ver­lei­hen. Eben­so wie Er­mäch­ti­gun­gen von so­wohl den Pla­ne­ten der Quä­ker als auch den Exo­ti­schen Wel­ten. Und ich be­ab­sich­ti­ge nicht, mich ver­ant­wort­lich ma­chen zu las­sen für ir­gend­ei­ne Schluß­fol­ge­rung, die Grae­me nach un­se­rem Ge­spräch heu­te früh ge­zo­gen hat – al­lein ge­zo­gen hat.“
    Pad­ma saß mir vor den Kon­trol­len des Luft­wa­gens still ge­gen­über und sah mich an. Er hat­te sei­ne Hän­de im Schoß ge­fal­tet. Sie wirk­ten blaß vor der blau­en Ro­be, doch un­ter der Haut der Handrücken zeich­ne­ten sich deut­lich die kräf­ti­gen Seh­nen ab.
    „Sie be­glei­ten mich nur auf­grund mei­ner ei­ge­nen Ent­schei­dung, nicht der von Ken­sie.“
    „Ich möch­te wis­sen, warum“, sag­te ich an­ge­spannt.
    „Weil Sie sehr ge­fähr­lich sind“, gab er lang­sam zu­rück. Und er saß re­gungs­los da und sah mich mit ei­nem fes­ten Blick an.
    Ich war­te­te dar­auf, daß er fort­fuhr, doch er schwieg. „Ge­fähr­lich?“ frag­te ich. „Ge­fähr­lich für wen?“
    „Für die Zu­kunft von uns al­len.“
    Ich starr­te ihn an, dann lach­te ich. Ich war zor­nig.
    „So ein aus­ge­mach­ter Blöd­sinn!“ sag­te ich.
    Er schüt­tel­te lang­sam den Kopf, oh­ne auch nur ein­mal den Blick von mir ab­zu­wen­den. Die­se Au­gen ver­wirr­ten mich. So un­schul­dig und of­fen wie die ei­nes Kin­des … und doch konn­te ich nicht in sie hin­ein­se­hen und den Mann selbst er­ken­nen.
    „Al­so gut“, sag­te ich. „Sa­gen Sie mir, warum ich ge­fähr­lich bin.“
    „Weil Sie einen we­sent­li­chen Be­stand­teil der mensch­li­chen Ras­se zer­stö­ren wol­len. Und Sie wis­sen, wie.“
    Für kur­ze Zeit herrsch­te Stil­le.
    „Nun, das ist ei­ne selt­sa­me An­sicht“, sag­te ich lang­sam und ru­hig. „Ich fra­ge mich, wie Sie da­zu ge­kom­men sind.“
    „Durch un­se­re on­to­ge­ne­ti­schen Kal­ku­la­tio­nen“, ant­wor­te­te Pad­ma eben­so ru­hig, wie ich ge­spro­chen hat­te. „Und es ist nicht nur ei­ne An­sicht, Tam. Wie Sie selbst am bes­ten wis­sen.“
    „Ach ja“, sag­te ich. „On­to­ge­ne­tik. Die hät­te ich bei­na­he ver­ges­sen.“
    „Sie ha­ben sie ver­ges­sen, nicht wahr, Tam?“
    „Tat­säch­lich?“ sag­te ich. „Nun, ich glau­be, da ha­ben Sie recht. Ich kann mich nicht so recht er­in­nern, selbst wenn ich das ver­su­che. Sie hat ir­gend et­was mit Evo­lu­ti­on zu tun, das weiß ich noch.“
    „On­to­ge­ne­tik“, sag­te Pad­ma, „ist die Un­ter­su­chung der Aus­wir­kun­gen der Evo­lu­ti­on auf die sich ge­gen­sei­tig

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