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Unter dem Banner von Dorsai

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Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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Echt­heit be­stand kein Zwei­fel.
    Es war ei­ne No­tiz vom Äl­tes­ten Strah­len­den, dem rang­höchs­ten Äl­tes­ten der ver­ein­ten Re­gie­rung von Har­mo­nie und Ein­tracht, ge­rich­tet an den Kriegs­herrn der Quä­ker im Haupt-Ver­tei­di­gungs­zen­trum auf Har­mo­nie. Die Da­tie­rung lag zwei Mo­na­te zu­rück. Der Text stand auf ei­nem Ein­zel­mo­le­kül-Blatt, und das be­deu­te­te, daß kein Wort da­von ver­än­dert oder ver­fälscht wer­den konn­te, war es ein­mal nie­der­ge­schrie­ben.
     
    Sie wer­den in Got­tes Nah­men über fol­gen­des in Kennt­nis ge­setzt:
    Da es der Wil­le des Herrn zu sein scheint, daß un­se­ren Brü­dern auf San­ta Ma­ria kein Kriegs­glück be­schie­den sei, wird hier­mit an­ge­ord­net, daß ih­nen hin­fort kein Nach­schub mehr ent­sandt wird, we­der in Hin­blick auf Per­so­nen noch auf Ma­te­ri­al. Denn wenn es der Wil­le un­se­res Herrn ist, daß wir sie­gen, so wer­den wir ganz ge­wiß oh­ne wei­te­ren Auf­wand ge­win­nen. Und wenn es Sein Wil­le ist, uns nicht sie­gen zu las­sen, so käme es ge­wiß ei­ner Gott­lo­sig­keit gleich, die Sub­stanz von Got­tes Kir­chen weg­zu­wer­fen in ei­nem Ver­such, sich die­sem Wil­len zu wi­der­set­zen.
    Es sei wei­ter be­foh­len, man mö­ge un­se­ren Brü­dern auf San­ta Ma­ria das Wis­sen er­spa­ren, daß kei­ne wei­te­re Un­ter­stüt­zung ein­trifft, auf daß sie auch im Kamp­fe wie im­mer ih­rem Glau­ben und Got­tes Kir­chen treu und un­ver­zagt blei­ben. Be­ach­ten Sie die­se An­wei­sung, im Na­men des Herrn:
     
    Auf Be­fehl des­sen, der be­kannt ist als der Strah­len­de
    Äl­tes­ter Un­ter Den Aus­er­wähl­ten
     
    Ich sah von der No­tiz auf. Grae­me und Pad­ma be­ob­ach­te­ten mich bei­de.
    „Wie ha­ben Sie das in die Hand be­kom­men?“ frag­te ich. „Nein, das wer­den Sie mir na­tür­lich nicht sa­gen.“ Mei­ne Hand­flä­chen schwitz­ten plötz­lich, und da­durch wur­de das glat­te Ma­te­ri­al des Blat­tes schlüpf­rig zwi­schen mei­nen Fin­gern. Ich hielt es ganz fest und sprach rasch wei­ter, da­mit ih­re Bli­cke wei­ter­hin auf mich ge­rich­tet wa­ren. „Aber was ist da­mit? Wir wis­sen doch be­reits dar­über Be­scheid; je­der weiß, daß der Strah­len­de sei­ne Trup­pen hier auf­ge­ge­ben hat. Dies ist nur der Be­weis da­für. Warum al­so zei­gen Sie mir die­se No­tiz?“
    „Ich dach­te“, sag­te Pad­ma, „die­ses Blatt könn­te Ih­nen einen klei­nen Stoß ge­ben. Einen, der viel­leicht aus­reicht, da­mit Sie die Sa­che aus ei­nem an­de­ren Blick­win­kel se­hen.“
    „Ich ha­be nicht ge­sagt, das sei un­mög­lich“, gab ich zu­rück. „Wis­sen Sie, ein Be­richt­er­stat­ter legt sich nie auf ir­gend et­was fest. Selbst­ver­ständ­lich“, ich wog mei­ne Wor­te sorg­fäl­tig ab, „wenn ich mich da­mit be­fas­sen könn­te …“
    „Ich hat­te ge­hofft, daß Sie es mit­neh­men“, sag­te Pad­ma.
    „Ge­hofft?“
    „Wenn Sie sich da­mit be­schäf­ti­gen und wirk­lich be­grei­fen, was der Strah­len­de hier­mit meint, dann se­hen Sie die Quä­ker viel­leicht ganz an­ders. Dann än­dern Sie viel­leicht Ih­re Mei­nung über sie.“
    „Das glau­be ich nicht“, ant­wor­te­te ich. „Aber …“
    „Ich bit­te Sie um nichts wei­ter als das“, sag­te Pad­ma. „Neh­men Sie die No­tiz mit.“
    Einen Au­gen­blick lang rühr­te ich mich nicht; Pad­ma sah mich an, und hin­ter ihm rag­te Ken­sie auf. Dann zuck­te ich mit den Ach­seln und schob die No­tiz in mei­ne Ta­sche.
    „Al­so gut“, sa­ge ich. „Ich neh­me sie mit in mei­ne Un­ter­kunft und den­ke dar­über nach. Mein Bo­den­wa­gen muß hier ir­gend­wo ste­hen, nicht wahr?“
    Und ich sah Ken­sie an.
    „Zehn Ki­lo­me­ter von hier“, sag­te er. „Das ist weit, aber Sie kämen oh­ne­hin nicht durch. Wir ge­hen für den An­griff in Stel­lung, und die Quä­ker be­rei­ten sich dar­auf vor, uns ab­zu­fan­gen.“
    „Neh­men Sie mei­nen Luft­wa­gen“, bot Pad­ma an. „Die Flag­ge der Bot­schaft wird Ih­nen hel­fen.“
    „In Ord­nung“, sag­te ich.
    Wir ver­lie­ßen das Bü­ro ge­mein­sam, um zum Luft­wa­gen zu ge­hen. Im Au­ßen­bü­ro kam ich an Ja­nol vor­bei, und er gab mei­nen Blick ziem­lich kühl

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