Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
Vom Netzwerk:
Luft­wa­gen des Au­ßen­bür­gen über­que­ren, und Sie kön­nen die Ka­pi­tu­la­ti­on hin­ter sich brin­gen, be­vor es zu ir­gend­wel­chen Ge­fech­ten kommt.“
    Er schüt­tel­te den Kopf. Er sah mich ganz ge­las­sen an, mit ei­nem Ge­sichts­aus­druck, den ich nicht ver­ste­hen konn­te.
    „Was mei­nen Sie da­mit … nein?“
    „Sie blei­ben bes­ser hier“, sag­te er. „Der Luft­wa­gen könn­te un­ter Feu­er ge­nom­men wer­den, trotz der Bot­schafts­flag­ge.“ Und er wand­te sich um, als sei das Ge­spräch da­mit be­en­det und als woll­te er das Bü­ro ver­las­sen.
    „Wo­hin ge­hen Sie?“ schrie ich ihm nach. Ich dräng­te mich vor ihn und hielt ihm er­neut die No­tiz vors Ge­sicht. „Das hier ist ei­ne Tat­sa­che. Da­vor kön­nen Sie Ih­re Au­gen nicht ver­schlie­ßen!“
    Er ver­harr­te und sah mich an. Dann um­faß­te er mein Hand­ge­lenk und schob Arm samt No­tiz bei­sei­te. Sei­ne Fin­ger wa­ren dünn, aber viel kräf­ti­ger, als ich ge­dacht hat­te. So zwang er mich, den Arm ge­gen mei­nen Wil­len vor ihm sin­ken zu las­sen.
    „Ich weiß, daß es ei­ne Tat­sa­che ist. Und nun ra­te ich Ih­nen gut, sich nicht län­ger in mei­ne An­ge­le­gen­hei­ten ein­zu­mi­schen. Ich muß jetzt ge­hen.“ Er schritt an mir vor­bei und hielt auf die Tür zu.
    „Sie sind ein Lüg­ner!“ rief ich ihm nach. Er ging wei­ter. Ich muß­te ihn auf­hal­ten. Ich pack­te das Mas­siv­bild auf dem Schreib­tisch und warf es zu Bo­den.
    Wie ei­ne Kat­ze wir­bel­te er her­um und blick­te auf die zer­bro­che­nen Ein­zel­tei­le zu mei­nen Fü­ßen.
    „Das ist es, was Sie fer­tig­brin­gen!“ schrie ich und deu­te­te auf die Bruch­stücke.
    Er kehr­te wort­los zu­rück, hock­te sich nie­der und sam­mel­te die Ein­zel­tei­le sorg­fäl­tig auf, Stück für Stück. Er steck­te sie in die Ta­sche, er­hob sich wie­der und wand­te mir dann schließ­lich das Ge­sicht zu.
    Und als ich sei­ne Au­gen sah, stock­te mir der Atem.
    „Wenn mei­ne Pflicht“, sag­te er in ei­nem lei­sen und be­herrsch­ten Ton­fall, „nicht ge­ra­de in die­sem Au­gen­blick von mir ver­lang­te …“
    Sei­ne Stim­me ver­klang. Ich be­merk­te, wie er mich an­starr­te. Und ich sah, wie sich sein Blick lang­sam ver­än­der­te, wie die dar­in lie­gen­de Wut sich all­mäh­lich in so et­was wie Er­stau­nen ver­wan­del­te.
    „Du“, sag­te er weich, „du hast kei­nen Glau­ben?“
    Ich hat­te den Mund ge­öff­net, um ihm et­was zu sa­gen. Doch sei­ne Wor­te un­ter­bra­chen mich be­reits im An­satz. Ich stand vor ihm, als hät­te ich einen Schlag in die Ma­gen­gru­be er­hal­ten. Mir fehl­te der Atem, um zu spre­chen. Er starr­te mich an.
    „Wie sind Sie auf den Ge­dan­ken ge­kom­men“, frag­te er, „die­se No­tiz wür­de mei­ne Mei­nung än­dern?“
    „Sie ha­ben sie ge­le­sen!“ sag­te ich. „Der Strah­len­de schreibt, Ih­re Sa­che hier sei ver­lo­ren, und des­halb sol­len Sie kei­ne Un­ter­stüt­zung mehr er­hal­ten. Und man soll Sie nicht da­von un­ter­rich­ten, aus Angst, Sie könn­ten sich er­ge­ben, falls Sie Be­scheid wüß­ten.“
    „Auf die­se Wei­se ha­ben Sie die No­tiz ver­stan­den?“ frag­te er. „Auf die­se Wei­se?“
    „Wie sonst? Wie sonst könn­ten Sie sie denn ver­ste­hen?“
    „Wie sie nie­der­ge­schrie­ben ist.“ Er stand mir nun auf­recht und ge­ra­de ge­gen­über, und sein Blick lös­te sich nicht ei­ne Se­kun­de von mei­nen Au­gen. „Sie ha­ben sie oh­ne Glau­ben ge­le­sen und den Na­men und Wil­len des Herrn au­ßer acht ge­las­sen. Der Äl­tes­te Strah­len­de schreibt nicht, daß wir hier im Stich ge­las­sen wer­den sol­len. Da un­se­re La­ge hier so schwer und be­trüb­lich ist, sol­len wir al­lein auf den Bei­stand un­se­res Kriegs­herrn und Got­tes ver­trau­en. Und er schreibt wei­ter, man sol­le uns des­halb nicht un­ter­rich­ten, da­mit nie­mand hier ver­sucht sei, sich am Wil­len des Herrn zu ver­sün­di­gen und da­mit die gol­de­ne Kro­ne des Mär­ty­rers zu ver­lie­ren. Se­hen Sie, Mr. Olyn. Hier steht es, schwarz auf weiß.“
    „Aber das ist es nicht, was er ge­meint hat! Das ist es nicht, was er ge­meint hat!“
    Er schüt­tel­te den Kopf.
    „Mr. Olyn, ei­ner sol­chen

Weitere Kostenlose Bücher