Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
Vom Netzwerk:
be­stimm­tes Ziel zu er­rei­chen, als ich bis­her ge­dacht hat­te.
    Ein Um­stand, den ich mir merk­te, um bei Be­darf dar­auf zu­rück­zu­kom­men.
    Die zwei­te Schluß­fol­ge­rung, die mir ein­fiel, hat­te et­was mit der ge­gen­wär­ti­gen Auf­ga­be zu tun, die uns auf den Nä­geln brann­te, näm­lich die­se Hö­he zu ver­tei­di­gen, so­bald die Quä­ker mit ih­rer Ver­stär­kung an­rück­ten. Die­ser Ort konn­te nicht mit ein paar Dut­zend Leu­ten ge­hal­ten wer­den, das konn­te ich auch als Zi­vi­list er­ken­nen.
    War dies aber bei mir schon der Fall, so muß­ten die Quä­ker die La­ge eben­so­gut ein­ge­schätzt ha­ben, vom Pa­trouil­len­füh­rer ganz zu schwei­gen. Of­fen­sicht­lich war er vom Haupt­quar­tier aus ge­hal­ten, den Hü­gel zu ver­tei­di­gen, der ein gu­tes Stück hin­ter der Front lag. Jetzt erst be­gann ich sei­ne un­freund­li­che und ab­leh­nen­de Art zu ver­ste­hen, mit der er Da­ve und mir be­geg­net war. Er hat­te sei­ne ei­ge­nen Sor­gen und Pro­ble­me – wahr­schein­lich saß ihm auch ir­gend­ein Vor­ge­setz­ter im Haupt­quar­tier vor der Na­se, der ihm und sei­ner Mann­schaft be­foh­len hat­te, die Stel­lung auf die­sem Hü­gel zu hal­ten. All­mäh­lich wuchs mei­ne Sym­pa­thie, was die­sen Grup­pen­füh­rer be­traf. Ganz gleich, wie sei­ne Be­feh­le auch lau­te­ten, ob wei­se, ob aus ei­ner Pa­nik­stim­mung her­aus er­teilt oder gar irr­sin­nig, er war Sol­dat ge­nug, um sie nach bes­tem Wis­sen, Ge­wis­sen und Kön­nen aus­zu­füh­ren.
    Es wür­de ei­ne große Sto­ry wer­den; sein hoff­nungs­lo­ser Ver­such, die­se Hö­he zu hal­ten, oh­ne jeg­li­che Hil­fe von ir­gend­ei­ner Sei­te oder aus dem Hin­ter­land, die gan­ze Quä­ker-Ar­mee vor sich. Zwi­schen den Zei­len konn­te ich auch mei­ne Mei­nung über die Men­ta­li­tät sei­ner Be­fehls­ha­ber durch­bli­cken las­sen, die ihn auf die­sen ver­lo­re­nen Pos­ten ver­bannt hat­ten. Dann schau­te ich mich um, sah die Män­ner sei­ner Pa­trouil­le in ih­ren Un­ter­stän­den ein­ge­gra­ben, und ein Ge­fühl von Käl­te ver­krampf­te mei­nen Ma­gen di­rekt un­ter dem Brust­bein. Die­se Män­ner wa­ren in die­se Si­tua­ti­on ge­ra­ten wie Pi­la­tus ins Cre­do und wuß­ten nicht, wel­chen Preis sie da­für zu zah­len hat­ten, um Hel­den mei­ner Ge­schich­te zu wer­den.
    Da­ve stieß mich in die Sei­te.
    „Schau mal … dort drü­ben …“ flüs­ter­te er mir ins Ohr. Ich folg­te sei­nem Blick.
    Die Quä­ker, un­ter den Bäu­men am Fu­ße des Hü­gels ver­bor­gen, wa­ren in Be­we­gung ge­ra­ten. Of­fen­sicht­lich grup­pier­ten und rüs­te­ten sie sich zu ei­nem An­griff auf die Hö­he. Wäh­rend der nächs­ten Mi­nu­ten war nichts wei­ter zu er­war­ten, und ich war drauf und dran, Da­ve dies mit­zu­tei­len, als er mich auch schon wie­der an­stups­te.
    „Nein!“ sag­te er mit lei­ser, aber ein­dring­li­cher Stim­me. „Wei­ter drau­ßen. Da drü­ben, un­ter dem Ho­ri­zont!“
    Ich schau­te noch ein­mal hin, und dann sah ich, was er mein­te.
    Weit drau­ßen zwi­schen den Bäu­men, die am En­de den Him­mel zu be­rüh­ren schie­nen, der jetzt heiß und blau wur­de, in ei­ner Ent­fer­nung von et­wa zehn Ki­lo­me­tern, flamm­ten Lich­ter wie Glüh­würm­chen auf, klei­ne gel­be Stich­flam­men und ge­le­gent­lich ein Wölk­chen, das auf­stieg, aber gleich wie­der vom Win­de ver­weht wur­de.
    Doch nie­mals könn­ten Glüh­würm­chen so fla­ckern, daß man sie beim hel­lich­ten Tag auf ei­ne Ent­fer­nung von mehr als zehn Ki­lo­me­tern wahr­neh­men konn­te. Es wa­ren La­ser­strah­len, die vor uns auf­stie­gen.
    „Pan­zer!“ sag­te ich.
    „Sie kom­men hier her­auf“, sag­te Da­ve und starr­te ge­bannt auf die Blit­ze, die aus die­ser Ent­fer­nung so klein und un­be­deu­tend er­schie­nen, Blit­ze, in Wirk­lich­keit Licht­schwer­ter, de­ren Kern­tem­pe­ra­tur 40000 Grad be­trug, die in der La­ge wa­ren, die Bäu­me um uns her­um weg­zu­ra­sie­ren, so wie ei­ne gu­te Klin­ge in einen dich­ten Bart fährt.
    Sie roll­ten her­an, oh­ne auf Wi­der­stand zu sto­ßen, weil kei­ne nen­nens­wer­te In­fan­te­rie vor­han­den war, um sie mit Hand­waf­fen

Weitere Kostenlose Bücher