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Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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igno­rier­te ihn.
    „Hör zu, Ak­ke“, mein­te der Sol­dat, der eben ge­spro­chen hat­te. „Jetzt hast du das Kom­man­do. Laß zum Auf­bruch bla­sen!“
    „Nein.“ Der Grup­pen­füh­rer konn­te nur noch flüs­tern, aber er blieb hart. „Der Be­fehl lau­tet … Stel­lung hal­ten … un­ter al­len Um­stän­den …“
    Der Mann, der Ak­ke hieß, schi­en un­si­cher zu sein. Sein Ge­sicht war blaß, und er schiel­te nach dem Mel­de­ge­rät. Der an­de­re aber merk­te, wie der Ha­se lief, und die Waf­fe, die über sei­nen Kni­en lag, rea­gier­te wie zu­fäl­lig. Ein Knall, dann ein klei­nes Ge­räusch im Mel­de­ge­rät, und das Licht, das die Be­triebs­be­reit­schaft des Ge­räts an­zeig­te, er­losch.
    „Ich ha­be zu be­feh­len“, sag­te der Grup­pen­füh­rer. Doch dann schoß der Schmerz in mei­nem Knie wie­der hoch, und al­les ver­schwamm vor mei­nen Au­gen. Als ich wie­der ei­ni­ger­ma­ßen klar se­hen konn­te, sah ich, daß Da­ve die Ho­se an mei­nem lin­ken Bein bis zum Ober­schen­kel auf­ge­ris­sen und so­eben einen sau­be­ren Druck­ver­band über das Knie ge­legt hat­te.
    „Al­les in Ord­nung, Tam“, sag­te er. „Es war ein glat­ter Durch­schuß. Al­les bes­tens.“
    Ich schau­te mich um. Der Grup­pen­füh­rer lehn­te im­mer noch ne­ben mir, das Sei­ten­ge­wehr halb im An­schlag. Aber er hat­te ein klei­nes run­des Loch auf der Stirn und war tot. Von den bei­den Sol­da­ten kei­ne Spur.
    „Sie sind ab­ge­hau­en, Tam“, sag­te Da­ve. „Und wir müs­sen hier eben­falls raus.“ Er zeig­te den Hü­gel hin­un­ter. „Die Quä­ker sind wahr­schein­lich der Mei­nung, daß sich der Auf­wand nicht lohnt. Sie sind ab­ge­zo­gen. Aber ih­re Pan­zer rücken her­an, und du kannst mit dei­nem Knie nicht schnell lau­fen. Ver­such jetzt erst ein­mal auf­zu­ste­hen.“
    Ich ver­such­te es. Mir war, als wür­de mein Knie auf ei­ner Mes­ser­spit­ze ru­hen und die Hälf­te mei­nes Ge­wichts tra­gen. Aber ich stand. Da­ve half mir aus dem Un­ter­stand. Und da­mit be­gann un­ser Rück­zug über den hin­te­ren Pfad, der vom Hü­gel hin­ab und von den Pan­zern weg­führ­te.
    Frü­her ein­mal wa­ren mir die­se Wäl­der wie Mär­chen­wäl­der vor­ge­kom­men, wie Ro­bin Hoods Wald, vol­ler Ge­heim­nis­se, bunt und at­trak­tiv zu­gleich. Jetzt aber, da ich durch die­sen Wald hum­pel­te oder bes­ser hüpf­te wie ein Gras­hüp­fer, wo­bei ich das Ge­fühl hat­te, daß mir glü­hen­de Nä­gel ins Knie ge­trie­ben wur­den, be­gann sich die­ses Bild zu wan­deln. Er wur­de in mei­ner Vor­stel­lung mehr und mehr zu ei­nem He­xen­wald, der uns mit sei­nen düs­te­ren Schat­ten ein­fan­gen und fest­hal­ten woll­te, ei­ne Gruft, in der uns die Pan­zer der Quä­ker auf­stö­bern und uns mit La­ser­strah­len oder durch um­sin­ken­de Baum­stäm­me ver­nich­ten wür­den, be­vor wir auch nur die ge­rings­te Chan­ce hat­ten zu er­klä­ren, wer wir ei­gent­lich wa­ren.
    Ich hat­te ver­zwei­felt ge­hofft, daß wir ir­gend­wo auf ei­ne Lich­tung sto­ßen wür­den, weil die Pan­zer, die uns auf den Fer­sen wa­ren, eher den Wald als die Lich­tung durch­kämm­ten. Und drau­ßen, im knie­ho­hen Gras, wä­re es selbst ei­nem Pan­zer­fah­rer schwer­ge­fal­len, mein Käp­pie zu er­bli­cken und zu iden­ti­fi­zie­ren, be­vor er auf uns schoß.
    Doch wir wa­ren in ei­ne Ge­gend ge­ra­ten, wo es nur Bäu­me und kei­ne Lich­tun­gen gab. Au­ßer­dem hat­te ich ge­merkt, daß es zwi­schen die­sen Baum­stäm­men in al­len Rich­tun­gen gleich aus­sah. Die ein­zi­ge Mög­lich­keit, nicht im Kreis her­um­zu­lau­fen, son­dern uns schnur­stracks von den Pan­zern ab­zu­set­zen, die uns auf den Fer­sen wa­ren, be­stand dar­in, je­ne Rich­tung ein­zu­schla­gen, aus der wir ge­kom­men wa­ren und die in mei­nem Rich­tungs­an­zei­ger pro­gram­miert war. Doch die­se Marsch­rou­te führ­te kreuz und quer durch den Wald, un­ter des­sen Bäu­men ich da­mals Schutz ge­sucht hat­te.
    Dies­mal aber ka­men wir we­gen mei­nes Knies nur lang­sam vor­an, so daß uns selbst die re­la­tiv schwer­fäl­li­gen Pan­zer all­mäh­lich ein­ho­len muß­ten. Die Ex­plo­si­on hat­te mir ge­wal­tig zu­ge­setzt. Der stän­di­ge

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