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Unter dem Banner von Dorsai

Unter dem Banner von Dorsai

Titel: Unter dem Banner von Dorsai Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Gordon R Dickson
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auf­zu­hal­ten. Ra­ke­ten, die klas­si­schen Pan­zer­ab­wehr­waf­fen, wa­ren schon seit gut fünf­zig Jah­ren über­holt, weil die An­ti­ra­ke­ten mitt­ler­wei­le so­weit ge­die­hen wa­ren, daß sie sich mit hal­ber Licht­ge­schwin­dig­keit fort­be­weg­ten und den Ein­satz von kon­ven­tio­nel­len Ra­ke­ten un­mög­lich mach­ten. Die Pan­zer roll­ten lang­sam, aber un­auf­halt­sam her­an und walz­ten al­les nie­der, Bäu­me und Sträu­cher glei­cher­ma­ßen, hin­ter dem sich ei­ne In­fan­te­rie­ein­heit ver­ste­cken konn­te.
    Durch die Pan­zer wur­de die Ver­tei­di­gung des Hü­gels zu ei­ner Far­ce. Wür­de näm­lich die In­fan­te­rie der Quä­ker nicht bei­zei­ten ein­tref­fen, wür­den wir al­le mit­ein­an­der in un­se­rem Fuchs­bau ver­bren­nen. Das war mir klar – und wahr­schein­lich auch un­se­rer Mann­schaft, denn ein Rau­nen ging durch die Rei­hen, als die Leu­te die Ein­schlä­ge und die Stich­flam­men be­merk­ten.
    „Ru­he!“ schnapp­te der Schar­füh­rer. „Hal­tet die Stel­lung. Wenn nicht …“
    Doch ihm blieb kei­ne Zeit, um sei­nen Satz zu vollen­den, weil im sel­ben Au­gen­blick die ers­te An­griffs­wel­le der Quä­ker-In­fan­te­rie den Hü­gel her­auf­bran­de­te.
    Ei­ne Ku­gel traf den Grup­pen­füh­rer hoch in der Brust, di­rekt am Hals­an­satz, so daß er nach hin­ten fiel und an sei­nem Blut er­stick­te.
    Doch dem Rest der Pa­trouil­le blieb kei­ne Zeit, da­von No­tiz zu neh­men, weil die Quä­ker Wel­le für Wel­le vor­dran­gen und den Hü­gel be­reits halb er­klom­men hat­ten. Die Cas­si­da­ner er­wi­der­ten das Feu­er aus ih­ren Stel­lun­gen. Es mag an der Aus­sichts­lo­sig­keit ih­rer Si­tua­ti­on oder an ei­ner un­ge­wöhn­li­chen Kamp­fer­fah­rung ge­le­gen ha­ben, daß ich nicht einen ein­zi­gen Mann aus­ma­chen konn­te, der aus Furcht vor dem Kampf ge­lähmt ge­we­sen und von sei­ner Waf­fe kei­nen Ge­brauch ge­macht hät­te.
    Au­ßer­dem wa­ren sie ent­schie­den im Vor­teil. Zum Gip­fel hin wur­de der Ab­hang im­mer stei­ler, der An­griff der Quä­ker ge­riet ins Sto­cken, und sie wur­den ab­ge­schos­sen wie die Ha­sen, so­bald sie sich nä­her­ten. Schließ­lich zo­gen sie sich bis an den Fuß des Hü­gels zu­rück, und wie­der trat ei­ne Feu­er­pau­se ein.
    Ich klet­ter­te aus mei­nem Un­ter­stand und lief zum Grup­pen­füh­rer hin, um fest­zu­stel­len, ob er noch am Le­ben war. Es war ein tö­rich­tes Un­ter­fan­gen, sich trotz mei­nes Jour­na­lis­ten­käp­pis als Ziel­schei­be an­zu­bie­ten, und die Stra­fe für mei­ne Un­vor­sich­tig­keit folg­te auf dem Fu­ße. Die zu­rück­flu­ten­den Quä­ker hat­ten Freun­de und Ka­me­ra­den am Hü­gel ver­lo­ren. Jetzt aber rea­gier­te ei­ner von ih­nen. Nur ei­ni­ge Schrit­te vom Un­ter­stand des Grup­pen­füh­rers ent­fernt, wur­de mein rech­tes Bein un­ter mir weg­ge­ris­sen. Ich schlit­ter­te, rutsch­te aus und fiel auf die Na­se.
    Als ich wie­der zu mir kam, lag ich im Kom­man­do­stand ne­ben dem Grup­pen­füh­rer, und Da­ve beug­te sich über mich, wo­bei er den so­wie­so schon zu en­gen Raum mit zwei wei­te­ren Sol­da­ten tei­len muß­te, die wahr­schein­lich zu den Leu­ten des Grup­pen­füh­rers ge­hör­ten.
    „Was ist ei­gent­lich los …“ be­gann ich und ver­such­te, mich auf die Bei­ne zu stel­len. Da­ve ver­such­te, mich dar­an zu hin­dern, aber ich hat­te be­reits ver­sucht, mein Ge­wicht teil­wei­se auf mein lin­kes Bein zu ver­la­gern. Doch der Schmerz schoß wie ein Feu­er­strahl durch mein Bein. Ich brach schweiß­ge­ba­det zu­sam­men.
    „Wir müs­sen hier ab­hau­en“, sag­te der ei­ne Sol­dat zum an­de­ren. „Wir müs­sen hier raus, Ak­ke. Beim nächs­ten Mal wer­den sie uns er­wi­schen, oder die Pan­zer wer­den uns in den nächs­ten zwan­zig Mi­nu­ten über­rol­len.“
    „Nein“, krächz­te der Grup­pen­füh­rer ne­ben mir, den ich be­reits für tot ge­hal­ten hat­te. Doch dann sah ich, daß man ihm einen Druck­ver­band an­ge­legt hat­te, der die Wun­de ge­schlos­sen und die Blu­tung zum Still­stand ge­bracht hat­te. Den­noch lag er im Ster­ben, ich konn­te es aus sei­nen Au­gen le­sen. Der Sol­dat

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