Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)
scharf.
„Ich bin der Magus. Ich weiß Dinge. Das ist mein Beruf. Hatte Harald etwas Interessantes zu sagen?“
„Wisst Ihr das nicht?“, fragte Fischer.
„Ich weiß nicht alles. Denkt nur, wie öde das wäre. Ich bin nicht allgewaltig, nur sehr gut informiert. Ich habe den Zauber für Harald gewirkt, aber welche Worte er auch immer hinterlassen hat, ist eine Angelegenheit zwischen Harald und seinem Gewissen. Angenommen, er hat eines.“
„Er war Euer König“, sagte Fischer. „Zeigt etwas Pietät.“
Leichtfuß regte sich unwohl bei der plötzlichen Kälte in Fischers Stimme, aber der Magus neigte nur leicht den Kopf, als würde er einem Argument zustimmen. „Hatte der König etwas zu sagen, das helfen könnte, seinen Mörder zu identifizieren?“
„Harald hat nicht mit dem Finger auf jemanden gezeigt“, sagte Falk. „Ich habe mich mehr für das interessiert, was er nicht sagte. In der Botschaft, von der er eindeutig wollte, dass sie seine letzte war, lag nichts, das nahelegen würde, dass sein Leben in Gefahr war. Er fühlte sich bedroht, aber eher von allgemeinen Mächten statt von einer bestimmten Person.“
„Das dachte ich mir“, sagte der Magus. „Wenn Harald eine Person als Bedrohung seines Lebens angesehen hätte, hätte er sie verhaften lasen und sich später darum gekümmert, Beweise zu sammeln. Zumindest hätte er mich beauftragt, Untersuchungen anzustellen. Herein!“
Wieder gingen seine Worte dem Klopfen an der Tür voraus. Sie flog krachend auf, und einer von Herzog Alriks Männer kam herein und schritt durch den Raum wie auf einem Exerzierplatz. Er kam vor Falk und Fischer zu stehen und beachtete den Magus und Leichtfuß gar nicht. Er trug die Wächteruniform des Hügellandes mit der Kettenweste, und seine rechte Hand ruhte auf dem Schwertgriff an seiner Seite, während er seine Nachricht für Falk und Fischer kläffte. Seine Stimme war wie sein Gesicht – anmaßend, angriffslustig und herablassend.
„Falk, Fischer, Herzog Sternenlicht befiehlt Euch, ihm in seinen Gemächern aufzuwarten und Euch dort von ihm zu bestimmten Themen befragen zu lassen … zu bestimmten Themen, die zu … zu …“
Der Wächter drehte zögernd den Kopf. Es war deutlich, dass er es nicht wollte, und genauso deutlich, dass er bei diesem Thema kein Mitspracherecht hatte. Der Magus sah ihn an. Noch immer sprechend drehte der Wächter den Kopf mit langsamem, schmerzhaftem Zucken, bis seine Augen dem Blick des Magus begegneten. Die Worte des Wächters wurden immer unvernehmbarer. Er schaute tief in die Augen des Magus und wimmerte, dann drehte er sich um und rannte weg, floh aus dem Raum, als wären alle Dämonen aus dem Düsterwald hinter ihm her. Er rannte aus der Tür, und das Geräusch seiner sich entfernenden Füße erstarb schnell. Der Magus winkte, und die Tür schloss sich. Falk sah den Magus an und achtete darauf, seinem Blick direkt zu begegnen.
„Was war das denn?“
Der Magus zuckte unbeeindruckt die Achseln. „Er war langweilig, also habe ich ihn zum Wegsehen gezwungen. Wenn ihr natürlich denkt, ihr müsst unsere kleine Besprechung unterbrechen, um zu tun, was der Herzog befahl …“
„Nein“, sagte Fischer fest. „Der Herzog kann warten, und denkt ja nicht, Ihr könntet uns mit solchen Tricks beeindrucken oder verängstigen. Wir bekommen nicht so schnell Angst.“
Der Magus betrachtete sie einen Augenblick lang und lächelte dann. „Nein“, sagte er schließlich. „Ich schätze, das tut ihr nicht. Der Düsterwald war sehr düster, nicht?“ Er blickte Falk an. „War Euer Haar früher nicht hellblond? Oder war das Eure Kameradin? Ich habe ein ausgezeichnetes Gedächtnis, aber manchmal ist es so gut, dass es sich an Dinge erinnert, die nicht geschehen sind. Das ist eines der Probleme, wenn man in die Zukunft sehen kann, die sich ständig ändert.“
„Ihr könnt die Zukunft sehen?“, erkundigte sich Fischer.
„Wie durch einen dunklen Spiegel. Nie genug, um wirklich hilfreich zu sein, nur um mich durcheinanderzubringen und zu verwirren. Manche Dinge sind unvermeidbarer als andere, und Menschen bringen die Angelegenheit durcheinander.“
Der Magus erhob sich plötzlich, und Leichtfuß erschrak und trat einen Schritt zurück. Dann ging er hinüber, um aus dem offenen Fenster zu sehen, als hätte er vergessen, dass sie da waren. Leichtfuß ging ihm ein paar Schritte nach und blieb dann stehen.
Fischer beugte sich zu Falk hinüber. „Diese Bemerkung über das hellblonde
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