Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

bekannten Hass auf die Monarchie packe, und er könnte genug Magie haben, um beide Ziele aus der Ferne zu erledigen, aber ich habe trotzdem das starke Gefühl, dass er dort nicht aufhören wird. Der Schamane verabscheut jeden, der kein Bauer ist, und wenn wir ihn erst mal auf einen Kreuzzug von Mord und Vergeltung geschickt haben, weiß nur Gott allein, wo er wieder aufhört. Vermutlich würde der Magus ihn besiegen können, aber bis dahin könnten wir bis zu den Hüften in toten Aristokraten stehen.“
    „Es wird Eure Aufgabe sein, den Schamanen unter Kontrolle zu halten“, sagte Fürstin Esther. „Wenn er nicht tut, was man ihm sagt, dann tötet ihn. Ihr seid Schwertmeister. Ihr habt mit Prinz Rupert den Düsterwald durchquert. Ihr habt in der letzten großen Verteidigungsschlacht der Waldburg gekämpft.“
    „Der Schamane ist etwas anderes“, sagte Sir Robert, „und niemand scheint sicher zu sein, was genau. Meine Nachforschungen ergeben, dass er ein viel mächtigerer Magier ist, als wir vermuteten. All meine Schwertkunst wird mir nicht helfen, wenn ich irgendwo auf einem Seerosenblatt sitze, Fliegen verschlucke und quake.“
    „Andererseits“, sagte Sir Morrison leise, „war der Thron niemals schwächer als jetzt. Es wäre eine Schande, wenn wir jetzt versagen, weil unsere Nerven nicht mitspielen.“
    „Ja, und dann ist da noch das ganze Geld, dass wir in dieses Unternehmen gesteckt haben!“, schnauzte Pendleton.
    „Lasst uns annehmen, wir finden einen Weg, den Schamanen zu kontrollieren“, sagte Fürstin Esther. „Indem wir den Magus oder Sir Vivian benutzen. Habt Ihr sonstige Einwände?“
    „Nun ja“, antwortete Sir Robert. „Ich kann mir nicht helfen, aber ich glaube, Bestechungsgelder werden nicht reichen, um uns ihre Zustimmung zu sichern, vor und nach den Attentaten. Der Magus hat nie Interesse an Reichtümern gezeigt, und wir haben nichts anderes, was er will.“
    „Wir werden ihm Macht und eine hohe Stellung in unserer neuen Regierung anbieten“, sagte Sir Morrison.
    „Das hat er längst“, sagte Sir Robert.
    „Sir Vivian glaubt an die Demokratie“, sagte Fürstin Esther. „Er hat oft öffentlich über die Notwendigkeit einer politischen Veränderung gesprochen.“
    „Sir Vivian hat es nicht geschafft, König Harald vor dem Assassinen zu beschützen“, sagte Sir Robert, „und das hat ihn sehr schwer getroffen. Ich kann mir nicht vorstellen, dass er seine Pflicht Haralds Witwe gegenüber vernachlässigen würde, was auch immer die politische Begründung dafür sein mag. Sir Vivian ist in diesen Tagen ein berühmter, ehrenwerter Mann.“
    „Dann müsst Ihr Sir Vivian erledigen!“, forderte Pendleton. „Nehmt ihn aus dem Spiel, ehe er uns bedrohen kann!“
    „Ah“, sagte Sir Robert. „Also soll ich außer dem abtrünnigen Zauberer, der der Schamane ist, auch noch den legendären Helden vom Roten Turm töten , und als Zugabe vermutlich auch noch den Magus. Meine Dame, meine Herren, ich fürchte, Ihr habt all den schrecklichen Lieder und Sagen über meine Taten während der langen Nacht gelauscht. Sie sind nicht wirklich zutreffend, wisst Ihr.“
    „Wenn Ihr nicht der Held seid, für den wir bezahlt haben“, brummte Sir Morrison, „welchen Nutzen habt Ihr dann?“
    „Ihr bezahlt mich für meine Erfahrung“, sagte Sir Robert offen. „Ich habe mehr Tod, Gewalt und Schrecken überlebt, als ihr euch vorstellen könnt, und das habe ich nicht geschafft, indem ich dumm war. Wenn ihr euren Plan weiterverfolgen wollt, ist das eure Sache. Ich kann ihn anschieben. Ich weise nur auf meine sorgfältig durchdachte Meinung hin, warum er zweifellos fürchterlich schiefgehen und uns alle umbringen wird. Über eines sollten wir uns im Klaren sein, meine Dame und meine Herren: Wir haben nur einen Versuch. Wenn wir versagen, werden wir nicht lange genug leben, um einen zweiten Versuch zu planen. Deswegen ziemt es sich, dass wir verdammt sichergehen, dass unser Plan wasserdicht ist, ehe wir beginnen.“
    Es gab ein langes, unangenehmes Schweigen.
    „Gut“, sagte Fürstin Esther schließlich. „Tut erst mal nichts. Wir werden Eure Worte überdenken und einen überarbeiteten Plan erstellen. Bis dahin wünschen wir, dass Ihr ein Auge auf Falk und Fischer habt. Sie sind eine unbekannte Größe und dadurch gefährlich. Wir müssen wissen, ob es besser wäre, eine Vereinbarung mit ihnen zu treffen oder sie töten zu lassen. Ich nehme an, Ihr könntet den Tod zweier einfacher Hauptleute der