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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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darauf?“
    „Das tue ich. Mein Wort ist Gottes Wort, das nie gebrochen wird.“
    „Dann solltet Ihr mir folgen. Obwohl ich mir nicht vorstellen kann, was der Hof von Euch denken wird. Chappie, würdest du bitte hinter meinen Beinen hervorkommen?“
    „Mag ihn nicht“, brummte Chappie mit gesenktem Kopf. Seine Nackenhaare waren gesträubt, sein Schwanz war fest zwischen die Hinterläufe geklemmt. „Er riecht wie ein Grab.“
    „Hab keine Angst“, sagte Lamento. „Du bist ein feiner Hund. Willst du mir nicht hallo sagen?“
    Er streckte die Hand aus, um Chappie zu streicheln, aber der Hund wich schnell zurück und brummte laut. Lamento sah ihn bekümmert an.
    „Ich denke, du solltest besser hierbleiben und auf Tiffany aufpassen“, sagte Chance, und der Hund nickte schnell zustimmend. Tiffany sträubte sich.
    „Warum sollte ich hierbleiben? Ich will am Hof sein, wenn Lamento die Königin trifft!“
    „Wir haben hier einen ganzen Raum voller traumatisierter Magiebegabter“, sagte Chance flüsternd. „Gott weiß, was sie anstellen, wenn niemand hier ist, um sie zu beruhigen. Jemand mit ausreichend Magie, um sie auszuschalten, falls es erforderlich ist. Beruhige sie, dann kannst du nachher zu mir kommen. In Ordnung?“
    „Ich schätze schon“, sagte Tiffany ungnädig. „Ich verabscheue Babysitten.“
    Chance entschied, sich damit zufriedenzugeben, und bedeutete dem Wanderer ehrerbietig, ihm zu folgen. Sie verließen gemeinsam die Halle, und alle Magiebegabten stießen in einem großen Seufzer den Atem aus. Ein Gemurmel verwirrter, empörter Stimmen brach aus, einige davon beinahe schon hysterisch. Einige setzten sich, lehnten sich mit dem Rücken an die Wand und hielten sich selbst fest die Hände, damit sie zu zittern aufhörten. Niemand sah zu der gebrochenen und blutigen Leiche Russel Thornes, nicht einmal Tiffany und Chappie.

    Am Hof waren die Reaktionen der Höflinge auf Lamentos Eintreffen noch extremer als die der Magiebegabten. Chance ließ Lamento ein, verkündete, wer er war, und ehe er noch zu sprechen aufgehört hatte, war jeder Höfling in der Halle schnellstmöglich unterwegs zum nächsten Ausgang. Sie rannten in alle Richtungen gleichzeitig, riefen und schrien und verfluchten die, die ihnen nicht schnell genug aus dem Weg gingen. Einige vermieden den Ansturm an den Türen, indem sie sich aus den offenen Fenstern warfen und darauf vertrauten, dass der Burggraben ihren Sturz abfing. Lamento sah sich alles unbewegt an. Solche Reaktionen waren ihm nicht fremd. Die Privatwächter der Königin beeilten sich, mit gezogenen Schwertern eine Mauer zwischen dem Thron und dem Wanderer zu bilden. Dann sahen sie in Lamentos Augen, drehten sich um und flohen mit dem Rest. Felicity saß verkrampft auf dem Thron und sah Lamento fest an, während er sie musterte.
    Allzu bald war jeder verschwunden bis auf die beiden Leibwächter der Königin, die nie davonlaufen würden: Cally und Sir Vivian. Sie standen gemeinsam vor dem Thron, stellten sich Lamento mit Schwertern in den Händen entgegen und brachten ihre Körper und ihr Leben zwischen die Königin und die Gefahr. Sie sahen Lamento in die Augen und zitterten, aber sie rannten nicht weg, und ihre Schwerter ruhten in ihren Händen. Cally lächelte Lamento freudlos an.
    „Der grimme Schnitter. Habe immer gewusst, dass du mich eines Tages holen kommen würdest. Aber ich hatte nie Angst vor dir.“
    „Ich bin nicht deinetwegen hier“, sagte Lamento.
    „Du wirst an mir vorbei müssen, um zu Felicity zu kommen“, sagte Cally, „und ich bin mit dem Schwert sogar noch besser, als die Leute glauben.“
    „Du erinnerst dich nicht an mich, oder, Cally?“, fragte der Wanderer.
    Etwas in seiner Stimme ließ Cally die Stirn runzeln und das Schwert senken. Sie trat vor und musterte Lamentos Gesicht, dann wurden ihre Augen größer. „Jesus, du bist es!“
    Sir Vivian sah verständnislos zu, wie Cally vor Lamento zurückwich. Er verstand nicht, was zwischen ihnen vorgegangen war oder warum die Königin einfach dasaß, aber es war klar, dass er Felicitys letzte Verteidigung war. Er hatte vom Wanderer gehört, vom Zorn Gottes. Der lebenden Legende. Sir Vivian wusste nicht, ob er hoffen durfte, gegen eine so mächtige Gestalt zu bestehen, aber er war zu seiner Zeit auch eine lebende Legende gewesen. Also war Lamento möglicherweise auch nicht alles, was man ihm nachsagte. Sir Vivian wog sein Schwert in der Hand. Kalter Stahl würde diesmal nicht genug sein, oder

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