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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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übrig?“
    „Natürlich. Ich bin mehr als ich war, nicht weniger, und ich könnte dich nie vergessen, Fliss.“
    „Dann lass uns ein Stück gehen“, sagte die Königin, „und von den alten Zeiten sprechen, als wir jung und närrisch waren und noch Hoffnung hatten.“
    Sie schlenderten zusammen durch die große Halle, gesellig nah, ohne einander zu berühren. Felicity holte eine Zigarettenschachtel und ihr langes Mundstück aus einer Tasche in ihrem Ärmel und zündete sich eine an. Lamento schüttelte den Kopf.
    „Du weißt, dass die Dinger schlecht für dich sind.“
    „Alles, was ich mag, ist schlecht für mich“, sagte Felicity heiter. „Aber ich bin immer noch hier, und du siehst aus, als hättest du mindestens die letzten beiden Mahlzeiten verpasst. Isst du genug?“
    „Ich esse und trinke nur, wenn ich daran denke“, sagte Lamento, „und habe seit Jahren nicht geschlafen. Als ich mich Gott verschwor, hat er mich aller körperlichen Schwächen enthoben. Ich kann nicht sterben. Gott würde das nicht zulassen.“
    „Ich war bei körperlichen Schwächen immer großartig“, sagte Felicity. „Die kann ich am besten.“
    „Ich weiß“, sagte Lamento. „Ich erinnere mich.“
    Felicity sah ihn zärtlich an. „An wie viel erinnerst du dich?“
    „Ich erinnere mich, dass ich nie glücklicher war als mit dir. Oder unglücklicher. Das nennt sich wohl Liebe.“
    Sie gingen eine Weile schweigend, hingen ihren Erinnerungen nach. „So viel hat sich verändert“, sagte Felicity dann. „Als wir jünger und zusammen waren, war das Waldkönigreich der Feind. Jetzt bin ich seine Königin, und du bist gekommen, um es zu retten. Ich nehme doch an, dass du gekommen bist, um es zu retten?“
    „Das ist mein Auftrag. Ihr seid in großer Gefahr. Fliss, wie lange weißt du schon, dass ich der Wanderer bin?“
    „Seit einiger Zeit“, sagte Felicity. Sie sah immer noch streng geradeaus und hakte sich bei ihm unter. „Als Königin habe ich viele Spione im ganzen Waldland verteilt, die mich über wichtige Themen wie dieses unterrichten. Du hast dir einen ziemlichen Ruf gemacht. Einige Dinge, die ich gehört habe …“ Sie sah ihn beinahe vorwurfsvoll an. „Der Mann, an den ich mich erinnere, war nie so hart, so voreingenommen. Du hast viele Leute ermordet, Lamento. Wie es sich anhört, hatten die meisten davon den Tod verdient, aber …“
    „Gott und die Welt verwandeln uns alle“, sagte Lamento. „Ich bin, der ich sein muss, um zu tun, was ich tun muss. Du hast nie versucht, Kontakt aufzunehmen …“
    „Ich wollte die Art von Mann, die du mittlerweile dem Anschein nach warst, nicht treffen. Ich war glücklicher mit meinen Erinnerungen an den Mann, der du einst warst. Den ich liebte.“
    Sie blieben vor einem offenen Fenster stehen und sahen nach draußen auf den friedlichen Anblick, der sich ihnen bot. Der leere Saal war sehr still.
    „Ich sehe, Cally ist immer noch bei dir“, sagte Lamento. „Ich fand sie immer gut. Obwohl sie mir in den alten Tagen immer eine Heidenangst eingejagt hat. Sie hat sich nie etwas gefallen lassen, nicht einmal von deinem Vater. Fühlst du dich bedroht?“
    Felicity lachte. „Nur jeden gottverdammten Tag, Liebling. Ich habe so viele Feinde, dass sie Schlange stehen müssen, um Ränke gegen mich zu schmieden.“
    „Möchtest du, dass ich für dich etwas dagegen tue?“, fragte Lamento ehrerbietig.
    „Kannst du das?“, fragte Felicity leicht überrascht. „Ich meine, ist es dir erlaubt, in irdische Angelegenheiten wie Politik einzugreifen?“
    „Nein“, sagte Lamento. „Aber das wissen deine Widersacher nicht. Ein böser Blick von mir sollte reichen, um die meisten dazu zu bringen, sich zurückzuziehen. Frevel ist Frevel, und alle Politiker haben an irgendetwas Schuld. Allein das Wissen, dass du unter meinem Schutz stehst, sollte reichen, um bis auf die Entschlossensten alle abzuschrecken. Ich werde jeden töten, der versucht, dir wehzutun. Um meines Herzens willen.“
    Sie gingen schweigend weiter. Sie mussten viel nachholen, aber sie hatten keine Eile.
    „Wir waren glücklich am Hof meines Vaters“, sagte Felicity schließlich. „An den langen Sommertagen, die ewig zu dauern schienen. Als du einen anderen Namen trugst und ich nur eine Prinzessin unter vielen war. Du hast dich sehr verändert. Du warst damals so ungezügelt. Immer bereit, zu einem Fest zu gehen oder dich für einen Maskenball in Schale zu werfen, immer da, wenn ich tanzen oder jagen gehen

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