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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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die man Balladen singt, die nicht einmal halb so viel getan haben wie Ihr. Ihr habt das Hobtor gehalten, als alle bis auf Euch und Euren Bruder geflohen waren. Niemand hätte Euch einen Feigling genannt, wenn Ihr auch geflohen wärt. Jeder General hätte gesagt, dass man den Turm nicht gegen eine solche Überzahlen halten konnte. Aber Ihr beide habt gegen eine ganze gottverdammte Armee bestanden und Euch nicht einschüchtern lassen.“
    „So war es nicht.“
    „Also gut, wie dann? Wirklich? Erzählt. Ich wollte es schon immer wissen.“
    „Es ging alles so schnell“, sagte Sir Vivian. Von Callys durchdringendem Blick festgehalten hatte er nicht einmal in Erwägung gezogen, nicht zu antworten. „Alle anderen flohen. Zu Pferd oder zu Fuß, sie ließen alles zurück, was sie aufgehalten hätte, selbst ihre Rüstungen und Waffen. Sie nannten sich Krieger, und sie rannten wie die Hasen. Es war das Klügste, was sie tun konnten. Selbst unser Befehlshaber stimmte da zu. Eine kleine Kompanie konnte nicht hoffen, gegen das Heer zu bestehen, das da unterwegs war. Aber Gawein wollte nicht gehen. Er hat es nicht mal in Erwägung gezogen. Weil er wusste, dass, wenn der Turm fiel, die Truppen des Hügellandes direkt durch das Hobtor und weiter in das schutzlose Herzland des Waldes strömen würden. Hunderte kleiner Städte und Dörfer, schutzlos einer Hügellandarmee ausgeliefert, die nach Blut lechzte, um ihre letzte Kette von Niederlagen zu rächen. Das Blutbad an unschuldigen Zivilisten wäre entsetzlich gewesen.
    Gawein war überzeugt, dass wir den Turm halten könnten, und wer immer den Roten Turm hielt, kontrollierte den Zugang zum Hobtor. Ich versuchte, ihm das auszureden, aber er wollte sich nicht abbringen lassen. Er kannte seine Pflicht. Also blieb ich bei ihm. Weil er mein geliebter Bruder war und ich ihn nicht allein zurücklassen konnte, um zu sterben, und vielleicht, weil ich schon damals nach einem guten Tod suchte, einem bedeutungsvollen Tod. Wir haben den Roten Turm mit allen möglichen Sturzbalken und Fallen aufgerüstet, damit es nur einen Weg gab, über den sie angreifen konnten, und dann warteten wir. Das war der härteste Teil.
    Dann kam die Hügellandarmee, und sie war noch größer, als wir erwartet hatten. Die Truppenführer des Hügellandes hatten alles auf einen unerwarteten Vorstoß gesetzt, während die Hauptarmee des Waldes anderswo beschäftigt war. Sie hatten nicht mit zwei rechtschaffenen Narren gerechnet, für die Pflicht und Ehre mehr als nur Wörter waren. Gawein und ich sagten einander Lebewohl, für den Fall, dass später keine Zeit dazu war, und er sagte mir, er sei stolz auf mich. Ich war immer stolz auf ihn gewesen. Dann bezogen wir unsere Stellungen, um dem ersten Angriff mit gezückten Schwertern zu begegnen.
    Ich weiß nicht mehr viel vom tatsächlichen Kampf. Nach einer Weile floss alles ineinander. All das Blut, das Sterben und die Schreie. Es blieb keine Zeit, mutig zu sein oder darüber nachzudenken, was auf dem Spiel stand. Wir taten einfach, was wir tun mussten. Wir gingen sicher, dass uns immer nur wenige auf einmal angreifen konnten, und hielten sie so lange fern, dass es wie ewig schien. Manchmal frage ich mich, ob ich immer noch dort bin und kämpfe und alles seither ein Traum war. Gawein und ich haben Seite an Seite gekämpft, selbst als der Boden von unserem eigenen Blut rutschig geworden war. Ich spürte jedes Schwert und jede Axt, die mich traf, aber der Schmerz war nur eine weitere Sache, die ich bekämpfen musste. Manchmal frage ich mich, ob ich auch noch standgehalten hätte, wenn Gawein gefallen und ich als Einziger übriggeblieben wäre; aber ich denke, das hätte ich. Auf meine Art habe ich immer versucht, ein ehrenvoller Mann zu sein.
    Den Rest kennt Ihr. Von den Neuigkeiten über unser Standhalten inspiriert haben die Entsatztruppen des Landes alle Rekorde gebrochen, als sie über das Land gerast sind, um sich uns rechtzeitig zu erreichen. Sie warfen das Heer des Hügellandes zurück, das Land war gerettet, und niemand war überraschter als Gawein und ich, als wir bemerkten, dass wir am Ende von allem immer noch am Leben waren und den Roten Turm und das Hobtor gehalten hatten. Wir haben uns nie als Helden betrachtet, nur als Krieger, die eine Aufgabe erfüllten, die zu erfüllen wir geschworen hatten.
    Ein paar Jahre später überließ der König das Hobtor als Teil einer diplomatischen Abmachung, um die Grenze zu bereinigen, dem Hügelland. Wofür war das

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