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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Sie braucht Euch jetzt mehr als je zuvor. Ihr dürft niemandem sagen, wer ich bin – oder war. Versucht, Euch nicht so viele Sorgen zu machen; die Dinge sind nicht so außer Kontrolle, wie sie scheinen.“
    Dann war sie verschwunden, und der Brunnen war wieder nur ein Brunnen. Sir Vivian ging zur Tür. Er wusste irgendwie, dass sie so bald nicht wieder auftauchen würde. Das Gefühl ihrer Gegenwart war von der Waldlichtung verschwunden. Er seufzte. Es war gut gewesen, sie wiederzusehen, mit ihr zu reden, aber …
    „Gerade, wenn man denkt, dass die Dinge nicht komplizierter werden können“, sagte er gereizt, „fängt das Schicksal an, die Karten von der Unterseite her auszuteilen. Vielleicht werde ich ja doch meine Magie benutzen, alle in Frösche verwandeln und einen langen Urlaub an einem friedlichen Ort machen.“
    Er lachte kurz und überraschte sich damit selbst, dann verließ er seine vormals geheime Lichtung, um sich wieder seiner Königin und seiner Pflicht zu widmen.
    An einem anderen Ort in der Burg führte die junge Hexe Tiffany Chappie spazieren, und es war schwer zu sagen, wem von ihnen das peinlicher war. Sie hatte sich die Mühe gemacht, ein ledernes Halsband und eine Leine für ihn herbeizuzaubern, aber er hatte einen Blick darauf geworfen, die Sachen aus ihrer Hand gerissen und aufgefressen, und damit hatte es sich. Doch Tiffany war immer noch entschlossen, dass ein Spaziergang angebracht war, und ihr eiserner Wille machte Chappie mürbe, bis er schließlich mitmachte, nur damit sie aufhörte, auf ihn einzureden. Sie gingen Gassi, Seite an Seite, jeder grimmig entschlossen, den längeren Atem zu haben.
    Chappie starrte stur geradeaus und tat, als sei sie nicht bei ihm, was schwierig war, weil sie darauf bestand, einen Strom fröhlichen Geplappers aufrecht zu erhalten und ihm immer wieder dieselben Fragen zu stellen, bis er ihr antworten musste. Tiffany konnte guten Mutes in fast allem ein Gesprächsthema finden und tat das für gewöhnlich auch. Chappie beschränkte sich meist auf Grunzen und gelegentlich einen leisen Fluch und starrte jeden böse an, den sie auf dem Weg trafen. Die Leute gewöhnten sich an, sich an die Wände zu drängen, wenn sie vorbeigingen. Manche drehten sich sogar um und rannten weg. Besonders, wenn Tiffany versuchte, stehenzubleiben und mit ihnen zu reden.
    „Ehrlich“, sagte Chappie mit Nachdruck zum fünften Mal. „Ich muss nicht Gassi. Ich habe zugestimmt, dich zu beschützen, weil Chance mich dazu gezwungen hat, das zu versprechen, aber wir könnten das genauso gut hinter einer verschlossenen Tür erledigen. Vorzugsweise nicht allzu weit von der Küche entfernt. Im Augenblick bin ich so hungrig, dass ich einen Gaul samt Hufen und Leber fressen könnte. Dabei verabscheue ich Leber. Das würdest du auch, wenn darüber nachdächtest, welche Funktion sie im Körper hat. Warum schmeckt alles, das angeblich gut für einen ist, absolut ekelhaft?“
    „Aus dem gleichen Grund, warum Arznei das tut“, sagte Tiffany. „Wie könntest du sonst sicher sein, dass sie dir guttut? Alles auf der Welt muss im Gleichgewicht sein, auch symbolisch. Vielleicht gerade symbolisch.“
    „So zu denken bereitet mir Kopfweh“, sagte Chappie. „Können wir bitte für eine Minute anhalten? Ich muss mich gepflegt kratzen und mir die Eier lecken.“
    „Chappie! Das kannst du doch nicht vor mir tun!“
    „Tut mir leid“, sagte Chappie. „Ich wusste nicht, dass du heute an der Reihe bist.“
    Er lachte, als Tiffany laut stöhnte, und dann hielten sie an, um einander ausgiebig anzustarren. Tiffany spürte, wie ihre Stimme gegen ihren Willen lauter wurde. „Jeden Tag, Chappie, bete ich, dass nichts von dir auf Allen abfärbt.“
    „Seltsam. Er betet jeden Tag, dass etwas von ihm bei dir …“
    „Chappie!“
    „Ich wünschte wirklich, ihr beide würdet endlich Sex haben und es hinter euch bringen. Ihr wärt beide sehr viel weniger frustriert und abgelenkt, und wahrscheinlich würdet ihr es dann nicht mehr an mir auslassen. Ihr wisst aber beide schon über Sex Bescheid, oder? Ich meine, ich muss euch die Ein- und Ausgänge nicht zeigen?“
    „Ich kann nicht glauben, dass ich diese Diskussion führe“, teilte Tiffany der Decke mit. „Diese Sachen waren definitiv kein Thema bei meinem Vorgespräch über die Welt da draußen, ehe ich die Akademie verließ.“
    „Eine Schande, dass sie dir nicht mehr über Selbsterhaltung beigebracht haben“, sagte Chappie und kratzte sich ausgiebig die

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