Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
Vom Netzwerk:
Boden versuchten, zwischen den stampfenden Füßen wegzukriechen, und noch immer drängten beide Seiten vorwärts, mühten sich in dem mahlenden Chaos, den verhassten Feind zu erreichen.
    Viel zu bald begannen die Streikenden langsam, aber unabwendbar, Boden preiszugeben. Der Zorn und die Verzweiflung in ihren Herzen kamen nicht gegen eine Armee gut ausgebildeter und gut bewaffneter Kämpfer an. Die Schwerter und Äxte der Wächter hoben und senkten sich mit systematischer Brutalität, als sie sich langsam, Fuß um Fuß, vorwärts bewegten, hackten und schwangen, nun Schulter an Schultern, als sie dem Kampf Form und Bedeutung aufzwangen. Sie schlugen und zwangen die Streikenden zurück, und Falk und Fischer waren unter ihnen. Streikende fielen verletzt zu Boden oder wurden von ihren Mitstreitern getrennt, und einige Wächter nutzten die Gelegenheit, ihren Ärger an diesen wehrlosen Unglücklichen auszulassen. Falk sah, wie ein Konstabler einen Mann, der nur mit den zersplitterten Resten eines Knüppels bewaffnet war, niederschlug, und dann kamen alle Wächter in der Nähe herbei und traten den Mann tot.
    Die Streikenden wurden aufgerieben, drehten sich um und rannten, und die Wächter rannten hinter ihnen her, der Blutdurst pochte in ihren Köpfen. Sie schlugen Menschen von hinten nieder und lachten dabei. Der Kampf war vorbei, aber die Gewalt hatte jetzt ihren eigenen Antrieb, der keinen Widerstand duldete. Falk sah, wie ein Wächter eine einsame Streikende an eine Wand drängte. Sie war offenkundig schwanger und von Verzweiflung und Not zum Kämpfen gezwungen, ihr dicker Bauch stand in Kontrast zu ihrer unterernährten Figur. Sie trug zwei Stricknadeln in den Händen, das Holz war grob zugefeilt. Sie stellte schnell fest, dass sie nirgendwohin fliehen konnte, ließ die Nadeln fallen und zeigte dem Wächter die leeren Hände, aber das kümmerte ihn nicht. Er atmete schwer, feixte, und seine Augen waren sehr hell. Er steckte das Schwert weg, zog seinen Schlagstock aus seinem Gürtel und schlug sie auf den angeschwollenen Bauch. Sie schrie, als sie gegen die Wand hinter ihr flog, und er schlug sie wieder auf den Bauch. Ihre Hilfeschreie übertönten sein leises Lachen, als er den Arm hob, um sie wieder zu schlagen.
    Falk warf sich auf den Wächter. Er packte den Mann, schwang ihn herum und schlug ihm mit aller Kraft ins Gesicht. Nase und Mund des Wächters explodierten in einer Wolke von Blut. Er wäre gefallen, aber Falk packte ihn an der Vorderseite seiner Tunika und hielt ihn aufrecht. Er legte die Axt weg und machte sich kalt und planvoll daran, den Wächter mit bloßen Händen zu Tode zu prügeln. Der Wächter wehrte sich anfangs noch, dann schrie er, aber Falk war es egal. Am Ende musste Fischer Falk mit roher Gewalt von dem Mann wegziehen. Er atmete schwer und schien sie einen Moment lang nicht zu erkennen. Der Wächter lag reglos auf dem Boden, eine blutige, aber noch immer lebendige Masse. Die Schwangere war verschwunden. Fischer sah sich um, ob jemand es bemerkt hatte, aber die anderen Wächter verfolgten noch immer die fliehenden Streikenden. Das sollte ihr recht sein. Fischer war sicher, dass es keiner der anderen Wächter kapiert hätte. Falk sah auf das Blut an seinen Händen, als sei er nicht sicher, wie es dorthin gekommen war.
    „Es ist vorbei“, sagte Fischer. „Die anderen können sich um den Aufwasch kümmern. Lass uns verschwinden.“
    „Das hier ist Haven“, sagte Falk, zu entkräftet, um verbittert zu sein. „Überall ist es wie hier.“
    Dann brach die Hölle los.
    Die Zombies wurden plötzlich wahnsinnig und ließen ihre Aufgaben liegen, um jedes Lebewesen in Sichtweite anzugreifen. Sie schwärmten von den Schiffen und über das Hafengelände, ihre untoten Arme hielten Stahlhaken und Brecheisen, und sie warfen sich ohne Unterschied auf Wächter und Streikende. Die unbewaffneten Zombies rissen mit Zähnen und Klauenhänden wild an den Lebenden. Es gab Hunderte von ihnen, mehr als genug, um mit den vereinten Wächtern und Streikenden fertig zu werden, und die Lebenden waren schon von dem vorherigen Kampf erschöpft. Die Zombies bahnten sich einen blutigen Pfad, indem sie den Lebenden von allen Seiten schlugen, und die übrigen Wächter und Streikenden vergaßen ihre Unterschiede schnell im Namen des Überlebens. Menschen, die sich nur Augenblicke zuvor gegenseitig hatten töten wollen, standen nun Schulter an Schulter und Rücken an Rücken, um einem sehr viel schrecklicheren Feind

Weitere Kostenlose Bücher