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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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begleiteten und nichts außer ihren Schwertgurten trugen. Sie hatten den Ruf, die zwölf tödlichsten Kämpferinnen in Haven zu sein, und jede von ihnen war unbesiegt. Also legten Falk und Fischer Wert darauf, sie nicht zu beachten und konzentrierten sich stattdessen auf üppige Möblierung und Einrichtung des Saals. Falk war besonders angetan von dem Lüster aus massivem Stahl, Glas und Diamanten, der über ihren Köpfen hing. Es gab keine sichtbare Aufhängung, was nahelegte, dass der Leuchter durch versteckte Magie oben gehalten wurde. Ein kostspieliger Einfall für etwas, das so außerordentlich geschmacklos war. St. Christophe warf einer seiner Leibwächterinnen nebenbei ein Stück Fleisch zu. Sie fing es sauber auf der Spitze ihres Schwertes auf, befördert es zu ihrem Mund und kaute in aller Ruhe, wobei sie keinen Moment lang den Blick von den neuen Besuchern abwandte.
    „Angeberin“, sagte Fischer.
    Chappie schlich sich hinter eine der Wächterinnen und stieß seine kalte Nase gegen ihren Hintern. Sie quiekte laut und versuchte dann mit aller Mühe so auszusehen, als hätte sie es nicht getan. Der Hund lachte schallend. Chance wusste nicht, wohin er sehen sollte. Den Großteil seines Lebens in einer Jungenschule zu verbringen hatte ihn schlecht darauf vorbereitet, mit so viel weiblicher Nacktheit umzugehen.
    Er fand das alles sehr ablenkend, war aber klug genug zu bemerken, dass das wahrscheinlich der Sinn des Ganzen war.
    „Also, Hauptleute“, sagte St. Christophe mit einer schläfrigen Stimme, die so unaufhaltsam war wie eine Lawine. „Was könnte so wichtig sein, dass ihr mich beim Essen stören müsst?“
    „Oh, nicht viel“, sagte Falk. „Wir sind hier, um dich zu erledigen, dein Haus niederzubrennen und deine liederlichen kriminellen Unternehmungen zu beschneiden. Wir verlassen Haven, weißt du, also kriegen wir keine weitere Gelegenheit mehr. Du solltest dich geschmeichelt fühlen; wir haben uns das Beste bis zum Schluss aufgehoben.“
    St. Christophe lachte ausdruckslos. „Rebellisch wie immer, Falk. Muss ich dich daran erinnern, dass ich ein total achtbarer Geschäftsmann ohne kriminellen Hintergrund bin? Das Gesetz hat kein Interesse an mir.“
    „Wir sind nicht mehr das Gesetz“, sagte Fischer. „Wir berufen uns auf eine höhere Instanz. Wie viele Leben hast du im Laufe der Jahre ruiniert? Weißt du das eigentlich?“
    „Natürlich nicht“, sagte der voluminöse Mann und tupfte sich sorgfältig die rosigen Lippen mit einer bestickten Seidenserviette ab. „Ich beschäftige Leute, die solche Dinge für mich zählen. Ich bin wirklich nicht daran interessiert, diese Unterhaltung fortzusetzen, Hauptleute. Weil ich euch für eure vielen Heldentaten bewundere, biete ich euch eine Chance. Verlasst mein Heim und meine Stadt und schaut nie zurück. Solange ihr noch könnt.“
    „Ein guter Gedanke, nackte Frauen als Leibwächterinnen zu haben“, sagte Fischer leise. „Männer lassen sich von solchen Dingen so leicht ablenken. Ich dagegen nicht. Also habe ich über das Thema vernünftig nachgedacht und mich entschlossen, deinen Leibwächterinnen ein Geschenkchen mitzubringen. Oder zwei.“
    Sie öffnete den Sack und kippte ihn energisch um, und aus dem Sack fielen zwanzig der abscheulichsten, wildesten, größten und boshaftesten Kanalratten, die man in Haven finden konnte. Als sie auf den Boden fielen, rannten sie alle bereits mit schnappenden Mäulern und griffen sofort das nächste unbewachte Futter an. In diesem Fall waren das vierundzwanzig nackte Frauenfüße. Die Wächterinnen schrien und liefen in Unordnung und Verwirrung durcheinander, während die Ratten nach ihren Füßen bissen und versuchten, ihre Beine hinaufzuklettern. Eine Ratte machte den Fehler, Fischer anzugreifen, und die trat sie beiläufig durch den ganzen Raum.
    St. Christophe sprang auf, ein dicker Riese ganz in blendendem Weiß. Er schob seinen Stuhl zurück und schnappte sich ein Schwert von einer seiner Wächterinnen, die mit einer Ratte im Haar an ihm vorbeirannte. Falk und Fischer zogen ihre Waffen und gingen auf ihn zu. Chance knallte die Tür zu und versperrte sie mit einem stabilen Stuhl. Chappie amüsierte dich inzwischen glänzend und jagte die flitzenden Ratten und die Leibwächterinnen mit gleicher Begeisterung.
    Falk und Fischer näherten sich St. Christophe, der sein Schwert mit erstaunlicher Kraft und Schnelligkeit schwang und jeden ihrer Hiebe parierte. Für jemanden von seiner Statur bewegte er sich

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