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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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unfassbar schnell, und hinter seinen Angriffen steckte echte Kraft. So sehr sie es auch versuchten, Falk und Fischer konnten seine Deckung nicht durchbrechen, selbst wenn sie ihn von beiden Seiten synchron angriffen. St. Christophe ging langsam rückwärts und atmete nicht einmal schneller, während Falk und Fischer ihn verfolgten. An die andere Seite der Tür, die Chance bewachte, hämmerten bereits die Dienstboten und Wächter. Falk und Fischer kämpften gut und hart, aber es war ein langer Tag gewesen, und sie ermüdeten schnell. Stahl krachte auf Stahl, und St. Christophe grinste seine alten Erzfeinde höhnisch an. Sein dickes Gesicht war schweißnass. Beide Seiten hielten einen Augenblick inne und versuchten, Atem zu schöpfen und neue Kräfte zu sammeln.
    „Ihr könnt nicht gewinnen“, sagte St. Christophe. „Das Beste, was ihr tun könnt, ist, mich festzunehmen, und meine Rechtsanwälte werden mich in weniger als einer Stunde wieder draußen haben. Ihr seid nur die Wachhunde der Stadt, und ich habe die Mittel, euch einen Maulkorb anzulegen. Verlasst mein Haus oder sterbt.“
    „Irgendwie wusste ich, dass du das sagen würdest“, sagte Falk. „Du denkst, wir können dich nicht anrühren, und da irrst du.“
    Er schleuderte seine Axt an die Stelle, wo der schwere Kronleuchter von der Decke hing, und die runenverzierte Klinge schnitt durch die einfache Magie, die all das Gewicht hielt. St. Christophe sah nach oben und hatte gerade genug Zeit zu merken, wohin Falk und Fischer ihn manövriert hatten, ehe das ganze immense Gewicht von meisterhaft gefertigtem Metall, Glas und Diamanten auf ihn herunter krachte und ihn zu Boden schmetterte. Das Echo des Aufpralls schien ewig weiterzugehen, und jeder drehte sich danach um. St. Christophe lag unter dem Lüster eingeklemmt, und nur sein Schädel und eine Hand waren zu sehen. Er versuchte, sich aufzurichten, und schob mit aller Kraft seines aufgedunsenen Körpers gegen das Gewicht, das ihn unten hielt. Einen Moment lang bewegte si ch der Kronleuchter tatsächlich, aber er verlagerte nur seinen Schwerpunkt, und St. Christophe ächzte laut, als ihn alle Kraft verließ und der Lüster ihn noch fester an den Boden heftete.
    Die Leibwächterinnen, die nicht zu beschäftigt damit waren, sich die Kanalratten vom Leib zu halten, schauten wie betäubt zu, verwirrt von einem Anblick, mit dem sie niemals gerechnet hätten. Das Hämmern an der geschlossenen Tür wurde lauter. Chance stemmte einen weiteren Stuhl dagegen und trat einen Schritt zurück, die Axt in der Hand. Chappie gesellte sich zu ihm.
    St. Christophe atmete schwer und blickte böse zu Falk und Fischer auf. „Meine Leute werden bald durchbrechen. Sie werden mich befreien, und dann werdet ihr für diese Schmach langsam und schrecklich sterben. Denn ich bin St. Christophe, und ihr seid niemand!“
    „Was beweist, wie wenig du weißt“, sagte Falk. Er griff nach seiner Axt, holte sie aus dem Glas und den Diamanten des Lüsters und wog sie in der Hand. Dann hob er sie mit beiden Händen und ließ sie mit aller Kraft nach unten sausen. Die gewaltige Stahlklinge schnitt glatt durch St. Christophes dicken Hals und versank im Boden darunter. Der Schädel rollte über den Boden, und das Gesicht zeigte noch immer seinen letzten Ausdruck von Empörung und Überraschung. Falk sah dem rollenden Kopf zu, bis er schließlich liegenblieb, und nickte dann zufrieden.
    „Ich muss sagen“, sagte Chance langsam, „das war nicht gerade ehrenvoll, oder?“
    „In Haven schon, verdammt nochmal“, sagte Fischer.
    Einige Zeit später saßen Falk und Fischer auf ihren Pferden an einem erhöhten Ort und blickten über die Stadt. In den Straßen herrschten Tumult, Geschrei und Lärm, und hier und da stieg eine dicke Wolke schwarzen Rauchs von einem außer Kontrolle geratenen Feuer auf. Die meisten Wächter waren auf den Straßen und mühten sich, die Ordnung aufrechtzuerhalten, während sie gleichzeitig nicht sehr angestrengt nach denen suchten, die für das alles verantwortlich waren. Chappie saß neben den Pferden und kaute beglückt auf den Resten von etwas herum, das einmal sehr viele Federn gehabt hatte.
    „Es ist Zeit zu gehen“, sagte Falk.
    „Richtig“, stimme Fischer ihm zu. „Ich denke, wir haben so viel Schaden angerichtet, wie es an einem Tag nur möglich war.“
    „Werdet ihr diesen Ort nicht vermissen?“, fragte Chance. „Er war mehr als zehn Jahre lang euer Zuhause.“
    Falk und Fischer sahen einander an.

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