Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)
„Nein“, sagten sie wie aus einem Mund und lachten.
Sie hatten noch eine letzte Station, ehe sie gingen, bei der Zuflucht eines ehemaligen Betrügers, den Falk und Fischer seit einiger Zeit kannten. Zeb Tombs wohnte in einem ruhigen Hä uschen in einer ruhigen kleinen Sackgasse in einer sehr respektablen Gegend, die nichts von seiner bewegten Vergangenheit wusste. Falk klopfte an Tombs‘ Tür.
„Er ist nicht da!“, sagte eine Stimme hinter der Tür. „Er ist weg, und er war sowieso nie hier. Tombs? Nie was gehört. Bleibt weg! Dies ist ein Pesthaus!“ Man hörte ein wirklich abscheuliches Husten. „Spuken tut’s hier außerdem!“
„Mach die Tür auf, Zeb“, sagte Falk ruhig. „Du willst doch nicht, dass Fischer und ich sie eintreten, oder?“
Man hörte, wie jemand Schlösser öffnet e und Riegel zurückschob, dann öffnete sich die Tür. Ein distinguiert wirkender Herr Anfang fünfzig, der in seinem eleganten, bestickten Jackett prächtig aussah, blickte schnell die verlassene Straße auf und ab und starrte Falk und Fischer dann böse an. „Lass meine Tür in Ruhe! Ich habe sie gerade erst streichen lassen. Womit habe ich es verdient, dass ihr beide wieder in meinem Leben auftaucht? Ich habe seit Jahren keinen Spiegel mehr zerbrochen. Oh zur Hölle, kommt rein, kommt rein, ehe die Nachbarn euch bemerken. Wenn sie das nicht schon haben. An manchen Tagen kann man nicht mal die Straße entlang gehen, ohne dass es hinter den Gardinen raschelt. Putzt euch die Füße ab!“
Falk trat als erster ein, gefolgt von Fischer, die Tombs charmant zunickte, als sie an ihm vorbei polterte. Chance und Chappie bildeten die Nachhut. Tombs warf dem Hund einen strengen Blick zu, schwieg aber. Er winkte seine Gäste in den Salon, einen gemütlichen Raum, der mit all den unrechtmäßig erworbenen Besitztümern möbliert war, die er in einer langen Karriere angehäuft hatte, die daraus bestand, die Leichtgläubigeren der Wohlhabenden von so viel Bargeld zu trennen, wie Tombs auf einmal tragen konnte. Er hatte sich in Haven gut durchgeschlagen, bis er den Fehler gemacht hatte, zu versuchen, Anteile an einer Silbermine an Kommandant Dubois zu verkaufen, der nicht viel übers Schürfen wusste, aber ziemlich sicher war, dass man in einem Land, das seines Wissens nach seit Jahrhunderten überflutet war, wenig Silber fand. Er hatte Falk und Fischer auf Tombs angesetzt, und das war es gewesen.
„Was wollt ihr?“, fragte Tombs. „Ich war brav. Es ist Jahre her, dass ich … kreativ war.“
„Wir verlassen Haven“, sagte Falk knapp.
„Lasst mich der Erste sein, der euch nachwinkt.“
„Aber wir brauchen erst noch Tarnungen.“
„Gute Idee“, sagte Tombs. „Wenn ich ihr wäre, würde ich auch wie jemand anders aussehen wollen. Alles, was ich tun kann, um euch aus der Stadt zu helfen, soll mir ein Vergnügen sein.“ Er warf einen skeptischen Blick auf Chappie und Chance. „Dein Wolf ist stubenrein, oder?“
„Wenn mich noch einmal jemand einen Wolf nennt, dann werde ich dieser Person etwas sehr Schmerzliches antun!“, sagte Chappie und zeigte all seine Zähne.
Tombs zog sich rasch zurück und brachte einen schweren Sessel zwischen sich und den Hund. „He, wenn es nach mir ginge, könntest du sein, was du willst. Aber glaub mir, die Zähne, die Klauen und das Fell verraten dich.“
„Achte nicht auf Chappie“, sagte Fischer. „So ist er immer. Konzentrier dich darauf, dir Tarnungen für Falk und mich auszudenken. Was hast du da?“
„Nun“, sagte Tombs zögerlich, „es ist nicht mehr so leicht, wie es vielleicht früher gewesen wäre, weil gewisse Leute mich gezwungen haben, meine ganze alte Ausrüstung abzugeben, aber ich habe zufällig noch einen Verwandlungszauber, den ich mir für schlechte Zeiten aufgespart habe.“
„Die wirken bei uns nicht“, sagte Falk sofort. „Wir waren während der langen Nacht verdammt viel wilder Magie ausgesetzt, und heute prallen alle Zauber direkt von uns ab.“
Tombs blinzelte ein paar Mal. „Ihr steckt voller Überraschungen, was, Hauptmann? Dann kann ich euch nichts anderes anbieten als die übliche Schminke und Haarfärbemittel.“
Falk und Fischer sahen erst einander und dann Chance an, der die beiden nachdenklich musterte. „Ihr seht euren offiziellen Porträts nicht sehr ähnlich, und es ist schon lange her … ich denke, die Narben und die Augenklappe sind alles, was Ihr braucht, Hoheit.“
„Hoheit?“, hakte Tombs sofort nach.
„Klappe,
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