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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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diesen Chaosbomben loslassen, werde ich dich zu deinem Wohl und zum Wohle aller bewusstlos schlagen.“
    Falk grinste schwach. „Du könntest es versuchen. Aber du hast recht. Keine Chaosbomben mehr. Nicht, bis ich eine viel bessere Vorstellung davon habe, was ihre Reichweite ist. Außerdem würden wir uns nie durch vierhundert Männer kämpfen, um St. Christophe zu erreichen. Wir werden einfach zu seiner Haustür marschieren und verlangen, ihn zu sehen. Er wird uns vorlassen, weil sein Stolz ihm nichts anderes erlaubt, und dann haben wir ihn.“
    „Wie genau wollen kommen wir danach an den vierhundert Bewaffneten vorbei wieder heraus?“, sagte Chance.
    „Oh, wir werden uns schon noch was ausdenken“, sagte Falk leichthin. „Tatsächlich finde ich, wir sollten ein Geschenk mitnehmen, eine kleine Überraschung für St. Christophes persönliche Leibwächter.“
    „Natürlich“, stimmte Fischer zu. „Ich habe genau die richtige Idee, was. Wir werden es auf dem Hinweg besorgen.“
    Chance sah Chappie an. „Wir sind tot. Sehr, sehr tot.“

    Chance war nicht sicher, was er erwartet hatte, aber ein Abflusskanal war nicht der Ort, an dem er das kleine Geschenk für St. Christophe abgeholt hätte. Falk stemmte das schwere, eiserne Gitter mit der Schneide seiner Axt auf und rief in das Loch hinab. Es gab eine lange Pause, während der verschiedene ekelhafte Gerüche nach oben auf die Straße wehten, und dann konnte man eine Stimme hören, die etwas vage Melancholisches sang, und das Geräusch von Stiefeln, die tief in etwas einsanken, worüber Chance lieber nicht nachdenken wollte. Endlich erschien ein grauer, schleimiger Kopf in dem Abflussloch, und der Gestank in der Straße wurde plötzlich schlimmer. Viel schlimmer. Chappie zog sich hustend und spuckend zurück, und Chance hatte gute Lust, es ihm gleichzutun. Aber Falk und Fischer blieben stehen, also musste er das auch. Falk nickte dem schleimigen Kopf freundlich zu, und der grinste im Gegenzug freundlich.
    „Grüße, Hauptleute. Ist heute nicht einfach ein herrlicher Tag?“
    „Das ist er“, sagte Fischer. „Chance, das hier ist Gently Northampton. Er kennt die Kanäle unter Haven wie kein anderer.“
    „Die Kanalisation ist mein Leben“, sagte Gently. Er putzte sich die Nase mit einem Taschentuch, das Falk nicht einmal mit zwei Paar Handschuhen an den Händen angefasst hätte, und grinste dann wieder. „Für ein bisschen Ruhe und Frieden ist nichts besser als die Kanalisation. Niemand stört einen hier. Ich habe seit Jahren keine Steuern bezahlt. Obwohl du erstaunt wärst, was man an manchen Tagen hier unten finden kann. Wir mussten die Kanäle unterm Magierhof absperren. Wer weiß, was diese Magier vorhatten, aber jetzt ist etwas Großes, Weißes in den Kanälen, und es gluckst ständig. Wir mussten das Sondereinsatzkommando rufen. Dennoch sind die Kanäle unter dem Ostviertel zu dieser Jahreszeit zauberhaft. Dort gibt es Blumen, die so hübsch sind wie alles, was in den Gärten des Adels wächst. Außerdem fressen sie Ratten, was hilft, deren Zahl gering zu halten.“
    „Spannend wie immer, Gently“, sagte Fischer. „Hast du unsere Nachricht bekommen,?“
    „Sicher“, sagte Gently. „Für euch besorge ich alles, Hauptleute. Ein Sack voll, wie bestellt.“
    Er tauchte wieder in sein Loch ab und gab dann einen großen Stoffsack nach oben, der bedenklich zappelte und sich ausbeulte. Fischer nahm den Sack, wog ihn in einer Hand und grinste fies. „Danke. Das sollte reichen.“
    „Zeit, St. Christophe zu besuchen“, sagte Falk, während Gentlys Kopf wieder in der Kanalisation verschwand. Er legte das Eisengitter wieder an seinen Platz und stampfte es fest.
    „Können wir danach bitte in den Wald zurückgehen?“, sagte Chance nur leicht klagend. „Ich habe mich nicht mal während des Dämonenkriegs so bedroht gefühlt.“
    „Manche Leute wissen einfach nicht, wie man sich amüsiert“, sagte Falk, und Fischer nickte still Der Sack beulte sich aus und trat um sich.

    Von St. Christophes Palais hieß es, es sei das größte Privathaus in der ganzen Stadt, und Chance glaubte das durchaus. Es war vier Stockwerke hoch, schien mehrere Morgen breit zu sein und beherrschte das beschauliche Wohngebiet. Die dicken Steinmauern, die es umgaben, waren an der Krone mit Eisenstacheln und zerbrochenem Glas gespickt, und der einzige Weg hinein war ein großer steinerner Torbogen, der nicht nur ein gesenktes Fallgitter aus Stahl hatte, sondern auch von einem

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