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Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)

Titel: Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Simon R. Green
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Einige klatschten zögerlich. Eine tapferere Seele nahm den Zylinder, drehte ihn um und schüttelte ihn, aber nichts fiel heraus.
    Nicht weit entfernt bot ein selbsternannter Beschwörer von Teufeln und Erscheinungen laut an, jeden Magie zu lehren, der den richtigen Preis zahlte. Als Beweis für seine Begabung beschwor er mehrere eindrucksvolle Gegenstände anscheinend aus der Luft. Es gab viel Beifall, ein paar Jubelrufe und sogar ein paar erschrockene Schreie. Falk war unbeeindruckt. Er hatte Beschwörer auf den Straßen Havens gesehen und wusste, wie die meisten Tricks funktionierten. Beschwörer mussten in Haven beeindruckend sein, denn wenn sie es nicht waren, brachte das Auditorium sie um. Natürlich gab es immer noch die Möglichkeit, dass jemand oder etwas aus der Straße der Götter auftauchte, wenn sie zu gut wurden, und ihnen etwas schrecklich Unangenehmes dafür antat, dass sie das Gebiet der Götter streiften. Wunder gehörten in Kathedralen. Falk spazierte zu dem Beschwörer, wirbelte ihn zweimal herum und klopfte ihm fest auf den Rücken. Einige erschrockene Tauben schossen aus den Ärmeln des Beschwörers, ein Feuerwerk brannte ab, und ein ohnmächtiger Hase fiel aus seinem Mantel. Die Leute begannen, sich um den Beschwörer zu sammeln und schrill ihr Geld zurück zu verlangen, und Falk überließ den Rest ihnen. Chappie fraß den Hasen.
    Sir Vivian lud Falk in einem etwas angestrengten Tonfall ein, weiter zum Hof zu gehen, und Falk nickte höflich. Um sie herum zuckten Illusionen, als sie sich einen Weg durch die Menge der Magiebegabten bahnten. Bunter Hagel lieferte sich einen Wettstreit mit blassen Wolken geisterhafter Schmetterlinge. Hier und da führten Grüppchen der intellektuelleren Magieanwender angeregte Diskussionen über die Vor- und/oder Nachteile Wilder, Hoher und Chaos-Magie, und drohten damit, einander in Dinge zu verwandeln. Einer hatte tatsächl ich eine Tafel heraufbeschworen, damit er sein Argument mit wütender, kreidiger Mathematik beweisen konnte. Jemand anders ließ die Garderobe der Frauen verschwinden. Falk schüttelte amüsiert den Kopf.
    „Ich dachte, die Magie verschwindet aus der Welt“, flüsterte er Fischer zu.
    Sie zuckte die Achseln. „Wenn das so ist, dann verschwindet sie nicht lautlos.“
    Die Akademie der Schwestern des Mondes war mit ihrem eigenen Stand vertreten, einer Anmeldekampagne und einigen Hexen mit Abschluss in ihren bekannten silbernen Roben, die sich alle Mühe gaben, mysteriös auszusehen. Chance zufolge brachte die Akademie bereits seit einiger Zeit Hexen hervor, aber sie hatte bist jetzt noch nichts hervorgebracht, was einer Zauberin auch nur annähernd ähnelte. Aber Hexen hatten auch ihren Nutzen, und ihre schwächere Magiebegabung machte sie beliebt in Krankenhäusern, Kirchen und bei der Armee. Jede Hexe war theoretisch in der Lage, eine Zauberin zu werden, aber das brauchte Zeit, Mühe und Erfahrung, und anscheinend überlebten viele Hexen einfach nicht lange genug. Die Welt war gefährlich, und die unsichtbare Welt umso mehr.
    Plötzlich löste Chance sich von der Gruppe und schnellte durch die Menge, als er ein bekanntes Gesicht zwischen den Hexen bemerkte. Sie drehte sich zu ihm um und lächelte betörend. Sie war groß und gut gebaut, trug ein tief ausgeschnittenes, rostrotes Kleid und hatte eine prächtige Mähne flammend roten Haares und grünen Augen, in denen eine fröhliche, ganz persönliche Magie glänzte. Sie hieß Tiffany. Falk und Fischer wussten das, weil Chance auf dem ganzen Weg durch den Wald zur Burg über sie geredet hatte. Es schien, als hätte Tiffany es ihm angetan, obwohl nicht klar war, was sie für ihn empfand. Sie war noch keine zwanzig, die jüngste Hexe, die die Akademie der Schwestern des Mondes abgeschlossen hatte, und man erwartete Großes von ihr.
    Sie war mächtig, aber naiv und glaubte an alles von Kristallen über Tarot und Reinkarnationstherapie bis zu den heilenden Kräften bestimmter Aromen. Sie wanderte gern durch Wälder und pflückte Blumen, um sie den Armen zu schenken, ob die das nun wollten oder nicht, und führte lange Unterhaltungen mit Eichhörnchen, Vögeln und Schmetterlingen. Chance hatte Falk und Fischer das alles en Detail mitgeteilt, sogar noch als sie ihn sehr entschlossen gebeten hatten, es nicht mehr zu tun.
    Mittlerweile hatten sich Chance und Tiffany an den Händen gefasst und sahen einander lächelnd in die Augen. Falk und Fischer gingen hinüber, um sich diese höchstgelobte Person

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