Unter dem Blauen Mond: Die Legende von Falk und Fischer (Dämonenkrieg) (German Edition)
Geist.“
„Habe ich mir gedacht“, sagte Chance. „Ich persönlich fand immer, dass es im Leben mehr gibt als nur Macht. Ich schlage vor, du suchst dir ein hübsches, gesundes Mädchen und lässt dich mit ihr nieder. Außerdem denke ich, du solltest jetzt gehen. Ehe ich mich entschließe, dir einen meiner Tricks zu zeigen. Er beinhaltet diese Streitaxt und deine unteren Eingeweide.“
„Tu ihm nicht weh, Allen!“, sagte Tiffany sofort. „Ich bin sicher, er wollte nicht so ruppig sein. Augenscheinlich ist seine Aura aus dem Gleichgewicht. Seine Milz muss zu aktiv gewesen sein.“
„Wenn er noch hier ist, wenn ich aufgehört habe, mit dir zu reden, dann hole ich seine Milz raus, damit wir sie eingehend prüfen können“, sagte Chance entschlossen.
Er sah sich extra langsam um, gerade rechtzeitig, um zu sehen, wie Malvolio der Mächtige davon schritt und sein Kinn hoch genug reckte, dass sein Nacken schmerzen musste. Tiffany sah Chance kritisch an.
„Jetzt hast du ihn aus der Fassung gebracht.“
„Das hoffe ich“, sagte Chance. „Manche Leute sollten man aus Prinzip regelmäßig aus der Fassung bringen. Es ist gut für ihre Seele. Du hast mir nie gesagt, dass er dein Freund war.“
„Er war nur ein Freund“, sagte Tiffany arglos. „Ich habe viele Freunde.“
Chance entschied sich, das Thema zu wechseln, ehe das Gespräch sich in eine Richtung entwickelte, die ihm nicht gefiel. Er griff in sein Wams. „Ich habe dir etwas mitgebracht, Tiff. Aus Haven. Das ist ein mächtiger Stadtstaat im Süden.“
„Oh, wie süß! Ich liebe Geschenke. Was ist es?“
Chance lächelte und holte eine flache, kirschrote Schachtel mit einer rosa Schleife aus seiner Weste. Tiffany schnappte sie sich, gurrte, als sie die Schleife sah, riss sie dann ab, ließ sie fallen und riss die Schachtel heraus. Sie ließ auch die Schachtel ungezwungen auf den Boden fallen, als sie den glühenden, blauen Kristall in einer filigranen Silberfassung sah. Tiffany quietschte auch darüber und drehte den Kristall hin und her, damit er im Licht blinkte. Sie lehnte sich vor und küsste Chance auf die Wange, und er errötete wie ein Kind. Tiffany merkte es nicht. Sie betrachtete wieder den Kristall.
„Oh Allen, er ist großartig! Wie aufmerksam von dir. Dieser Kristall hat sehr positive Schwingungen.“
Dann entfernte sie die feinen Silberdrähte, die den Kristall hielten, und ließ sie fallen, damit sie den unverzierten Kristall vor ihre Augen halten und in seine Tiefen starren konnte. Chance sah auf das Häufchen Silber auf dem Boden und bückte sich, um es aufzuheben.
„Wir sind auf dem Weg zum Hof. Ich kann nicht bleiben. Sehen wir uns später?“
„Wenn du möchtest.“ Tiffany winkte ihm verführerisch zum Abschied, nickte Falk und Fischer kurz zu, hielt dann inne und betrachtete sie nachdenklich. Falk spürte ein ekliges Prickeln im Nacken. Hexen hatten die Sicht, und es hieß, sie könnten die Zukunft und andere Dinge sehen. Hexen wussten oft Dinge, die sie nicht wissen sollten. Tiffany sah von Falk zu Fischer und wieder zurück. Sie runzelte die Stirn. Auf ihrem attraktiven, glatten Gesicht sah das fehl am Platz aus. „Ihr beide seid von wilder Magie berührt“, sagte sie langsam. „Ich sehe, wie sie an euch hängt, wie die Ketten, die euch mit einer furchtbaren Vergangenheit verbinden. Ihr bringt Blut und Wandel. Ihr werft zwei Schatten, vor euch und hinter euch. Ich sehe, wie ihr hinab und hinab geht … zu einem furchtbaren Ort …“ Sie zitterte plötzlich. „Ihr macht mir Angst. Ich sehe den blauen Mond in euren Augen.“
„Das reicht“, sagte Chance. Er fasst sie beim Arm und zog sie von Falk und Fischer weg. „Wir müssen gehen.“
Er sammelte Falk und Fischer ein und führte sie weg. Tiffany sah ihnen mit großen Augen nach. Chance blickte die Silberfassung in seiner Hand an. Die akkurate Handwerkskunst war verdreht und ruiniert, und er steckte sie zurück in sein Wams. „M öglicherweise will sie sie ja später“, sagte er zu niemand Besonderem.
„Das Paarungsverhalten der Menschen“, sagte Chappi angewidert. „Gibt es etwas Peinlicheres?“
Vivian blickte nachdenklich zurück auf die junge Hexe und dann zu Falk und Fischer, aber er wartete ab, bis sie die Halle der Magier verlassen hatten, bevor er das Thema zur Sprache brachte. Er lehnte sich nah zu ihnen, und seine Stimme war leise, als wolle er nicht, dass seine Leute hörten, was er sagte.
„Was sollte das? Was hat sie gemeint?“
„Hol
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