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Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition)

Titel: Unter dem Feuer - Silvanubis #1 (German Edition) Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Kirsten Greco
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Augen. Seine Hand ruhte warm und regungslos auf ihrer bebenden Schulter. Über ihnen ging wieder etwas polternd zu Bruch. Anna fuhr zusammen.
    »Hab keine Angst.« Er sprach die Worte völlig ruhig aus.
    »Ich … ich kann hier nicht bleiben. Alex, ich kann nicht atmen. Hier unten ersticken wir.«
    Er griff nach dem Licht. »Sieh doch, Anna. Feuer … Es brennt, genug Sauerstoff für die Kerze und für uns. Beruhige dich. Es ist genug Luft zum Atmen da.« Er stellte die Kerze neben ihr auf den Boden und sah sie aufmerksam an.
    »Es ist nicht das erste Mal, Alex.« Anna schluckte. Sie hatte ihre Vergangenheit gehütet wie einen wertvollen Schatz. Bislang hatte sie sich auch den anderen nicht anvertraut. Im Gegensatz zu Alexander. Sie senkte den Blick. Wenn sie es jetzt nicht erzählte, würde sie ersticken. Er hob sanft ihr Kinn, erzwang ihren Blick.
    »In der Nacht, als meine Eltern starben.« Der Kloß in ihrem Hals ließ sich einfach nicht runterwürgen. Über ihnen war Stille eingekehrt.
    »Luftangriff?« Er sah ihr fest in die Augen.
    Anna nickte. »Ich habe mich im Keller unter dem Laden versteckt. Allein, ich war ganz allein. Ich … ich war nicht zu Hause, als die Bomben fielen. Meine Eltern … sie sind gestorben. Alex, ich habe Angst.«
    Nun war es heraus. Der Kloß in ihrem Hals löste sich und stille Tränen rannen die Wangen hinunter. Alexander fing sie mit dem Zeigefinger auf und küsste ihre Stirn. Dann rutschte er zur Seite und hub mit der Faust gegen die Lehmwand. Gleichzeitig flog die Luke auf und Erins Gesicht erschien über ihnen. »Sie sind fort.«
    Alexander reichte ihr wortlos seine Hand und zog sie behutsam in die Höhe. Unsicheren Schrittes kletterte sie die schmale Leiter empor und atmete erleichtert auf, als sich die Kellerluke hinter ihnen schloss. Was war da unten gerade geschehen?
    »Setzt euch erst mal.« Erin schnappte sich einen umgefallenen Stuhl und schob ihn in Annas Richtung. »Alles in Ordnung? Du siehst furchtbar aus.«
    Sie fühlte sich furchtbar. Furchtbar durcheinander. Sah Alexander mit Absicht an ihr vorbei? »Schon gut, Erin. Was ist passiert?«
    Edmund warf gerade zwei zerbrochene Stühle durch die geöffnete Tür nach draußen, während Noah mit einem Besen Scherben zusammenfegte. Staub tanzte im Licht der einfallenden Sonnenstrahlen. Es roch nach Rauch. Rußflecken hafteten an Wand und Boden. Noah schob Tisch und Stühle in die Zimmermitte und winkte die anderen zu sich.
    »Lasst gut sein. Den Rest erledige ich später.« Er setzte sich neben Anna, rieb sich durch das rußgeschwärzte Gesicht, stützte die Ellbogen auf die Kante und sah in die Runde. »Gott sei Dank ist niemand ernsthaft verletzt.«
    Anna ließ den Blick über ihre Freunde wandern. Erin wischte sich mit dem Handrücken einen Blutstropfen von der Stirn, auf Edmunds Ärmel glänzte ein braunroter Fleck, Noah hatte eine Schramme auf der Nase und unter Naomis rechtem Auge wurde der Schatten eines Blutergusses sichtbar. Nicht ernsthaft verletzt … Anna seufzte.
    »Zwerge«, erklärte Noah. »Sie müssen unsere Wachen überlistet haben. Vermutlich haben sie die Reihen unter der Erde durchbrochen.« Er schlug sich an die Stirn. »Da hätten wir wirklich selbst drauf kommen müssen. Sie sind schnell und gründlich im Tunnelbau. Schade, dass wir keinen der kleinen Wichte zu fassen gekriegt haben. Das wird ihnen nicht noch einmal gelingen.«
    Anna runzelte die Stirn. »Zwerge? Wirklich?« Sie verdrehte die Augen. »Und der Rauch?«
    »Prunas. Die Zwerge finden sie unter der Erde. Sie sehen recht unscheinbar aus, winzige Felsbrocken. Werden sie geworfen und treffen auf einen Gegenstand oder prallen an eine Wand, explodieren sie, lösen sich auf und werden zu Rauch. Nicht gefährlich, aber recht nützlich.« Er sah von Anna zu Alexander. »Ich nehme an, sie wussten, dass sie euch hier finden. Kyra wird sie geschickt haben. Diese kleinen Teufel. Ich möchte wirklich wissen, was die Magierin ihnen verspricht, damit sie ihr immerzu helfen.«
    »Die Zwerge … Kann Kyra euch so entwischen?«, fragte Alexander, bemüht, Annas Blick auszuweichen.
    »Genauso ist es«, bestätigte Edmund. »Sie verstecken Kyra in behelfsmäßig ausgehobenen Höhlen. Als Meister der Tarnung verbergen sie ihre Höhlen hinter Ästen und Farnen. Die Eingänge verschmelzen geradezu mit der Umgebung. Nur mit ganz viel Glück kann man ihre Höhlen finden.«
    Anna spähte durch die geöffnete Tür. »Sind sie euch entkommen?«
    Edmund

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