Unter dem Schutz des Highlanders
gebe. Ich bin vielleicht nicht fähig, aus diesem Bett zu klettern, um dich wegreiten zu sehen. Und wenn ich morgen aufwache, möchte ich, dass ich eine derart schöne Liebesnacht erlebt habe, dass mein erster Gedanke der süßen Erinnerung an diese Leidenschaft gilt. Kannst du das für mich tun, Eric?«
»Oh ja, ich denke, das kann ich«, antwortete er, als er sie auf den Rücken drückte und sie küsste.
20
»Wo ist deine Frau?«
Eric grinste Maldie und Balfour an, danach Nigel, der sich vor den Toren der Burg zu ihnen gesellte. Er konnte ihren Gesichtern ablesen, dass sie befürchteten, Bethia würde damit ihre Missbilligung ausdrücken. Sie hatten sich alle zusammen über ihre Gefühle unterhalten und zeigten Verständnis für sie, aber Eric verstand auch die Auffassung seiner Familie, nach der sie sich wenigstens bemühen sollte, den Anschein zu erregen, als würde sie voll und ganz hinter ihm stehen. Ihm wäre das ebenfalls lieber gewesen und er hätte sich gefreut, wenn sie ihm ihre volle, aus dem Herzen kommende Zustimmung gegeben hätte, er empfand jedoch auch ein gewisses Vergnügen dabei, seiner Familie ganz genau zu erzählen, warum Bethia nicht anwesend war.
»Gisèle ist auch nicht da«, betonte Eric, da er nicht widerstehen konnte, sie ein wenig zu reizen.
»Gisèle ist hochschwanger«, sagte Nigel. »Sie schläft noch. Ich bin nicht geneigt, eine Stunde oder länger zu bleiben, bis ich sie wach bekommen habe.« Nigel lächelte leicht, als Maldie lachte und seine Brüder grinsten.
»Nun ja, meine kleine Frau schläft ebenfalls noch. Tja, und ich denke, es bedürfte einer Armee, um sie aufzuwecken.«
»Bekommt sie auch ein Kind?«
»Nicht, dass ich wüsste. Nein, ich fürchte, ihre Erschöpfung geht auf meine pflichtbewusste Erfüllung ihrer Forderungen zurück.«
Balfour verdrehte die Augen. »Du hast also von deiner Dame auf die gleiche Weise Abschied genommen wie so viele andere bei ihrer. Das ist kein Grund zum Prahlen.« Balfour bedachte seine ausgesprochen munter wirkende Frau mit einem spöttischen Stirnrunzeln. »Du siehst sehr wach aus«, brummte er. »Widerstehst du meiner Vitalität?«
»Ich vermute, sie hat dich nicht darum gebeten, sie bis zur Betäubung zu lieben.« Eric nickte angesichts ihrer verblüfften Gesichter. »Ja, das ist kein Scherz. Sie bat mich ausdrücklich darum, sie zu lieben, bis sie in einen Zustand blinder Erschöpfung gerate. Ich, der ich ein liebenswürdiger, pflichtbewusster Ehemann bin« – er überging das Murren seiner Brüder, das grobe Bemerkungen über kleine Jungen, die noch an ihrer eigenen Eitelkeit ersticken würden, enthielt –, »ich gab nach. Und tatsächlich, sobald sie ihrer Erschöpfung unterlag, sagte sie, dass ich meine Sache gut gemacht hätte und sie so todmüde sei, dass sie vermutlich nicht einmal fähig wäre, ein Augenlid zu heben, bis die Schlacht längst vorbei und gewonnen ist.«
»Dann lass uns mal beten, das du deine Sache nicht so gut gemacht hast, dass du keine Kraft mehr hast, um dein Schwert gegen Sir Graham zu führen«, sagte Nigel, während er Eric auf die Pferde zuschubste, die Bowen und ein Stalljunge für sie bereithielten. »Vielleicht können wir Beaton fragen, ob er sich noch zurückhält, bis du ein kleines Schläfchen gemacht hast.«
Maldie lenkte sie von ihrem Geplänkel ab, indem sie jedem von ihnen einen Kuss auf die Wange gab und ihnen viel Glück wünschte. Einen Augenblick später ritten sie durch die Tore von Donncoill. Angesichts des Farbenspiels der Morgendämmerung mit seinen weichen warmen Tönen fiel es schwer hinzunehmen, dass sie binnen weniger Stunden mitten in einer Schlacht stehen, dem Tod begegnen und ihn anderen zufügen würden. Eric verspürte eine seltsame Mischung aus Heiterkeit und Traurigkeit. Ihm war klar, dass Ersteres jene befremdliche, gespannte Aufregung war, die alle Krieger empfanden, die in einen gerechten Kampf zogen. Ein Teil von Letzterem dagegen war zweifelsohne auf Bethias anhaltende Missbilligung zurückzuführen.
Während er ritt, versuchte er, seine Verletzung über ihre Weigerung, sein Tun anzuerkennen, zu verdrängen. Ein paar Mal hatte er sich dadurch sogar veranlasst gefühlt, die Gründe für sein Handeln in Frage zu stellen. Doch so sehr er auch sein Gewissen erforschte, er fand in sich keine Spur von Habgier. Eric glaubte auch nicht, dass Bethia welche sah. Dubhlinn gehörte ihm. Er konnte die Herrschaft zu jenem Wohlstand zurückführen, den sie besessen hatte,
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