Unter dem Schutz des Highlanders
bevor zu viele korrupte Lairds sie ausbluteten. Eric fand, dass Bethia auch dem zustimmen würde.
Dennoch verriet sie mit keinem Zeichen ihre Unterstützung. In seinen Augen ergab das alles keinen Sinn. Wieso nur bedrückte, ja verletzte ihn das alles so sehr? Er war im Recht. Das sollte ausreichen, um ihn zufrieden zu stellen, egal, welcher Grille seine Frau anhing.
»Für einen Mann, der eine lange Nacht damit verbracht hat, seine Frau pflichtgetreu bis zu einem Zustand blinder Betäubung zu lieben, siehst du ziemlich finster drein«, bemerkte Balfour gedehnt, als er zu Eric aufschloss.
»Vielleicht ruft sich dieser Mann nur ins Gedächtnis, dass es nicht seine wundersamen Fähigkeiten als Liebhaber waren, die seine Frau in den Schlaf wiegten«, gab Nigel zu bedenken, der Eric nun ebenfalls flankierte, »sondern der Schlag auf den Kopf, den sie erhielt, als sie, während er sie so energisch zufrieden stellte, gegen das Kopfbrett schlug.« Er grinste, als Balfour lachte.
»Wie geistreich.« Eric seufzte und schüttelte den Kopf. »Ich fürchte, ich hab mir gerade selbst ein bisschen leidgetan, weil ich es nicht schaffte, Bethias Achtung zu erringen.«
»Was bringt dich denn dazu zu glauben, dass sie dich nicht achtet?«, wollte Balfour wissen.
»Sie unterstützt mich in dieser Sache noch immer nicht.«
»Verurteilt sie dich in Wort oder Tat dafür?«
»Na ja, eigentlich nicht, aber …«, begann Eric. »Mir ist nicht aufgefallen, dass sie dich so ansieht oder dich so behandelt, als besitze sie keine Achtung für dich. Dir, Nigel?«
»Nein.« Nigel schenkte Eric ein halbes Lächeln. »Du hättest vielleicht vergangene Nacht versuchen sollen, erst einmal ein bisschen mit dem Mädchen zu sprechen.«
Eric schnitt eine Grimasse. »Ja, und das hatte ich auch vor, aber als sie mich bat, sie bis zur Betäubung zu lieben, damit sie nicht mehr an den heutigen Tag denken muss, ließ ich mich ablenken.« Er grinste flüchtig, während seine Brüder lachten, dann seufzte er und schüttelte den Kopf. »Um ehrlich zu sein, wollte ich es so. Ein Teil von mir, wollte die Wahrheit über ihre Gefühle erfahren, aber ein noch größerer Teil wollte sie nicht hören.«
»Ich finde, du machst dir über all das viel zu viele Gedanken«, warf Balfour ein. »Nur weil sie etwas gegen diesen Kampf hat, heißt das noch lange nicht, dass sie keine Achtung für dich empfindet oder deine Gründe in Frage stellt. Maldie sagt, Bethia behauptet eisern, dass du weder dem Mistkerl William noch in irgendeiner Weise Sir Graham ähnlich bist. Und wie kommst du überhaupt auf die Idee, dass sie alles, was du tust, unterstützen oder mit allem, was du sagst, einverstanden sein soll, nur weil sie dich geheiratet hat?«
»Um das geht es nicht. Das habe ich nie erwartet. Ich würde es mir auch gar nicht wünschen. Es ist nur so, dass ich mein halbes Leben lang schwer für das hier gearbeitet habe. Jeder Brief, der geschrieben wurde, jede Bittschrift, die losgeschickt wurde, jeder Besuch am königlichen Hof war in dem Gedanken erfolgt, dass dieser Tag einmal kommen würde. Ich bin erwachsen geworden, während ich um mein Geburtsrecht gefochten habe. Es gehört alles dazu, um anerkannt zu werden. Ja, und ich habe versucht, es mit friedlichen Mitteln zu erreichen. Ich glaube, ich wollte, dass Bethia all das versteht und mir auf dem Höhepunkt von dreizehn Jahren Arbeit eine Gefährtin ist.«
»Vielleicht wird sie das sein, wenn sie sichergehen kann, dass du am Ende dieses Kampfes nicht verwundet oder tot bist. Das gilt auch für die anderen, um die sie sich Sorgen macht.«
»Entspann dich«, sagte Nigel. »Konzentriere dich darauf, Sir Graham so sauber und so schnell wie möglich zu besiegen. Verschieb deine Bedenken in Bezug auf Bethias Gefühle auf einen späteren Zeitpunkt. Sie wird noch immer auf Donncoill weilen. Das Mädchen mochte nicht das Bedürfnis haben, dich gehen und kämpfen zu sehen, aber ich weiß, dass sie ganz bestimmt will, dass du zu ihr zurückkommst, und dass sie auf dich warten wird – und zwar mit offenen Armen. Sir Graham dagegen wartet auf dich mit einem Schwert und Pfeilen.«
Eric starrte auf die Männer, die die Brustwehren des stark verbarrikadierten Dubhlinn säumten, und stieß einen Fluch aus. Während des gesamten Ritts zu dessen Toren hatte er die kleine Hoffnung in sich genährt, Sir Graham könnte doch noch friedlich aufgeben. In seiner letzten Botschaft, sie war vor drei Tagen abgegangen, hatte er diesem Mann
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