Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung
gerichtet. Sein Kiefer war angespannt, und seine Hände umklammerten fest das Lenkrad.
Das Auto war erfüllt von seinem verlockenden Duft, und ich stellte erstaunt fest, wie mir das Wasser im Mund zusammenlief. Wir waren noch nie auf so engem Raum zusammen gewesen, und es schien keine gute Idee zu sein.
Obwohl ich ihm bereits so nahe war, zog mich mein Herz zu ihm, und ich musste meine Hände fest ineinander verschränken, um sie nicht nach ihm auszustrecken und seine makellose Haut zu streicheln.
» Ich bin gerade zurückgekommen«, sagte Peter schließlich.
Die Stille war schier unerträglich, doch mir fiel nichts ein, was ich hätte sagen können. Mein Kopf war wie benebelt. Ich spürte ein wildes, heißes Verlangen nach ihm, das sich anfühlte wie ein Adrenalinstoß, nur viel berauschender, sodass ich fürchtete, mich vollkommen im Delirium zu befinden, bis wir ihr Haus erreicht haben würden.
» Wir müssen reden«, flüsterte Peter heiser und ließ seinen eindringlichen Blick einen Moment auf mir ruhen.
» Ich weiß.«
Ich hatte mir schon oft ausgemalt, mich mit ihm auszusprechen. Allerdings waren diese fiktiven Gespräche, seit ich Jack geküsst hatte, anders verlaufen. Anstatt ihn davon zu überzeugen, mit mir zusammen zu sein, hatte ich ihn abgewiesen.
Doch nun, da ich neben ihm saß, erfüllt von Verlangen nach ihm, konnte ich mir nichts anderes mehr vorstellen, als mit ihm zusammen zu sein. Mein ganzer Körper sagte mir, dass ich für ihn geschaffen war, egal, was mein Herz mir sagte, wenn ich nicht in seiner Nähe war.
Trotz seiner Ankündigung, mit mir sprechen zu wollen, schwieg er für den Rest der Fahrt.
Ich konnte meine Augen nicht von ihm abwenden und bemerkte kaum, wie wenig Aufmerksamkeit er mir zukommen ließ. Die Tage, in denen er fort gewesen war, hatten mich vergessen lassen, wie atemberaubend er war.
Als wir das Haus erreicht hatten, mischte sich in die überwältigende Leidenschaft für Peter, die leise Angst davor, wie Jack reagieren würde. Ich war deshalb froh, dass wir ihm nicht begegneten, als wir eintraten. Ich vermutete, dass er sich in einem anderen Teil des Hauses aufhielt, doch auch wenn er, vor Anspannung zitternd, ganz in der Nähe gewesen wäre, hätte ich es nicht wahrgenommen, da Peter alles andere überstrahlte.
Mae und Ezra waren im Wohnzimmer, und ich spürte ganz am Rande die prüfenden Blicke, mit denen sie uns musterten, als wir die Treppe hinaufgingen. Peter hatte immer noch nichts zu mir gesagt, doch ich folgte ihm, als zöge er mich an einer Leine hinter sich her.
» Ich weiß nicht, was sie dir erzählt haben, während ich weg war«, sagte er schließlich, als wir in seinem Zimmer angekommen waren. Ich hatte auf der Bettkante Platz genommen, während er auf der anderen Seite des Zimmers stand, die Arme eng vor seiner Brust verschränkt und den Blick bewusst von mir abgewandt. » Aber das kann nicht funktionieren.«
» Was?«
Ich spielte die Ahnungslose, obwohl bereits eine schreckliche Verzweiflung in mir aufstieg, die völlig übertrieben zu sein schien, schließlich hatte ich die letzten Tage ohne ihn auch überstanden. Ich hatte zwar einen kontinuierlichen dumpfen Schmerz verspürt, doch nichts, womit ich nicht hätte leben können.
Doch wenn ich bei ihm war, war der bloße Gedanke daran, von ihm getrennt zu sein, unerträglich.
» Es ist nicht mehr so, wie es vorher war«, erklärte er leise. » Es ist nicht richtig, dass ich auf diese Weise für dich empfinde. Mein Körper beharrt darauf, dass du für mich bestimmt bist, aber der Rest von mir …« Er schüttelte den Kopf. » Ich glaube, ich sollte nicht mehr in deiner Nähe sein.«
» Willst du mich etwa aus dem Haus verbannen?« Gerade hatte ich einen Weg gefunden, mich mit allem, was geschah, zu arrangieren, und nun wollte er alles wieder zunichtemachen?
» Das ist eine unmögliche Situation.« Er sah mich an, und seine Augen verrieten seine Traurigkeit und sein Verlangen nach mir. » Ich kann nicht mit dir zusammen sein, und Jack kann es auch nicht. Er hat versucht, seine Gefühle vor mir zu verbergen, aber ich weiß, was er für dich empfindet. Keiner von uns beiden kann mit dir zusammen sein, deine Anwesenheit wäre deshalb die reinste Folter.«
» Das ist nicht fair!« Ich sprang auf. Tränen rannen über meine Wangen. Die Endgültigkeit in seiner Stimme erschütterte mich. » Denken sie alle so? Das kann nicht sein! Ezra …«
» Sie unterstützen meine Entscheidung«, unterbrach
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