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Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Titel: Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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-Zentrale?
    Außerdem wäre das ein ziemlich dummer Test. Wozu sollte ein Liebestrank denn nützen? Und gab es wirklich noch Menschen, die solche Tränke zubereiteten?
    Milo verbrachte den ganzen Tag vor dem Computer und sprach kaum ein Wort mit mir. Ich wusste nicht, ob er böse auf mich war, weil ich ihn am Abend zuvor versetzt hatte, oder ob er wegen seiner sexuellen Neigung einfach mit sich selbst haderte.
    Wie auch immer, ich ließ ihm jedenfalls seine Ruhe und verkrümelte mich nach dem Essen sofort wieder in mein Zimmer. Als ich mich wieder ins Bett legte, wunderte ich mich, dass sich Jack den ganzen Tag über nicht bei mir gemeldet hatte.
    Es war mein letzter Ferientag, also beschloss ich, das Beste daraus zu machen und noch mal richtig viel Schlaf zu kriegen. Ich wusste, dass es mir dadurch nur noch schwerer fallen würde, wieder zu einer vernünftigen Zeit ins Bett zu gehen und am nächsten Morgen früh aufzustehen, um in die Schule zu gehen. Aber das war mir egal.
    Als ich schließlich aus den Federn kroch, ging ich unter die Dusche und machte mich fertig. Weil ich immer noch das Gefühl hatte, Milo aus dem Weg gehen zu müssen, schrieb ich Jack eine SMS .
    Was hast du heute vor? Ich saß in meinem Zimmer auf dem Boden und lackierte meine Zehennägel mit dunkelblauem Nagellack.
    Bin gerade aufgewacht, schrieb er sofort zurück.
    Sorry. Hab ich dich geweckt? Es war schon nach sechs Uhr abends, aber soweit ich das nach der kurzen Zeit, die ich Jack kannte, beurteilen konnte, ging er nie vor Sonnenaufgang ins Bett.
    Könnte man so sagen. Ist aber ok. Muss sowieso aufstehen.
    Hast du denn Lust, was zu unternehmen? Ich strampelte mit den Füßen durch die Luft, um meine frisch lackierten Nägel zu trocknen, und starrte dabei gespannt auf mein Handy.
    Ja. Wann?
    So früh wie möglich. Ich habe morgen Schule.
    Wie albern! :( Ok. Lass mich kurz unter die Dusche. Ich hol dich in einer Stunde ab, ok? Jacks Antwort brachte mich zum Schmunzeln. Die Tatsache, dass ich zur Schule ging, würde seine Gewohnheiten ganz schön auf den Kopf stellen. Und das gab mir ein klein wenig das Gefühl, etwas Besonderes für ihn zu sein.
    Einverstanden. Bis dann.
    Als der Nagellack trocken war, machte ich mich fertig zum Ausgehen und schlüpfte in meine Ballerinas. Die machten zwar die ganze Lackiererei überflüssig, aber für offene Schuhe war es einfach noch zu kühl.
    Als ich ins Wohnzimmer kam, saß Milo vor dem Computer. Weil ich nur ein T-Shirt und eine Jeans trug, streifte ich mir noch mein Kapuzenshirt von Famous Stars and Straps mit dem weißen Reißverschluss über. Selbst damit würde ich mir draußen wahrscheinlich noch den Hintern abfrieren. Doch das schien mir das kleinere Übel zu sein, denn meine Jacken fand ich alle grässlich.
    » Gehst du aus?« Milo schaute nicht vom Computerbildschirm auf, und sein Tonfall war zu ausdruckslos, um daran seine Stimmung zu erkennen.
    » Yep«, sagte ich nickend.
    Mir gefiel die spärliche Kommunikation zwischen uns ganz und gar nicht, aber ich wusste nicht, was ich dagegen tun konnte. » Mit Jack. Ich bleib nicht so lange weg. Wegen der Schule morgen.«
    » Wie du willst«, sagte Milo unverbindlich und ohne jede Spur von Missfallen oder gar einer Moralpredigt. Ich seufzte.
    » Okay. Schätze mal, wir sehen uns später.« Ich ging in Richtung Tür, doch weil er nicht antwortete, blieb ich stehen und wartete auf eine Reaktion. Er murmelte schließlich etwas, das sich nur sehr vage nach » Tschüss« anhörte, aber ich vermutete, mehr konnte ich momentan nicht erwarten, und verließ die Wohnung.
    Jack war wieder mit dem Jetta gekommen, und ich fragte mich, nach welchen Kriterien er sich wohl für das eine oder das andere Auto entschied. Zusammen mit Kanye West sang er fröhlich Stronger und schien mich kaum zu bemerken, als ich ins Auto stieg. Wir blieben vor dem Haus stehen, bis das Lied zu Ende war, dann drehte er das Radio leiser und grinste mich an.
    » Ich dachte, wir könnten heute Abend mal einen Spaziergang machen«, sagte Jack strahlend.
    » Okay. Wo?« Es war eine ziemlich kühle Nacht, aber es würde schon gehen. Anstatt seiner üblichen Kombination von Shorts und T-Shirt, die für März absolut unpassend schien, trug er heute ein Kapuzenshirt und lange Hosen.
    » Im Loring Park«, antwortete er und fuhr los.
    Obwohl der Park nur etwa einen Kilometer von unserem Haus entfernt war, mussten wir das Auto nehmen, denn er befand sich auf der anderen Seite des Highway I-94, der

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