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Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Titel: Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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lief ihm nach und fragte mich, was ich so Schlimmes getan hatte. Ich wollte nach seinem Arm greifen, doch er zog ihn weg, bevor ich ihn nur berühren konnte.
    » Ich bringe dich jetzt nach Hause.« Wir hatten das Auto erreicht, und er wartete darauf, dass ich einstieg. Ich rührte mich jedoch nicht vom Fleck.
    » Nein!«, beharrte ich. » Warum?«
    » Warum?« Sein trockenes Lachen ließ mich erschaudern. Dann kam er mit eiskaltem Blick auf mich zu und sagte mit einer Stimme, die viel schroffer klang, als ich es je von ihm erwartet hätte: » Ich habe einen Hund getötet – um dein Leben zu retten – und du schaust mich an, als sei ich ein Monster!«
    Er rieb sich die Schläfe, und ich sah Blut an seiner Hand. Wie hatte ich nur vergessen können, dass der Hund ihn gebissen hatte.
    » Jack, ich weiß, dass du kein Monster bist«, erklärte ich sanft. » Ich ertrage es nur nicht, wenn jemand stirbt.«
    » Niemand tut das, Alice«, antwortete Jack kühl. Er biss sich auf die Lippen und schüttelte den Kopf, dann murmelte er: » Das verdammte Vieh hatte wahrscheinlich Tollwut und wäre sowieso gestorben.«
    » Ich weiß.« Ich schluckte. » Ich weiß nicht, womit ich dich so wütend gemacht habe, aber es tut mir leid. Ich wollte dich nicht verletzen. Und ich fände es nicht fair, wenn du unsere Freundschaft aufgeben würdest, nur weil ich wegen eines Hundes geweint habe.«
    » Es ist nicht, weil du geweint hast«, sagte er in etwas milderem Ton, vermied jedoch meinen Blick. » Es war die Art, wie du mich angesehen hast.«
    » Es tut mir leid!«, wiederholte ich. » Ich war unter Schock! Alles kam so plötzlich, der Hund ist auf uns zugerannt und hat dich angefallen und dann … ich weiß auch nicht. Es tut mir leid. Es war nur, weil es ein Hund war. Erinnerst du dich, als du die Männer in der Tiefgarage verprügelt hast? Da hab ich nicht geweint!«
    » Nein, das hast du nicht«, stimmte Jack mir zu und schien ein wenig beschwichtigt. Ich trat einen Schritt näher und schaute auf den zerfetzten Ärmel seines Sweatshirts und das Blut an seiner Hand.
    » Wir sollten ins Krankenhaus fahren«, sagte ich.
    » Warum?« Jack sah mich erschrocken an. » Hat er dich erwischt? Ich dachte, ich hätte ihn abgeblockt …«
    » Nein, mit mir ist alles in Ordnung«, unterbrach ich ihn, und er atmete auf. » Ich meinte wegen dir. Der Hund hat dich gebissen.«
    » Nein, das ist okay«, winkte er ab und ging zum Auto, als wolle er so meinem neugierigen Blick entkommen. » Das ist nicht so schlimm.«
    » Doch, das ist es.« Ich ging näher zu ihm. » Dein Pulli ist total zerrissen und du blutest. Außerdem hast du selbst gesagt, dass der Hund wahrscheinlich Tollwut hatte. Also brauchst du eine Impfung.«
    » Ich gehe morgen. Es ist nicht weiter schlimm.« Jack war so weit zurückgewichen, dass er nun mit dem Rücken gegen die Autotür stand. Er versuchte, mir seinen Arm zu entziehen, doch das ließ ich nicht zu.
    » Jack!«, sagte ich streng, und er antwortete mit einem ärgerlichen Seufzer.
    » Es ist wirklich nicht schlimm«, beharrte er, ließ mich aber seinen Arm untersuchen.
    Das Sweatshirt und seine Hand waren voller Blut, was mich daran zweifeln ließ, dass es nicht so schlimm sein sollte. Vorsichtig schob ich seinen Ärmel nach oben und schnappte überrascht nach Luft.
    Die Reißzähne des Hundes hatten drei kleine Löcher in seinem Arm hinterlassen. Das war alles. Die Löcher waren leicht gerötet und geschwollen, aber sie waren kleiner als der Durchmesser eines Stifts und bluteten nicht einmal.
    Die Blutspuren an seinem Arm schienen von dort zu kommen, wo die Bissspuren waren. Ein blutüberströmter Arm, aber fast keine Wunden.
    » Ich hab dir ja gesagt, es ist nicht so schlimm.« Jack riss seinen Arm los und zog den Ärmel herunter.
    » Wie?« Ich starrte zu ihm auf.
    » Ich blute leicht. Ich habe sehr dünnes Blut«, erklärte Jack, und aus irgendeinem Grund brachte ihn seine Antwort zum Schmunzeln.
    » Nein, das ist unmöglich.« Ich schüttelte den Kopf. » Ich habe deinen Knochen knacken hören, als dich der Hund gebissen hat. Es ist unmöglich, dass er sich bis zu deinen Knochen durchgebissen und dabei nur so oberflächliche Wunden hinterlassen hat.«
    » Alles ist so schnell passiert. Du musst dich verhört haben«, versuchte er, diese Ungereimtheit zu erklären.
    » Ich weiß genau, was ich gehört habe!«, sagte ich überzeugter, als ich es tatsächlich war. » Du müsstest schlimme Bisswunden haben und vielleicht

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