Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Titel: Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
Vom Netzwerk:
war wohl wahr. Er hatte nicht auf alles eine Antwort, aber wenn er etwas wusste, dann stimmte das auch. Gerade als ich ihn fragen wollte, was es mit seinem sechsten Sinn eigentlich auf sich hatte, blieb er plötzlich stehen und starrte geradeaus.
    » Pass auf!«
    » Worauf soll ich aufpassen?« Ich versuchte, ruhig zu klingen, doch seine Nervosität versetzte mich in Panik.
    Er stellte sich schützend vor mich, und ich spähte an ihm vorbei in die Dunkelheit, um zu sehen, was ihn so erschreckte.

Kapitel 6
    Zuerst dachte ich, es sei ein Grizzlybär, der auf uns zuraste, doch als er den Lichtschein einer Laterne passierte, sah ich, dass es sich um einen großen braunen Hund handelte.
    » Das ist nur ein Hund«, sagte ich in der Hoffnung, ihn damit zu beruhigen.
    » Das sehe ich selbst.« Er schien unentschlossen, ob er lieber weglaufen oder stehen bleiben sollte, doch der Hund kam so schnell auf uns zu, dass sich diese Entscheidung erübrigte. » Scheiße!«
    Der Hund fletschte die Zähne, ohne dabei langsamer zu werden. Sabber hing in Fäden von seinem Maul, und in seinem Blick lag etwas so Aggressives, wie ich es noch nie an einem Tier gesehen hatte.
    Ohne dass wir ihn provoziert hätten, warf sich der Hund auf Jack, der einen Arm nach hinten streckte, um mich vor dem Hund zu schützen und den anderen Arm nach vorne hielt, um den Angriff abzuwehren. Der Hund packte danach, und ein Knirschen ließ mir das Blut in den Adern gefrieren. Ich schrie auf. Mit einer flinken Bewegung, streckte Jack seine Hand aus und packte den Hund am Nacken.
    » Geh zum Auto!«, schrie Jack.
    Er hielt den Hund am Boden, indem er sich auf seinen Rücken kniete und mit den Händen seinen Nacken umklammerte. Blut strömte Jacks Arm hinunter, und der Hund schnappte und knurrte feindselig.
    Ich stand wie angewurzelt da und starrte auf Jack und den Hund.
    » Alice! Geh zum Auto!«
    » Warum?« Mir war übel vor Angst, aber ich wollte Jack nicht alleine lassen. Ich wusste, wenn ich das tat, würde etwas Schlimmes passieren, obgleich ich nicht genau wusste, was.
    » Alice! Tu es einfach!«, schrie Jack.
    Ich rannte zum Auto zurück und war dank des Adrenalins in meinem Blut viel schneller als sonst.
    Noch bevor ich das Auto erreicht hatte, hörte ich den Hund aufjaulen, und mir wurde flau im Magen. Mein Herz schlug mir bis in den Hals, und ich hatte das Gefühl, ich müsse mich übergeben.
    Beim Auto angekommen, musste ich gegen den Instinkt ankämpfen, einfach weiterzulaufen. Keuchend brach ich auf dem Gehsteig zusammen.
    Als ich Jack kommen sah, stand ich auf und stürzte auf ihn zu, hielt dann jedoch abrupt inne.
    Ich wollte ihm in die Arme fallen, doch ich wusste auch, was er getan hatte, und war davon zutiefst erschreckt. Mir liefen die Tränen nur so über die Wangen, doch das kümmerte mich nicht.
    » Jack, was hast du getan?« Ich fuhr mir über die Augen. » Was hast du mit dem Hund gemacht?«
    » Alice …« Er schloss die Augen, als könne er es nicht ertragen, mich so zu sehen. » Ich hatte keine Wahl. Du hast ihn gesehen. Er hätte jemanden umbringen können! Was wäre gewesen, wenn du alleine hier gewesen wärst oder mit Milo?«
    Alles, was er sagte, stimmte. Der Hund hatte krank ausgesehen, wahrscheinlich Tollwut. Und ich wusste, schon bevor ich zum Auto lief, dass Jack ihn töten würde. Doch das änderte nichts. Ich brach immer in Tränen aus, wenn einem Tier etwas angetan wurde, umso mehr, wenn ich daran in gewisser Weise beteiligt war. Er hatte den Hund getötet, um mich zu schützen.
    » Das ist mir egal!« Ich wünschte mir, ich könnte aufhören zu weinen, weinte jedoch nur noch heftiger.
    Ich wusste, es war nicht fair, auf Jack wütend zu sein. Schließlich hatte er mir das Leben gerettet. Aber ich konnte einfach nichts dagegen tun. Er machte eine unbeholfene Bewegung, als wolle er mich in den Arm nehmen, zögerte dann aber, weil er wusste, ich würde ihn wegstoßen.
    » Alice.« Jack holte tief Luft, wandte sich dann mit einem gequälten Blick von mir ab und trat einen Schritt zurück. » Alles ist so viel komplizierter geworden.«
    » Wovon redest du?«
    Ich spürte, dass sich etwas verändert hatte, und mich überkam eine völlig neue Angst. So traurig ich wegen des Hundes auch war – ich hasste Jack nicht und war ihm eigentlich auch nicht wirklich böse.
    » Das hier!« Jack schüttelte den Kopf und lief an mir vorbei. » Alles! Das ist alles so bescheuert. Ich bin so bescheuert.«
    » Wovon zum Teufel redest du?« Ich

Weitere Kostenlose Bücher