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Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Titel: Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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den Park in zwei Hälften teilte. Früher war er mit dem Skulpturengarten von Minneapolis verbunden, in dem es unter anderem die Spoonbridge and Cherry gab, die Skulptur eines riesigen Löffels, auf dem eine Kirsche lag.
    Wir hingegen gingen in den eigentlichen Loring Park, in dem es zwar keine Skulpturen gab, dafür aber viele Wege und Bäume.
    Als er geparkt hatte, stieg ich aus und bewunderte die hellen Sterne über uns. Normalerweise waren sie wegen den Lichtern der Stadt kaum zu erkennen, doch die kalte Frühlingsluft schien sie heller strahlen zu lassen.
    Ich hielt nach dem Orion Ausschau, der einzigen Sternenkonstellation, die ich kannte, aber Jack war bereits losgelaufen, also verschob ich das Sternsuchen auf später und folgte ihm.
    » Dann hast du morgen also wirklich Schule?«, fragte Jack mürrisch, als ich ihn eingeholt hatte. Die Hände in die Taschen gesteckt, starrte er beim Gehen auf seine Chucks hinunter, während ich die Parklandschaft und die Sterne bewunderte.
    » Ja«, sagte ich und machte ein missmutiges Gesicht.
    Ich hatte ein Referat über den Krieg von 1812 auf, das ich noch nicht einmal angefangen hatte. Tatsächlich war das Einzige, was ich über diesen Krieg wusste, die Tatsache, dass er 1812 stattgefunden hatte.
    » Um wie viel Uhr musst du zu Hause sein?« Jack kickte mit dem Fuß einen Stein weg und erinnerte mich an einen kleinen Jungen, der früher ins Bett geschickt wird, weil er nicht artig gewesen ist.
    » Ich weiß nicht. Vor Mitternacht, schätze ich.« Das war nicht viel früher als sonst, aber Jack stöhnte und brummte etwas Unverständliches. » Was?«
    » Nichts«, murmelte er, den Blick noch immer auf den Boden gerichtet.
    » Hattest du heute Abend denn etwas Größeres vor?«, fragte ich, um herauszufinden, warum er plötzlich so niedergeschlagen war.
    Schließlich war ich diejenige, die morgen früh um sieben aufstehen musste, und nicht er.
    » Nein. Ich mag es nur nicht, wenn die Dinge begrenzt sind.« Er seufzte erneut und schaute zum Himmel hinauf.
    » Na, das ist ja mal schräg«, sagte ich. Milo hatte eine Phobie vor nassem Sand, und Jane hasste das Wort Kumquat, das sich selbst für sie zu pervers anhörte. Aber alles zu hassen, was ein bestimmtes Ende hatte, war wirklich seltsam. » Alles hat irgendwann ein Ende.«
    » Ich weiß. Ich meine, wir hängen auch nicht für immer miteinander herum. Es ist nur …« Er schüttelte den Kopf und starrte auf die Basilika von St. Mary. Über den Bäumen konnten wir die Spitze der großen, prachtvollen Basilika in den Himmel aufragen sehen. » Hier wollte Mae heiraten.«
    » Was?«, fragte ich, verwirrt von seinem abrupten Themawechsel.
    » Die Frau meines Bruders.« Er nickte zu der Kirche hinüber. » Aber Ezra wollte nicht.«
    » Warum nicht?« Es war ein beeindruckendes Gebäude, und ich konnte den Wunsch gut verstehen, dort zu heiraten. Ich persönlich hatte diesen Wunsch zwar nicht, aber ich war mir ja noch nicht einmal sicher, ob ich überhaupt heiraten wollte.
    » Sie sind nicht katholisch.« Jack zögerte, unsicher, ob er mir mehr darüber erzählen sollte, fuhr dann aber fort: » Und es schien einfach nicht richtig. Es war Maes zweite Heirat. Also haben sie sich einen anderen Ort gesucht, und das war auf jeden Fall besser so.«
    » Wie lange sind sie schon verheiratet?«
    » Das weiß ich nicht genau.« Er zuckte mit den Schultern.
    Mir wurde kalt und ich zog mein Kapuzenshirt enger um den Körper. Jack schaute zu mir herüber. Ihn schien die Kälte nicht zu stören. Tatsächlich schien ihn nichts wirklich zu stören, mit Ausnahme meiner Zubettgehzeit.
    » Willst du mein Sweatshirt?«, fragte er und zog auch schon seinen Arm aus dem Ärmel, doch ich hob abwehrend die Hand.
    » Nein, nein, lass mal.« Wenn er sich heute ausnahmsweise einmal etwas Wärmeres angezogen hatte, würde ich es ihm bestimmt nicht wegnehmen, nur weil ich meine eigenen Jacken hässlich fand.
    » Bist du sicher?«
    » Ganz sicher«, beharrte ich, zog meine Kapuze über den Kopf und lächelte ihn an. » Siehst du? Perfekt.«
    » Wenn du meinst.« Jack schlüpfte wieder in den Ärmel und rückte das Sweatshirt zurecht. » Sag es mir, wenn du deine Meinung änderst.«
    » Das werde ich nicht.«
    » Ich weiß«, sagte Jack ein wenig ärgerlich. » Du änderst nie deine Meinung.«
    » Wie kannst du dir da so sicher sein?«, spottete ich. » Du kennst mich doch noch gar nicht lange.«
    » Bestimmte Dinge weiß ich einfach«, sagte er schlicht.
    Das

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