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Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Titel: Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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schlechteste Schwester der Welt zu sein, trat ich ins Freie, gerade rechtzeitig, um Jack vorfahren zu sehen. Ich trottete zu dem roten Lamborghini hinüber und ließ mich in den Sitz fallen.
    Aus den Lautsprechern dröhnten die Ramones. Jack drehte sie leiser und schaute mich mit einem verschmitzten Grinsen an. Obwohl meine miese Stimmung offensichtlich war, schien er sie nicht zur Kenntnis zu nehmen, sodass sich sofort auch meine Laune besserte.
    » Was?«, fragte ich. Er biss sich auf die Lippen, als könne er sich nicht entscheiden, ob er mir etwas sagen sollte oder nicht. » Was ist los?«
    » Ich denke, es wird Zeit, dass du meine Familie kennenlernst.« Er schien von der Idee sehr angetan, aber auch irgendwie nervös. Und alles, was ihn nervös machte, versetzte mich in Angst und Schrecken, weshalb ich bei seinem Vorschlag erst einmal schluckte. » Keine Sorge, das wird gut«, versicherte er, begleitet von einem Nicken, das mehr ihm selbst zu gelten schien als mir. » Sicher, ja, das wird gut.«

Kapitel 7
    Einen Au g enblick s p äter sausten wir die Straße hinunter und auf den Highway, ohne dass ich Zeit gehabt hätte zu protestieren – nicht dass ich protestierte hätte. Familientreffen gehörten für mich seit jeher zu den Dingen, die ich am ungernsten tat, doch eine Familie, die jemanden wie Jack hervorgebracht hatte, machte mich neugierig.
    » Nach dem, was gestern passiert ist, denke ich, wird es Zeit«, erklärte Jack, wobei mir beim besten Willen nicht einleuchten wollte, was ein tollwütiger Hund mit seiner Familie zu tun haben könnte. Außer es gäbe in seiner Familie Hundezüchter oder so.
    Dann dachte ich daran, was gestern Abend noch passiert war, und schaute auf Jacks Arm, der dank Jacks Rückkehr zu seinem gewohnten T-Shirt-Outfit unbedeckt war. (Heute trug er ein T-Shirt mit der Aufschrift » Frankie sagt, entspann dich«.)
    Ich lehnte mich zu ihm herüber, um auch seinen anderen Arm sehen zu können, weil ich dachte, ich hätte vielleicht den falschen angeschaut. Doch keiner der beiden hatte auch nur den kleinsten Kratzer, geschweige denn eine Wunde.
    Er bemerkte meinen verwunderten Blick und schimpfte sofort. » Nein. Denk nicht einmal daran.«
    » Woran?« Den Blick noch immer ungläubig auf seinen Arm gerichtet, lehnte ich mich in meinem Sitz zurück. » Du meinst, ich soll dich nicht fragen, wie es möglich ist, dass der Hundebiss so schnell und auf so mysteriöse Weise verschwinden konnte?«
    » Exakt. Stell über so etwas keine Fragen, nicht was mich angeht, noch irgendjemanden sonst«, warnte mich Jack.
    » Sie sind wie du, nicht wahr?« Obwohl mich mittlerweile wirklich nichts mehr erschüttern sollte, schaute ich ihn auch diesmal ungläubig an. Jedes Mal, wenn ich dachte, die Dinge könnten nicht seltsamer werden, wurde ich eines Besseren belehrt.
    » Ich möchte, dass du sie kennenlernst, aber du musst diskreter sein. Du darfst bestimmten Dingen einfach keine Beachtung schenken.« Sein Ton war leicht, doch sehr entschieden. » Das meine ich ernst, Alice. Meine Familie. Meine Regeln.«
    » Ja, ja, ich hab verstanden.« Ich verdrehte die Augen und wandte meine Aufmerksamkeit der Landschaft zu, die an uns vorüberzog. » Wo wohnst du eigentlich?«
    » Im St. Louis Park, an einem See«, sagte er. » Es ist nicht mehr weit.«
    Ich wusste nicht viel über diese Gegend, aber ich hatte gehört, dass es dort viele schöne und teure Häuser gab. In Anbetracht der Tatsache, dass wir gerade mit einem glänzenden roten Lamborghini den Highway entlangfuhren, machte es also durchaus Sinn, dass Jack dort wohnte.
    » Keine Sorge«, versuchte er, mich zu beruhigen. » Sie werden dich mögen, glaube ich. Na ja, Ezra ist nicht da. Also lernst du nur Mae und Peter kennen. Das sollte es einfacher machen.«
    » Wo ist Ezra?«
    Irgendwie machte mich die Nachricht, dass einer seiner Brüder nicht da sein würde, nur noch nervöser.
    Vielleicht wusste Jack, dass Ezra mich nicht mögen würde, und stellte mich deshalb vor, wenn er nicht zu Hause war.
    » Was Geschäftliches«, antwortete Jack schulterzuckend. » Er ist viel unterwegs.«
    » Na ja, der Lamborghini bezahlt sich schließlich nicht von selbst.«
    » Ja, das stimmt wohl.« Er sah mich an und lachte, weil ich so hibbelig war. Ich kaute sogar auf meinen Fingernägeln herum, eine schrecklich Angewohnheit von mir, die ich geschworen hatte, mir abzugewöhnen.
    » Das wird schon gut gehen, ehrlich. Sie werden dich mögen. Ich meine, ich mag dich …

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