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Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Titel: Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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Wand hing ein großer Flachbildfernseher, und Hunderte von Videospielen mitsamt der dazugehörigen Ausrüstung füllten den eingebauten Entertainmentschrank. Ein paar Klamotten lagen auf dem Boden zerstreut – es war wirklich genauso, wie ich es mir vorgestellt hatte.
    » Am Ende des Gangs befindet sich ein Gästezimmer und noch ein Badezimmer«, erklärte Mae und schaute dann etwas nachdenklich. » Ich weiß nicht, warum hier oben noch ein Badezimmer ist. Jedes Schlafzimmer hat sein eigenes Bad und seinen eigenen Kamin. Irgendjemand muss es Ezra mit dem Argument vorgeschlagen haben, dass sich das Haus damit besser verkaufen lässt.«
    » Dieses Haus ist voller Badezimmer und Kamine«, raunzte eine samtige Stimme, und mein Herz blieb einen Augenblick stehen. Die Stimme kam aus dem Raum gegenüber von Jacks Zimmer, und ich ging wie selbstverständlich darauf zu.
    Mit dem Holzboden und einem Himmelbett aus weißem Leinen war dieser Raum dem Stil des restlichen Hauses viel ähnlicher als Jacks Zimmer. In der Mitte lag ein großer, weißer Teppich, und die Terrassentüren, die auf einen Balkon hinausführten, standen offen, sodass eine kühle Brise die schweren Vorhänge ins Wallen brachte.
    Die Wände waren voller Bücherregale, und in einer Ecke des Zimmers saß jemand in einem weißen Sessel. Die betagte Ausgabe eines deutschen Romans verdeckte sein Gesicht, doch bereits der Klang seiner Stimme hatte mich hypnotisiert. Er trug verwaschene Jeans und ein enges Sweatshirt.
    Seine schlanken Finger waren braungebrannt und schienen das Buch beinahe krampfhaft zu halten. Ich fragte mich, ob ihn meine Anwesenheit verärgert hatte, und wollte mich wieder aus dem Zimmer zu stehlen, stieß dabei jedoch mit Mae zusammen.
    » Alice, das ist Peter. Peter, das ist Alice«, stellte uns Mae einander vor. Vielleicht bildete ich mir das nur ein, aber ich glaubte, in ihrer Stimme eine gewisse Genugtuung zu vernehmen. Er murrte etwas, ohne jedoch das Buch sinken zu lassen. » Jack hat dir gesagt, er würde sie heute Abend mitbringen.«
    » Ich erinnere mich daran«, sagte Peter in unverhohlen ärgerlichem Ton, weshalb ich Anstalten machte, das Zimmer zu verlassen, doch Mae, die seine Verärgerung entweder bewusst ignorierte oder tatsächlich nicht wahrnahm, stellte sich mir in den Weg.
    » Du könntest unseren Gast zumindest begrüßen«, rügte ihn Mae, jedoch in scherzhaftem Ton. » Das wäre nur höflich.«
    » Hallo«, stöhnte Peter und ließ endlich das Buch sinken.
    Erst nahm ich nur seine Augen wahr. Sie waren von einem hypnotisierenden Grün und zogen mich sofort in ihren Bann. Sein dichtes, kastanienbraunes Haar, das er hinter die Ohren geschoben hatte, reichte ihm bis zu den Schultern. Sein Kiefer wirkte angespannt.
    Er atmete tief ein, wobei seine Lippen sich öffneten. Bestimmt war es nicht seine Absicht, doch das hatte etwas schrecklich Verführerisches an sich. Sein Antlitz war so erstaunlich perfekt, dass es beinahe wehtat, ihn anzusehen.
    » Aha!«, sagte Mae hinter mir leise, doch ich war zu sehr auf Peter fixiert, um zu begreifen, was sie damit meinte.
    » Solltet ihr nicht eure Hausführung fortsetzen?«, fragte Peter kühl und wandte die Augen von mir ab.
    Plötzlich erinnerte ich mich wieder daran zu atmen und versuchte, weniger heftig nach Luft zu schnappen, als es meine Lungen in dem Moment von mir verlangten. Mein Herz raste, und das Blut stieg mir in die Wangen.
    » Ich glaube, wir haben soweit alles gesehen.« Mae hakte sich bei mir ein, und ihre Berührung und ihre Stimme beruhigten mich wieder etwas. » Möchtest du dich uns anschließen, Peter?«
    » Ich kenne das Haus.« Er hob erneut das Buch vor sein bildschönes Gesicht.
    » Peter ist ein Griesgram«, erklärte Mae mit einer leichten Enttäuschung in der Stimme, als sie mich aus dem Raum führte. » Komm, Liebes. Es gibt noch mehr zu sehen.«
    » Also?« Jack erschien am Fuße der Treppe und schaute erwartungsvoll zu uns hinauf. Er schien besorgt und hatte etwas Beschützerisches an sich. Als Mae und ich die Treppe hinuntergingen, vermied ich seinen Blick, aus Angst, er könne mir ansehen, wie dumm ich mich gerade seinem Bruder gegenüber verhalten hatte.
    » Was also?«, fragte ich wie betäubt.
    » Wie findest du es?« Er wartete, bis ich unten ankam und schaute mich dann prüfend an. Der Hund kam zu mir und leckte an meiner Hand, und ich streichelte ihn gedankenverloren.
    » Das Haus ist einsame Spitze.« Ich bemühte mich um ein Lächeln, das zeigen

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