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Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Titel: Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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irgendwo«, erinnerte ich mich und schaute mich nach ihr um. Ein Teil von mir war böse auf sie, weil sie nichts unternommen hatte, um mir zu helfen. Doch andererseits hätte ich mich an ihrer Stelle wahrscheinlich genauso verhalten und ich konnte von ihr schließlich nicht mehr verlangen als von mir selbst.
    » Zwei Mädchen?«, fragte er mit hochgezogener Augenbraue.
    » Ich glaube, Jane hat Pfefferspray dabei«, war meine lahme Antwort.
    » Wo ist denn diese angebliche Freundin?« Er schaute sich auf dem Parkplatz um und zeigte dann auf einen Lieferwagen am anderen Ende der Tiefgarage. » Ich glaube, da drüben ist sie.«
    » Wo?« Ich spähte in die Richtung, in die er zeigte, konnte aber nichts erkennen.
    » Dort drüben«, wiederholte er und ging zu dem schwarzen Jetta, mit dem er gekommen war. » Komm, steig ein! Wir laden auch deine Freundin ein, und dann fahr ich euch nach Hause.«
    Ohne zu zögern, ging ich zur Beifahrertür des Autos. Er hatte etwas an sich, das mein Vertrauen weckte.
    Seine Stereoanlage spielte einen Song von Weezer, und im blauen Lichtschein der Armaturentafel betrachtete ich ihn zum ersten Mal genauer. Er hatte eine makellose Haut, doch sein Haar war völlig verwuschelt. Als er losfuhr, wandte ich den Blick von ihm ab, um nach Jane Ausschau zu halten. Sie kauerte hinter dem weißen Lieferwagen, und ich fragte mich, ob sie sich wohl die Mühe gemacht hatte, die Polizei oder sonst wen anzurufen. Er hielt neben ihr an und ließ das Fenster herunter.
    » Jane?«, sagte er, und sie sah ihn an.
    Nach allem, was passiert war, hatte ich erwartet, sie würde sich fürchten und vielleicht sogar wegrennen. Stattdessen schenkte sie ihm einen seltsam bewundernden Blick.
    » Hi«, sagte sie, eindeutig bemüht um ihre übliche Flirtstimme, die ihr allerdings nicht ganz gelingen wollte.
    » Er fährt uns nach Hause, Jane«, sagte ich, als sie ihn weiter anstarrte, ohne sich vom Fleck zu rühren. » Steig ein.«
    » Okay.« Sie lächelte ihn an, öffnete die hintere Wagentür und stieg ein.
    Ich wandte mich zu ihr um. » Alles in Ordnung mit dir?«
    » Alles prächtig«, sagte Jane, ohne den Blick von ihm abzuwenden. » Wer ist denn dein Freund hier?«
    » Ich weiß nicht«, antwortete ich und schaute ihn fragend an.
    » Ich bin Jack«, sagte er. » Du bist Jane.« Dann schaute er mich an. » Und du bist …?«
    » Alice.«
    » Ich weiß nicht, wie es euch geht, aber ich könnte jetzt einen Kaffee vertragen«, sagte Jack und brauste los, ohne auf eine Antwort zu warten. Er hatte es auch nicht wirklich als Frage gemeint, vielleicht weil er annahm, dass wir ohnehin nicht widersprochen hätten.
    » Cooles Auto«, sagte Jane, die zu ihrer unerträglich süßen Flirtstimme zurückgefunden hatte. Jack antwortete nicht, und eine unangenehme Stille machte sich breit.
    » Ist das Weezer?«, fragte ich, um das Schweigen zu beenden.
    » Ja«, antwortete Jack nickend.
    » Ich mag Pork and Beans.« Kaum hatte ich den Song erwähnt, klickte Jack schon weiter und ließ ihn spielen.
    » Ich habe sie gesehen, als sie mit Motion City Soundtrack auf Tour waren«, sagte er.
    » Echt?« Ich ignorierte den genervten Blick, den Jane mir zuwarf. » Ich bin ein großer Fan von denen. Wie sind sie denn live?«
    » Ziemlich gut«, antwortete Jack schulterzuckend und bog scharf in die Parkbucht eines 24-Stunden-Diner ein.
    Als wir aus dem Auto stiegen, hüpfte Jane zu Jack hinüber und hakte sich bei ihm ein. Er schien davon zwar nicht begeistert zu sein, wehrte sich aber nicht dagegen. Im hellen Licht der Straßenlaternen schaute ich ihn mir genauer an. Zu dem pinkfarbenen T-Shirt trug er Dickies-Shorts, Skatersocken und hellblaue Chucks und ähnelte damit eher gefärbter Zuckerwatte als einem potenziellen Objekt der Begierde für Jane.
    » Oh, Mist!«, sagte ich und schaute auf meine dreckigen, nackten Füße.
    Sie waren geschwollen und voller Blasen und Motoröl, und ich konnte mir beim besten Willen nicht vorstellen, sie wieder in Janes Schuhe zu zwängen.
    » Was ist?«, fragte Jack und folgte meinem Blick. » Ach, geh einfach ohne Schuhe.«
    » Ich kann doch nicht barfuß da reingehen.« Ich wusste auch keine andere Lösung, aber ich konnte ohne Schuhe kein Restaurant betreten.
    » Du kannst ja solange im Auto warten«, schlug Jane mit einem selbstgefälligen Grinsen vor und lehnte sich enger an Jack. Doch der machte sich von ihr los und trat einen Schritt zur Seite. Sie schaute zwar etwas pikiert, aber ich wusste, so leicht

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