Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Titel: Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
Vom Netzwerk:
Wann holst du uns ab? , antwortete ich Jack.
    In fünf Minuten. Bin schon unterwegs. Und da sollte noch einer sagen, Jack habe keine übernatürlichen Fähigkeiten.
    » Du beeilst dich besser!«, rief ich Milo zu und ging ins Bad, um mein Make-up aufzufrischen. Die Klamotten, die ich anhatte, würden genügen müssen, doch zumindest wollte ich dort nicht mit verschmiertem Eyeliner auftauchen.
    » Er wird in fünf Minuten hier sein!«
    » Fertig!«, antwortete Milo kurz darauf. Ich warf einen Blick zur Badezimmertür hinaus und stellte fest, dass er sein Outfit kaum verändert hatte: ein weißes Langarmshirt mit einem grünen Polohemd darüber und ein Paar Jeans.
    » Bist du sicher, dass du mitkommen willst?«, fragte ich ihn, als ich im Bad fertig war.
    Beim Hinausgehen kontrollierte Milo zweimal, ob die Tür auch wirklich geschlossen war und er die Hausschlüssel eingesteckt hatte – etwas, das ich nie tat.
    » Ja, warum auch nicht?« Dann warf er mir einen nervösen Blick zu. » Willst du mich etwa doch nicht dabeihaben?«
    » Nein, so meinte ich es nicht!«, sagte ich schnell und lächelte ihn an. » Natürlich möchte ich, dass du mitkommst.« Ich drückte auf den Fahrstuhlknopf und wandte mich dann wieder zu ihm. » Es gibt da nur ein paar Dinge, die du wissen solltest, bevor wir gehen.«
    » Und die wären?« Milo sah mich stirnrunzelnd an. Die Fahrstuhltür öffnete sich, und wir stiegen ein. Glücklicherweise waren wir allein, denn ich hätte ungern vor Fremden mit ihm über diese Dinge gesprochen.
    » Erstens: Seine Brüder sind echt scharf. Ich meine, wie Filmstars, nur viel schärfer. Ich weiß, dass du von Jack begeistert bist, aber verglichen mit seinen Brüdern, sieht er blass aus. Ich sah ihn an, um seine Reaktion abzuschätzen, doch er schaute vor allem skeptisch.
    » Zweitens: Seine Familie ist megareich. Eines ihrer Autos kostet locker das Doppelte von Moms Jahresgehalt, und sie haben fünf davon und dazu noch ein Wahnsinnshaus. Es ist echt einschüchternd.«
    » Wie reich ist das?« Milo fing langsam an nervös zu werden, was hieß, dass er mich verstanden hatte. » So reich wie Bill Gates?«
    » Ich weiß nicht. Ich habe nicht gefragt«, antwortete ich. » Ihr Reichtum interessiert mich nicht.
    » Woher haben sie denn so viel Geld?« Natürlich wollte Milo für alles den Grund erfahren. Ich hatte Jack immer schon fragen wollen, womit Ezra und Peter ihr Geld verdienten, doch immer hatten mich andere Dinge wieder davon abgebracht.
    » Das habe ich auch nicht gefragt«, stöhnte ich, und die Aufzugtüren öffneten sich zur Eingangshalle.
    » Gibt es noch etwas, das ich über sie wissen sollte?«, fragte Milo, als wir zum Ausgang liefen.
    » Jack fährt verflucht schnell, aber es ist trotzdem absolut sicher.« Ich drückte die Glastüren auf, und wir traten ins Freie.
    » Echt?« Milo rümpfte die Nase. » Wie schnell?«
    » Das wirst du gleich selbst erleben«, antwortete ich knapp, eilte zu Jacks Jeep und stieg ein, bevor mich Milo noch weiter löchern konnte.
    Und da begriff ich plötzlich, warum Jack Milo eingeladen hatte: Er wusste, ich würde vor Milo keine heiklen Fragen mehr stellen, was die letzte Nacht anging.
    Irgendwann würde ich Milo wahrscheinlich alles erzählen müssen, jedoch bestimmt nicht heute. Vielleicht dann, wenn ich selbst die Antworten auf meine Fragen kannte und alles erklären konnte. Bis dahin wollte ich die Sache noch für mich behalten.
    » Hi.« Jack lächelte mich an und drehte sich dann zu Milo um. » Hi, Milo. Schön, dich wiederzusehen.«
    » Ja, ebenfalls«, antwortete Milo. Er starrte Jack zwar einen Moment fasziniert an, hatte sich aber viel besser unter Kontrolle als andere, und ich fragte mich, ob das daran lag, dass er schwul war. Vielleicht hatte er aber auch einfach eine erstaunlich gute Selbstbeherrschung.
    » Was hast du für heute Abend geplant?«, fragte ich, während Jack den Highway entlangraste.
    » Keine Ahnung.« Jack zuckte mit den Schultern. » Ich dachte einfach, es wird Zeit, dass sich deine und meine Familie kennenlernen.«
    » Warum?«, fragte ich.
    » Warum nicht?«, konterte Jack.
    » Ich weiß nicht. Wir kennen uns schließlich noch gar nicht so lange und haben auch nicht vor zu heiraten oder so.«
    Das wäre normalerweise der richtige Zeitpunkt, die Familien zusammenzuführen, und nicht, wenn man sich erst ein paar Wochen lang kennt und nur miteinander befreundet ist.
    » Nein, so ist es bestimmt nicht.« Jack nahm einen tiefen Atemzug

Weitere Kostenlose Bücher