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Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Titel: Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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endlich ehrlich zu mir sein.
    » Wenn du mit dem Teufel tanzt, ändert sich nicht der Teufel. Der Teufel ändert dich.« Jack schien jemanden zu zitieren, also versuchte ich es mit einem Schuss ins Blaue.
    » Was soll das denn nun? Versuchst du mich jetzt etwa mit Dylan Thomas zu verwirren?«
    » Das ist von Joaquin Phoenix. Und ich versuche nicht, dich zu verwirren. Ich versuche, dich vorzubereiten.« Mir lief es kalt über den Rücken, und ich fragte mich wirklich, was mich noch alles erwartete.
    » Du hast meine Frage nicht beantwortet«, sagte ich, als ich meine Stimme wieder im Griff hatte. Wir waren bereits vor unserem Haus angekommen, und ich wusste, ich würde ohnehin keine gescheite Antwort bekommen.
    » Wir haben nichts mit dir vor.« Er biss sich auf die Lippen und sah mich an. » Wir wollen nur, dass du eine von uns wirst.«

Kapitel 10
    » Was hei ß t das?« Ich wusste, dass ich meinen Schrecken nicht völlig verbergen konnte, doch er lächelte mich nur an.
    » Ich habe deine Frage beantwortet.« Er nickte zu unserem Haus hinüber. » Schlaf jetzt besser. Wir reden morgen weiter.«
    » Ja, klar, weil ich nach alledem schlafen kann«, brummte ich und öffnete die Tür. » Wann bist du nur so verdammt mysteriös geworden? Hast du gestern Nacht einen Vincent-Price-Film angeschaut oder so?«
    Jack lachte nur, und ich stieg aus. Als er losfuhr, blieb ich einen Augenblick draußen stehen und spürte die kühle Luft auf meiner Haut. Mein ganzes Leben war im Begriff, sich zu ändern. Das spürte ich. Alles an mir würde anders sein, und ich hatte keine Ahnung, was aus mir werden würde.
    Zum ersten Mal in meinem Leben wachte ich früher auf als Milo, allerdings nicht ganz freiwillig. Ich hatte von Peter geträumt, seinen smaragdgrünen Augen und von knirschenden Zähnen, doch als ich in kalten Schweiß gebadet erwachte, konnte ich mich an die Handlung des Traums nicht mehr erinnern. Mein Herz raste, und mir schwirrte der Kopf. Ich hatte letzte Nacht lange wach gelegen, weil ich das Gefühl nicht loswurde, dass mir etwas Unheilvolles bevorstand.
    Sie wollten, dass ich eine von ihnen wurde? Was für ein Horrorfilmblödsinn sollte das sein? Sollte ich etwa in die Familie einheiraten? Und wenn ja, sollte ich dann Jack heiraten … oder Peter? Oder war es etwas Gruseligeres? Vielleicht gehörten sie ja einer Sekte an, und ich war eine Art Jungfrauenopfer oder so.
    Ich ging unter die Dusche und hoffte, das Wasser würde meine Ängste wegwaschen. Trotz all der merkwürdigen und zum Teil unheimlichen Vorkommnisse, konnte ich mir nicht vorstellen, dass Jack mir je etwas zuleide tun könnte. Mae und Ezra schienen es ernst zu meinen mit ihrer unerklärlichen Zuneigung zu mir, und sogar Peter hatte behauptet, er wolle mir nichts Böses.
    Doch wie sollte ich eine von ihnen werden? Und warum wollten sie das überhaupt? Was zum Teufel hatte Jack nur gemeint mit » eine von ihnen«? Was konnte das bedeuten.
    Bis ich aus der Dusche kam, hatte ich das ganze Warmwasser verbraucht. Ich entschuldigte mich kleinlaut bei Milo, doch der zuckte nur mit den Schultern und behauptete, es mache ihm nichts aus, kalt zu duschen.
    Noch nie war es mir so schwergefallen, in die Schule zu gehen, doch wenigstens war Freitag. Heute Abend konnte ich ausgehen, so lange ich wollte, und ich würde Jack, falls nötig, die ganze Nacht hindurch mit Fragen löchern und nicht lockerlassen, bis er mir alles gesagt hatte.
    Der Tag verging überraschend schnell, was hauptsächlich daran lag, dass ich die ersten drei Schulstunden verschlief. In der Mittagspause schrieb ich Jack eine SMS und fragte ihn, wann wir uns treffen sollten.
    Während er mir sonst in Sekundenschnelle zurückschrieb, antwortete er diesmal nicht. Ich hatte das eigentlich schon beinahe erwartet, schließlich blieb er die ganze Nacht wach. Trotzdem schaute ich alle zehn Minuten auf mein Handy und war jedes Mal enttäuscht, dass er noch nicht geantwortet hatte.
    Als ich nach Hause kam, schaltete ich den Fernseher ein und schaute eine Wiederholung der alten Zeichentrickserie Speed Racer, ohne jedoch wirklich der Handlung zu folgen. Mein Handy, das ich auf volle Lautstärke eingestellt hatte, lag auf meinem Schoß, während ich ungeduldig mit dem Fuß auf und ab wippte und krampfhaft die Arme vor der Brust verschränkt hielt, um nicht auf den Fingernägeln zu kauen.
    » Gehst du heute Abend wieder zu Jack?« Milo saß neben mir auf der Couch und sah sich den Film offenbar ebenso abwesend an

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