Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung
wahrgenommen hatte. Sein Gesicht war plötzlich unmittelbar vor mir, und seine blauen Augen starrten direkt in meine. Sie waren voll hungriger Gier, doch es lag noch etwas anderes in ihnen als reines Verlangen.
» Du wirst mein Tod sein«, flüsterte er so leise, dass ich es über das laute Pulsieren meines Blutes kaum hören konnte.
Ich hob herausfordernd mein Kinn und streckte ihm die zarte, nackte Haut meines Halses entgegen. Ich reizte ihn bis aufs Äußerste, obwohl ich wusste, dass es uns beide ins Verderben führte.
Er schloss die Augen und leckte sanft das frische Blut von meinen Lippen.
Sein Mund umschloss meine Lippen, und er saugte mit einem leisen Stöhnen so viel Blut, wie er konnte.
Kaum hatten mich seine Lippen berührt, überkam mich eine wundervolle Schwäche, und ich ergab mich seiner Umarmung. Ein heftiges Beben ergriff mein Herz und strahlte in meinen Körper aus, sodass ich bald am ganzen Leib zitterte.
Als er mich leidenschaftlich küsste und ich mein Blut auf seiner Zunge schmeckte, glaubte ich zu bersten und mich ergriff eine unbändige Lust.
Ich spürte das hungrige Verlangen in seinem Kuss, der zwar fordernd, aber keinesfalls grob war. Seine Muskeln bebten vor gezügeltem Verlangen. Ich spürte, wie er mit aller Kraft gegen das ankämpfte, was er so gerne tun wollte und was ich ihn so gerne hätte tun lassen.
Ohne seine Lippen von meinen zu trennen, drückte er mich sanft auf das weiche Bett zurück, und ich spürte seinen Körper auf mir und sein Herz, das gegen meines schlug.
Ich vergrub meine Hände in seinem Haar und wollte ihn noch näher zu mir ziehen. Doch ich wusste, so nah er mir auch war, es würde nie genug sein.
Ich wollte ihn unter meiner Haut spüren. Und wenn ich tief einatmete, roch ich jenen herben Duft an ihm, den ich mit Peter verband.
Verzweifelt danach, ihn zu spüren, ließ ich meine Hände unter sein T-Shirt gleiten. Seine für gewöhnlich neutral temperierte Haut glühte heiß. Es war ein wundervolles Gefühl, das mich meine Finger nur noch tiefer in seinem Fleisch vergraben ließ, und er stöhnte auf. Seine glühende Hand glitt unter meinen Pulli und streichelte meinen bebenden Bauch.
Er löste seine Lippen von meinem Mund, ließ sie meinen entblößten Hals hinabwandern und presste sie dann heftig gegen meine Adern, um meinen Pulsschlag zu spüren.
Mein Verlangen steigerte sich ins Unerträgliche, und mein Körper drängte sich an seinen und flehte ihn an, mich zu beißen. Doch plötzlich stöhnte er verzweifelt auf und riss sich von mir los.
» Was ist?«, stieß ich hervor und richtete mich auf. Schwer atmend und am ganzen Leibe zitternd stand er auf der anderen Seite des Zimmers.
» Er wird dich töten«, keuchte Jack, und seine Augen waren wild vor Verlangen. » Ich will es so sehr, aber er würde dich umbringen.«
» Na und?« Ich konnte kaum atmen, geschweige denn sprechen. » Das wäre es mir wert. Ich möchte, dass du es tust – egal um welchen Preis.«
» Bist du dir sicher?« Er sah mich fragend an, dann nickte er. » Ja, ich mir auch.«
Er schoss zu mir zurück und schloss mich so fest in seine Arme, dass mir der Atem stockte. Doch das Atmen schien nicht mehr wichtig zu sein. Alles was zählte, waren seine Lippen, die sich gegen meine pressten. Er küsste mich so leidenschaftlich, dass die Wunde an meiner Lippe wieder zu bluten begann, was ihn verzweifelt aufstöhnen ließ.
Ich vergrub die Finger in seinem Haar und wartete auf seinen Biss.
» Seid ihr denn vollkommen lebensmüde?«, rief Mae, und ich drehte erschrocken den Kopf zur Tür, von wo aus sie uns wütend anstarrte. Jack hatte aufgehört, mich zu küssen, aber ich löste mich trotzdem nur widerwillig aus seiner Umarmung.
» Wir haben nichts getan«, sagte Jack mit heiserer Stimme, ohne die Augen von mir abzuwenden, und ich sah, dass er noch im Blutrausch gefangen war.
» Bis jetzt«, fauchte Mae.
» Bis jetzt«, wiederholte Jack und küsste erneut meinen Hals, genau dort, wo mein Blut noch immer heftig pulsierte.
Mein Körper beugte sich seiner Umarmung, doch Mae eilte herbei und schlug Jack heftig auf den Arm, bevor er etwas tun konnte.
» Jack Allen Townsend!«, rief Mae.
» Okay, okay!« Er ließ mich aufs Bett zurücksinken, trat einen Schritt zurück und hob beschwichtigend die Hände, trotzdem verpasste ihm Mae eine Ohrfeige. » Du kannst damit jetzt aufhören! Ich tu ja gar nichts mehr!«
» Das will ich dir auch raten!« Mae traute ihm offensichtlich nicht,
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