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Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Titel: Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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als wir unserer Wohnung entgegenrasten und er aus den Fenstern des Lamborghini nach draußen schaute. » Der Himmel ist so wunderschön, bevor es hell wird.«
    » Ja, es ist traumhaft«, sagte ich und drehte mich zu ihm. » Es tut mir wirklich leid, was vorhin passiert ist.«
    » Es braucht dir nicht leid zu tun. Es war meine Schuld. Ich muss lernen, mich zu kontrollieren. Du wirst es mir vielleicht nicht glauben, aber das ist etwas, womit ich Probleme habe«, sagte Jack mit einem trockenen Lachen.
    » Ich habe mir auf die Lippe gebissen. Das hätte ich nicht tun dürfen. Es tut mir leid.«
    Ich hatte es absichtlich getan, ob ich mir das eingestehen wollte oder nicht. Er wollte mich, und ich spürte das, wie ich meinen eigenen Herzschlag spürte. Ich hatte mich dazu entschieden, obwohl ich genau wusste, wozu es führen würde.
    » Nein, das ist schon okay.« Er zögerte einen Moment und fügte dann hinzu: » Du schmeckst wirklich gut.«
    » Darüber reden wir nicht. Wir denken nicht einmal daran«, mahnte ich ihn.
    » Das hab ich auch nicht. Ich unterhalte mich nur«, behauptete er, aber ich konnte spüren, wie sein Hunger nachließ, als ich ihn ermahnte.
    » Wir dürfen einfach nicht darüber sprechen. Wir können von allem Möglichen reden, aber nicht von Bissen, Blut oder Sex.«
    » Klar, streichen wir alles, was Spaß macht«, schmollte Jack.
    » Es ist zu deiner Sicherheit – und auch zu meiner.« Ich warf ihm einen mahnenden Blick zu, und er saß ein wenig aufrechter.
    » Okay. Du hast recht. Sorry.«
    » Glaubst du denn, es wäre besser, wenn wir uns nicht mehr sehen würden?« Ich wollte das nicht, kein bisschen, aber es wäre die sicherste Art, um zu verhindern, dass etwas passierte.
    » Nein.« Jack antwortete zu schnell. Er atmete tief aus und sah mich dann nervös an.
    » Warum? Glaubst du das etwa?«
    » Ich weiß es nicht. Ich meine, natürlich will ich mit dir rumhängen, aber …«
    Meine Antwort verletzte ihn, und in solchen Fällen hasste ich es, alles fühlen zu können, was er fühlte. Als wir uns in seinem Zimmer geküsst hatten, war diese Fähigkeit fantastisch gewesen, aber in Situationen wie dieser war sie geradezu mörderisch. Seine Gefühle waren immer unglaublich intensiv und pur, weil er sie so wenig unter Kontrolle hatte.
    » Ich weiß ehrlich gesagt nicht einmal, ob ich aufhören könnte, dich zu sehen, selbst wenn ich das wollte«, sagte Jack schließlich.
    Die Sonne hatte sich dem Horizont genähert und färbte den Himmel nun in ein ungewöhnliches Blaugrau. Es war eine Farbe, die perfekt zu Jacks Augen passte.
    » Ja, ich auch nicht«, stimmte ich ihm mit einem verzagten Lächeln zu.
    Sei es zum Guten oder zum Bösen – Tatsache war, ich konnte unmöglich zu meinem früheren Leben zurückkehren. Wenn dieses Leben bedeutete, dass ich sterben musste, dann würde es eben so sein.
    Aber wer würde auch wieder für Geschichtsarbeiten büffeln und mit betrunkenen Typen auf irgendwelchen Partys flirten, wenn es doch Vampire gab und jenen herrlichen Rausch der Blutlust?
    Und wer würde sich die Chance entgehen lassen, unsterblich zu werden?
    Als er mich absetzte, lächelte er verzagt und versprach, sich später bei mir zu melden. Als ich im Fahrstuhl in meine Wohnung hochfuhr, versuchte ich, fest daran zu glauben, dass schon alles gut werden würde.
    Ezra war unglaublich weise und hatte jahrhundertelange Erfahrung. Ihm fiel bestimmt eine Lösung ein, bei der niemand sterben musste. Nun, zumindest nicht Peter, Jack oder ich.
    Erst als ich die Wohnungstür öffnete, wurde mir bewusst, wie spät es war. Milo stand angezogen und fertig für die Schule im Gang und schien erleichtert, mich zu sehen. Die Freude auf seinem Gesicht war jedoch von kurzer Dauer und wurde vom scharfen Räuspern meiner Mutter jäh beendet.
    Sie saß rauchend in der dunkelsten Ecke des Wohnzimmers und erinnerte mich an eine Art James-Bond-Schurken. Das schwache Licht, das durchs Fenster in den Raum fiel, beleuchtete matt die Rauchwolke über ihrem Kopf, und der Lichtschein aus der Küche reichte nur bis zu ihren Pantoffeln und ließ den Rest von ihr im Schatten verborgen. Hätte sie noch eine große weiße Katze auf ihrem Schoß gestreichelt und mit deutschem Akzent gesprochen, wäre sie filmreif gewesen.
    » Schön, schön. Nett von dir, vorbeizuschauen«, begrüßte sie mich.
    » Gerne«, antwortete ich unsicher, während mir Milo einen warnenden Blick zuwarf.
    » Wo warst du die ganze Nacht?« Ihr Ton war jetzt noch

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