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Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Titel: Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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verschiedenfarbigen Chucks bestand.
    » Ihr habt Geld ohne Ende, und du hast den Kleiderschrank eines Zwölfjährigen.«
    » Na ja, ich habe ja auch die emotionale Reife eines Zwölfjährigen.« Er streckte mir die Zunge heraus und hängte dann weiter seine Sachen auf.
    » Das sehe ich.« Ich verdrehte die Augen und warf mich auf sein kuschelweiches Bett. Das war zwar völlig zerwühlt, aber wohl das bequemste, auf dem ich je gelegen hatte. Bestimmt handelte es sich hier um Edelbettwäsche aus feinster ägyptischer Baumwolle mit einer unendlich hohen Fadenzahl. Nicht dass ich von diesen Dingen eine Ahnung gehabt hätte, aber ich wusste, dass Bettwäsche dadurch weicher wurde. Andererseits war meine Bettwäsche vom Discounter, und ich schlief darin ganz prächtig.
    » Freut mich, dass dir mein Bett gefällt.« Er hatte seine Klamotten verstaut und kam ins Zimmer. » Ich hätte es auch gemacht, wenn ich gewusst hätte, dass du dich darauf herumwälzen würdest.«
    » Ich wälze mich nicht darauf herum«, protestierte ich, setzte mich aber auf, um nicht doch noch in Versuchung zu kommen.
    Ich ließ meinen Blick durch das Zimmer schweifen. An seinen dunkelblauen Wänden hingen Poster: Eines davon war ein Tourposter von The Cure, auf dem sie für ihr Konzert in der First Ave. am 12. Juli 1984 warben, und ich fragte mich, ob er womöglich dort gewesen war. Unter seinem riesigen Flachbildfernseher lag, um einen polierten schwarzen HiFi-Schrank verstreut, Zubehör für Videospiele, doch Filme sah ich nirgends.
    » War das mit den Filmen nur ein Scherz?«
    » Nein, pass auf.« Jack griff nach einer Fernbedienung im HiFi-Schrank und drückte auf einen Knopf. Daraufhin öffnete sich die Wand links vom Fernseher wie eine Schiebetür, und ein riesiges Regal voller DVD s kam zum Vorschein. » Cool, nicht? Das war Maes Idee, weil sie sagte, all diese Filme offen zu lagern, sei › stillos ‹ .«
    » Aber in Peters Zimmer stehen tonnenweise Bücher in den Regalen«, sagte ich.
    » Ja, nicht wahr?« Jack schüttelte den Kopf und ging zu dem Regal hinüber, um seine Filmkollektion zu inspizieren. » Bücher sind › kultiviert ‹ , Filme nicht. So etwas muss man sich anhören, wenn man mit Leuten zusammenwohnt, die vor der Erfindung des Fernsehers geboren worden sind. Sie begreifen das moderne Leben einfach nicht.«
    » Ja, du hast es wirklich schwer«, spottete ich.
    » Hey, meine Lieblingsshorts ist gerade im Mülleimer gelandet!« Er wandte mir demonstrativ den Rücken zu und schmollte. » Das war alles in allem ein ziemlich harter Tag für mich.«
    » Apropos …« Ich versuchte, auf das Diskothema von vorhin zurückzukommen, obwohl ich nicht wusste, ob das sehr weise von mir war.
    » Ich habe sie nicht umgebracht, wenn es das ist, was du wissen willst«, kam Jack mir zuvor. » Die meisten Vampire töten keine Menschen. Sonst hätten wir ja bald keine Nahrung mehr. Wenn wir jedes Mal töten würden, wenn wir Blut saugen, würden allein die Vampire in Minneapolis mindestens tausend Menschen pro Woche ins Jenseits befördern. Das heißt, wir würden uns in weniger als einem Jahrzehnt unserer Nahrungsgrundlage berauben.«
    » Ich dachte nicht, dass du sie umgebracht hast. Aber das ist gut zu wissen«, entgegnete ich, obwohl mir ein kalter Schauer über den Rücken lief.
    Damit sich die Vampire in Minneapolis ernähren konnten, wurden wöchentlich tausend Menschen gebissen. Auch wenn einige von ihnen überwiegend von Blutbanken lebten wie Jack und Mae, war das dennoch kaum zu begreifen.
    » Wie können all diese Leute gebissen werden, ohne dass sie davon erzählen?«, fragte ich.
    » Die wenigsten wissen, dass sie gebissen wurden.« Er vermied es, mich anzusehen, und trat verlegen auf der Stelle. » Wir streifen ja nicht umher und fallen Leute an, um ihr Blut zu saugen. Sie glauben einfach, dass sie ein Date mit uns haben. Es gibt auch Vampire – ich gehöre da nicht dazu –, aber es gibt viele andere Vampire, die so tun, als hätten sie eine › Freundin ‹ beziehungsweise einen › Freund ‹ , dabei ist es eigentlich nur, als … hätten sie eine Kuh, damit sie keine Milch kaufen müssen.«
    Ich japste nach Luft und dachte sofort an Jane. Sie ging zu allen möglichen Typen nach Hause, und die meisten davon waren attraktiv und irgendwie unheimlich. Sie hätte locker eine Vampirkuh sein können – und das mehr als einmal.
    » Aber wie ist es möglich, dass die Menschen das nicht merken?«
    » Na ja, sie denken einfach …« Er

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