Bücher online kostenlos Kostenlos Online Lesen
Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung

Titel: Unter dem Vampirmond 01 - Versuchung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
Vom Netzwerk:
Leidtragende würde Milo sein, doch ihn würde ich auch weiterhin besuchen.
    » Gut. Dann geh doch«, sagte Mom emotionslos. Und als ich daraufhin in mein Zimmer gehen wollte, hob sie die Hand. » Denk nicht einmal daran! In diesem Raum ist nichts, was dir gehört. Du hast in deinem Leben für keine verfluchte Kleinigkeit selbst bezahlt. Wenn du gehst, dann nimmst du das mit, was du am Körper trägst, und damit hat sich’s.«
    » Schön, meinetwegen.« Ich bemühte mich, so zu tun, als mache es mir nichts aus, meine ganzen persönlichen Habseligkeiten – CD s, Tagebücher, Unterwäsche … alles, was ich je besessen hatte – zurückzulassen. Ich hatte meine Entscheidung getroffen, und dabei würde es bleiben. » Leb wohl … vielleicht für immer!« Dann drehte ich mich um und verließ die Wohnung.
    » Alice!« Milo kam mir mit halb offenem Rucksack nachgestürmt, noch bevor der Aufzug da war. » Warum hast du das getan?«
    » Es hat einfach keinen Sinn mehr, noch länger hierzubleiben.« Ich vermied es, ihn anzusehen, um nicht seinen traurigen Blick ertragen zu müssen. Die Wohnung zu verlassen, hieß auch ihn zu verlassen.
    » Wirst du wirklich zu Jack ziehen?« Er schien von dieser Vorstellung überrascht und resigniert zugleich.
    » Ich habe wohl keine andere Wahl.« Die Aufzugtüren gingen auf. Es waren mehrere Leute darin, wofür ich in diesem Moment dankbar war, weil mich Milo auf diese Weise viel weniger fragen könnte und es für mich leichter sein würde, Details wegzulassen.
    » Natürlich hast du eine Wahl!«, beharrte Milo ungeachtet der Leute im Fahrstuhl. » Ich weiß, dass Jack und seine Familie wirklich beeindruckend sind, aber du kennst ihn doch noch gar nicht so lange. Ich meine, sie sind fast zu perfekt, um wahr zu sein. Da muss irgendein dunkles Geheimnis dahinterstecken.«
    » Da könntest du durchaus recht haben.«
    Ich musste mich auf die Unterlippe beißen, um nicht zu schmunzeln, und stellte erstaunt fest, dass es nicht wehtat. Ich strich mit der Zunge über die Lippe und suchte nach einer Wunde oder einer Schwellung von dem Biss, den ich mir zuvor zugefügt hatte. Doch da war nichts mehr. Jacks Speichel musste die Wunde geheilt haben.
    » Komm schon, Alice«, flehte Milo mich an, als die Türen aufgingen. » Sei doch vernünftig.«
    » Hast du es etwa schon mal erlebt, dass ich vernünftig war?«, fragte ich ihn trotzig, als ich aus dem Aufzug trat, woraufhin er nur die Augen verdrehte.
    Als wir in die kühle Morgenluft hinaustraten, zog ich meinen Pulli enger um meinen Körper. Alles, was ich bei mir hatte, waren die Kleider, die ich trug, und mein Handy. Und die Wahrscheinlichkeit war groß, dass die einzige Mitfahrgelegenheit, die mich von hier wegbringen würde, in zwei Vampiren bestand, die soeben ins Bett gegangen waren.
    » Und was jetzt?« Milo ging zur Bushaltestelle, und weil ich nichts Besseres zu tun hatte, begleitete ich ihn. » War’s das? Hab ich dich jetzt zum letzten Mal gesehen?«
    » Nein, natürlich nicht!«
    » Sei ehrlich.« Er hatte sich seinen Rucksack auf den Rücken geworfen und zog die Riemen fest. » Du wirst bei ihm einziehen und all die tollen Abenteuer mit ihm erleben und mich dabei vergessen.«
    » Du bist mein Bruder, Milo. Ich könnte dich nie vergessen.« Und das würde ich auch nicht, aber ich hatte den leisen Verdacht, dass er vielleicht gar nicht so unrecht hatte. » Hör zu, ich bestreite ja nicht, dass sich die Dinge ändern oder dass wir uns weniger sehen werden. Aber das heißt nicht unbedingt, dass das schlecht sein muss.«
    » Vielleicht kannst du ja nur eine Nacht oder so dortbleiben«, schlug Milo hoffnungsvoll vor. » Gib Mom eine Chance, sich zu beruhigen. Dann kannst du wieder nach Hause kommen. Obwohl sie nicht ganz unrecht hat, Alice. Du hast Schule und kommst um sieben Uhr morgens nach Hause! Es ist mir egal, was du mit Jack getan hast oder nicht – na ja, okay, es ist mir nicht egal, und du wirst es mir später auf jeden Fall noch erzählen müssen. Aber es spielt keine Rolle. Du bist noch auf der Highschool. Du solltest wenigstens zu Hause sein, bevor die Sonne aufgeht, und zusehen, dass du eine ordentliche Ausbildung bekommst.«
    » Ich bin viel zu müde für eine deiner Moralpredigten über die Schule, okay?«, sagte ich mürrisch.
    » Denk einfach mal darüber nach, okay?«, sagte Milo, als der Bus kam. Um zu vermeiden, dass der Busfahrer mich zum Einsteigen überredete, entfernte ich mich langsam von Milo. » Und schalte dein

Weitere Kostenlose Bücher