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Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Titel: Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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aber ich dachte, ich hätte das im Griff. Ich wusste ja nicht, wie sich dein Puls auf meiner Haut anfühlt … « Er sah mich schuldbewusst an.
    » Es tut mir leid. Das hätte ich wissen müssen. Mit Jack passiert mir das auch immer wieder, dabei sollte ich es doch mittlerweile wirklich besser wissen. « Ich zwang mich zu einem Lächeln, doch sein Gesicht verdüsterte sich zunehmend. » Was ist denn? «
    » Also … weißt du es? « , fragte Milo leise.
    » Du meinst … dass sie Vampire sind? «
    » Ich weiß, du musstest es tun. « Er starrte an mir vorbei in die Dunkelheit. » Als ich gemerkt habe, was los war, hat Mae es mir erklärt … Sie hat mir auch erzählt, dass du es schon länger wusstest. Aber ich habe es wohl nicht richtig geglaubt, bis du es gerade selbst gesagt hast. «
    » Warum denn? « Ich legte die Stirn in Falten. Wenn er glauben konnte, dass er ein Vampir geworden war, warum fiel es ihm dann so schwer zu glauben, dass ich über Vampire Bescheid gewusst hatte?
    » Warum hast du es mir nicht gesagt? « Milo klang so zornig und eingeschnappt, dass ich erschrocken zurückzuckte.
    Mir fiel wieder ein, was Jack gesagt hatte. Wenn jemand zum Vampir wird, werden seine Gefühle stärker und sind schwerer zu kontrollieren. Selbstkontrolle war zwar immer Milos Stärke gewesen, aber nur so ließ sich überhaupt erklären, dass er so früh mit mir in einem Raum sein konnte.
    » Ich … ich weiß gar nicht, wie ich es dir sagen soll « , stammelte ich. » Einmal habe ich es beinahe versucht. Aber du hättest mich für völlig durchgeknallt gehalten. «
    » Du hättest es noch etwas ernsthafter probieren sollen! « , fuhr mich Milo an.
    Als ich meinen Bruder mit seinen neuen feinen Gesichtszügen musterte, verspürte ich eine unglaubliche Erleichterung und Liebe. Gleichzeitig hatte ich das Gefühl, dass ich den Jungen, der mich da aus dem Dämmerlicht anstarrte, gar nicht kannte.
    » Es tut mir leid, Milo. Du hast recht. Es ist mir nicht leichtgefallen, dir das vorzuenthalten. Ich habe nur … « Ich seufzte und schüttelte den Kopf. » Das war eine schwere Entscheidung. Genau wie die letzte. «
    » Welche? « Ihm war seine Verwirrung anzusehen, und ich fragte mich, wie viel Mae ihm erzählt hatte.
    » Dich … zu verwandeln. « Ich schluckte und suchte in seinem Gesicht nach einer Reaktion. Er wandte den Blick ab, und seine Züge entspannten sich. » Haben sie dir gesagt, was passiert ist? «
    » Jack, ja « , erwiderte Milo. » Er sagte, es sei seine Schuld, und ich wäre fast gestorben. Deshalb hast du ihn gebeten, mich zu verwandeln. Um mich zu retten. «
    » Ich wusste nicht, was wir sonst hätten tun sollen. «
    » Ich bin nicht wütend auf dich « , sagte Milo. » Ich hätte an deiner Stelle dasselbe getan. «
    Er rutschte an der Wand hin und her, und mir fiel auf, wie sich die Muskeln unter seinem eng anliegenden Hemd anspannten. Hätte man ihn vorher am besten als Softie beschrieben, so wirkte er nun wie eine Wildkatze, die sich zum Sprung bereit machte.
    Zum ersten Mal wurde mir richtig bewusst, wie sehr er sich verändert hatte. Es würde sich erst noch herausstellen, inwieweit er überhaupt noch mein Bruder war.
    » Du bist ein Vampir « , flüsterte ich.
    » Stimmt « , bestätigte Milo mit einem schiefen Lächeln.
    » Wie fühlst du dich? «
    » Eigentlich ziemlich fantastisch. « Sein Lächeln wurde breiter, seine Haltung selbstbewusster. » Zuerst hat es höllisch wehgetan. Ich war mir sicher, dass ich sterben würde. Oder zumindest habe ich das gehofft. Aber jetzt geht es mir besser als je zuvor. «
    » Wirklich? « , fragte ich hoffnungsvoll.
    » Ja. « Milo nickte, doch sein Lächeln wirkte unsicher. » Na ja, abgesehen von dem Hunger. Daran muss ich mich erst gewöhnen, aber die Nahrung … wow. Dafür gibt es gar keine Worte. «
    » Du nimmst also schon was zu dir? « , fragte ich, obwohl ich die Antwort schon kannte.
    » Wenn nicht, könnte ich jetzt nicht bei dir sein « , sagte Milo mit einem merkwürdig bedrohlichen Unterton in der Stimme. Unwillkürlich kauerte ich mich im Bett ein wenig zusammen. » Eigentlich dürfte ich noch gar nicht aus dem Zimmer. Aber ich bin hungrig aufgewacht und habe ein paar Blutkonserven getrunken. Mae hat auf dem Stuhl neben meinem Bett tief und fest geschlafen, und ich war es leid, eingeschlossen zu sein. «
    Ich steckte mir eine Haarsträhne hinter das Ohr. » Glauben sie denn, dass du mich aussaugst? « Ich hoffte, dass meine Stimme nicht zitterte.

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