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Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung

Titel: Unter dem Vampirmond 02 - Verfuehrung Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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diese als unbeherrschte blutrünstige Ungeheuer, die nicht lange lebten, weil weder Menschen noch andere Vampire solche Kreaturen ausstehen konnten.
    Ich war gerade mit diesem Absatz fertig, als ich von der Tür her ein angewidertes Schnauben hörte. Ich stieß einen leisen Angstschrei aus, weil ich fest erwartete, dort Milo mit blitzenden neuen Vampirzähnen und einem animalischen Blick, wie er im Buch beschrieben wurde, stehen zu sehen.
    Doch es war Jack, der in der Tür stand und mich düster anstarrte.
    » Du hast mir vielleicht einen Schrecken eingejagt! « , sagte ich.
    » Was hast du in Peters Zimmer zu suchen? « Er bemühte sich vergeblich um einen sachlichen Tonfall. Als ich das letzte Mal in diesem Zimmer gewesen war, war ich fast zu Tode gekommen. Jack sah absichtlich nicht zu den getrockneten Blutstropfen auf dem Teppich.
    » Ich lese. « Ich hielt ihm das Buch hin, doch sein Gesichtsausdruck veränderte sich nicht. » Das ist ein Buch über Vampire. Ich habe mir gedacht, dass ich mich schon ein bisschen schlaumachen muss, wenn jeder um mich herum ein Vampir ist. «
    » Wie wäre es, wenn du das Buch woanders liest? « Jack hatte es als Frage formuliert, doch es klang wie ein Befehl.
    Wenn ich mit ihm gestritten hätte, wäre ich wahrscheinlich sogar im Recht gewesen, aber mir war das zu mühsam. Außerdem lenkte mich Peters Geruch ab. Ständig schossen mir Gedanken an ihn durch den Kopf, die mir das Gehirn vernebelten.
    Jack war im Türrahmen stehen geblieben. Als ich an ihm vorbei durch die Tür schlüpfte, entspannte er sich ein wenig.
    » Was hast du da? « Jack drehte das Buch so, dass er den Titel lesen konnte. Sofort ließ er es wieder los und verdrehte die Augen.
    » Was ist denn? « Ich sah mir den Einband an und überlegte, was ihm so missfiel. Er war aus Leder, in das die Worte Eine kurze Geschichte der Vampire eingeprägt waren. » Das ist nur ein Buch. «
    » Es ist Peters Buch « , grummelte Jack.
    » Ja, na und? Ich habe es aus seinem Zimmer. « Ich deutete zurück zu den Regalen und sah Jack forschend an. » Nur, weil Peter etwas besitzt, heißt das … «
    » Nein, das meine ich nicht « , sagte er. » Er hat es geschrieben. Das ist seine Biografie. «
    » Was redest du da eigentlich? « Ich öffnete das Buch, suchte nach dem Autor und fand nichts, das Jacks Behauptung stützte. » Nein, hier heißt es, dass der Autor sehr alt war, als er es schrieb, und auch das Buch ist unglaublich alt. Peter ist noch nicht einmal zweihundert. «
    » Ja, er hat es geschrieben, als er etwa zwanzig Jahre Vampir war. Aber er hat befürchtet, die Leute würden es nicht ernst nehmen, wenn sie wüssten, wie jung er war. Deshalb hat er seinen Namen und sein genaues Alter verschwiegen. «
    » Aber … « Ich zermarterte mir das Hirn nach einem Gegenargument, dabei wusste ich nicht einmal genau, warum ich ihn überhaupt widerlegen wollte.
    » War das das erste Buch, das du zur Hand genommen hast? « Jack kniff die Augen zusammen. Er klang jetzt völlig anders.
    Er war wohl auch ein wenig eifersüchtig, aber vor allem ging ihm diese ganze Vampirverbindung auf die Nerven – mein Blut, Peters Blut. Das trieb Jack geradezu in den Wahnsinn.
    Mir ging es nicht anders. Mich ärgerte, dass sich mein Puls beschleunigte, wenn ich nur an Peter dachte, und nun ärgerte mich auch, dass ich mich automatisch zu seinem Buch hingezogen gefühlt hatte. Jede Verbindung zu Peter kam mir vor wie Verrat. Ich hatte es so satt.
    » Es ist doch nur ein Buch! « , sagte ich trotzdem.
    » Ach, was soll’s. « Jack schüttelte den Kopf und schloss die Tür zu Peters Zimmer. Als er sich wieder zu mir umdrehte, rümpfte er die Nase. » Du riechst nach ihm. «
    » Tut mir leid. «
    Unvermittelt wechselte er das Thema. » Hast du heute schon etwas gegessen? « , fragte er, schon viel freundlicher. » Ich kann dir eine Pizza bestellen. «
    Ich schüttelte den Kopf. » Ich brauche nichts, danke. Ich hatte vorhin einen Bagel. «
    » Na gut. « Jack blieb einen Augenblick unentschlossen stehen und wandte sich dann ab. » Ich sehe mal nach deinem Bruder. «
    » Gute Idee. Grüß ihn von mir. «
    Er nickte und ging am Ende des Flurs in das Zimmer, das ich nicht betreten durfte. Ich blieb allein zurück, Peters Buch in der Hand, und konnte mich nicht entscheiden, ob ich es lesen wollte oder lieber nicht.
    Einerseits war ich nun noch neugieriger, da es Peters Geschichte war. Alles, was mir half, ihn besser zu verstehen, war mir recht.
    Andererseits

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