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Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal

Titel: Unter dem Vampirmond 04 - Schicksal Kostenlos Bücher Online Lesen
Autoren: Hocking Amanda
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ihrem Alter eigentlich ausgestrahlt hätte.
    » Oh mein Gott.« Ich starrte sie mit offenem Mund an. » Wie alt bist du?«
    » Das ist keine sehr höfliche Frage«, sagte sie mit kühler Stimme.
    » Alice, darf ich dir Rebekka vorstellen, der älteste lebende Kindervampir, den ich kenne«, sagte Olivia lächelnd und fragte, halb zu ihr gewandt: » Darf ich ihr verraten, wie alt du bist?«
    » Ich bin über tausend Jahre alt«, sagte Rebekka gelangweilt.

Kapitel 23
    Rebekka stand vollkommen unbeweglich da und strahlte eine Ruhe aus, die ich keinem Lebewesen zugetraut hätte. Ihre Augen schienen durch mich und alles andere hindurchzublicken.
    » Sie sieht aus wie eine Porzellanpuppe, nur viel gruseliger«, flüsterte Bobby.
    » Ja, nicht wahr?«, stimmte Violet zu, die, an einer Haarsträhne drehend, Rebekka argwöhnisch beäugte. Sie war aus dem Schlafzimmer gekommen, ohne dass ich es bemerkt hatte, so fasziniert war ich von Rebekka.
    Sie hatte etwas zutiefst Beunruhigendes an sich. Obwohl sie aussah wie ein Kind, war sie definitiv keines. Doch es war mehr als das. Ich hatte noch nie einen Vampir gesehen, der weniger menschlich aussah.
    » Nimm Platz, Rebekka«, sagte Olivia. Mit einem resignierten Seufzer setzte Rebekka sich neben Olivia auf das Sofa. » Sie ist der Grund, weshalb ich fort war. Ich habe sie hergebracht.«
    » War sie in Schwierigkeiten?«, fragte ich und wandte den Blick von Rebekka ab. Sie musste mein Starren als unhöflich auffassen, doch ich konnte nichts dagegen tun.
    » Nein, ich habe sie wegen dir hergebracht«, sagte Olivia. » Du hast mir von den Schwierigkeiten mit eurem Kindervampir erzählt, und Rebekka weiß, wie man sie unter Kontrolle bekommt. Sie macht das seit Jahrhunderten.«
    » Ich erinnere mich kaum noch daran, Kind gewesen zu sein«, sagte Rebekka verächtlich.
    » Na ja, du bist jedenfalls die einzige Expertin, die ich kenne.« Olivia schenkte ihr ein dünnes Lächeln, während Rebekka sie mit ihren seltsamen Puppenaugen ansah.
    Rebekka war sogar gekleidet wie eine Puppe. Ihr wallendes, langes Kleid war viel aufwendiger und verzierter als die Kleidung heutiger Kinder. Es war wirklich, als sei eine Porzellanpuppe zum Leben erwacht – oder hätte es zumindest versucht, denn allzu viel Leben schien in Rebekka nicht zu stecken.
    » Ich habe über die Jahre so einigen Kindern geholfen, hatte diese Tätigkeit aber eigentlich eingestellt.« Rebekka schlug die Beine übereinander und faltete die Hände in ihrem Schoß. » Olivia hat mich für das hier aus Prag geholt und hier bin ich nun.«
    » Du hast selbst gesagt, es wird Zeit, dich bei mir zu revanchieren«, sagte Olivia kühl.
    » Ich begleiche alle meine Schulden«, sagte Rebekka und reckte ihr Kinn.
    » Welche Schulden hattest du denn bei Olivia?«, platzte Bobby heraus, und ich stieß ihm den Ellenbogen in die Seite. » Nimm mich doch gar nicht erst mit, wenn du nicht willst, dass ich den Mund aufmache, Alice.«
    » Ist schon okay«, sagte Olivia und nippte an ihrem Glas. » Zur Zeit der Rosenkriege im 15. Jahrhundert lebte die junge Rebekka mit ihrer › Familie‹ in England. In einem Versuch, den englischen Thron zu erobern, verbündete sich Rebekka mit dem Hause Lancaster, doch die Unternehmung ging schief. Rebekkas Familie kam in einer Schlacht ums Leben, und sie wurde zur Waise, oder zumindest schien es so.«
    » Das ist nicht ganz korrekt.« Rebekka warf Olivia einen tadelnden Blick zu, doch diese winkte nur ab.
    » Rebekka wurde aus England vertrieben, ohne einen Cent in der Tasche und unfähig, sich alleine durchzuschlagen, zumindest nicht finanziell«, sagte Olivia. » Ich war zu dem Zeitpunkt eine Kurtisane in Frankreich, kinderlos und verwitwet, und das war genau das, was Rebekka brauchte.«
    » Sie hat dich zum Vampir gemacht?« Ich beugte mich gespannt nach vorn und ließ den Blick zwischen den beiden hin- und herwandern.
    » Genauso ist es.« Mit einer Mischung aus Zuneigung und Hass sah Olivia zu Rebekka hinüber. » Meine Schöpferin ist ein Kind.« Rebekka seufzte bei dem Wort » Kind«. » Natürlich trafen wir nach meiner Verwandlung eine Vereinbarung. Ich würde mich um sie kümmern und mich in der Öffentlichkeit als ihre Mutter ausgeben, während ich in Wirklichkeit nur ihre Dienerin war.«
    » Sei nicht so pathetisch, Olivia«, sagte Rebekka knapp und lehnte sich auf dem Sofa zurück. » Wir hatten ein gutes Leben. Oder habe ich es dir an irgendetwas fehlen lassen?«
    » Mir fehlte mein Menschsein«,

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